Roberto Mancini hat in seiner noch jungen Amtszeit als Trainer der italienischen Nationalmannschaft schon für einige Überraschungen personeller Natur gesorgt.
Etwa mit der Nominierung des 18 Jahre alten Sandro Tonali, der im Alltag nur in der Serie B für Brescia Calcio kickt. Oder mit der Berufung von Nicolo Zaniolo (AS Rom) noch vor dessen Debüt in der Serie A.
Mancini von Grifo angetan
Während Tonali und Zaniolo zwar dabei waren und in den Kreis der Squadra Azzurra hineinschnuppern durften, aber noch auf ihren ersten Einsatz im Italien-Trikot warten müssen, feiert mit Vincenzo Grifo ein weiterer Akteur sein Debüt, den in Italien niemand auf dem Zettel hatte.
Der 25-Jährige durfte am 20. November beim 1:0-Sieg im Testspiel gegen die USA in der zweiten Hälfte ran und hinterließ dabei durchaus einen ansprechenden Eindruck. Coach Mancini zeigte sich auf jeden Fall zufrieden mit Grifo und kündigte an, den technisch starken Offensiv-Allrounder erneut berufen zu wollen.
Für eine dauerhafte Perspektive in der Nationalelf allerdings benötigt Grifo auch regelmäßige Einsätze im Verein, die der in Pforzheim geborene Deutsch-Italiener im abgelaufenen Halbjahr bei der TSG 1899 Hoffenheim nicht erhalten hat.
In der Bundesliga brachte es der Standardspezialist lediglich auf sieben Einsätze, davon nur drei von Beginn an. Immerhin verbuchte Grifo, für den Hoffenheim im Sommer knapp sechs Millionen Euro Ablöse an Borussia Mönchengladbach überwiesen hat, immerhin ein Tor und zwei Vorlagen – alles beim 4:1-Sieg bei Bayer Leverkusen.
Nur ein Kurzeinsatz in der Champions League
Auf einen weiteren Assist kam Grifo beim 6:1 in der ersten Runde des DFB-Pokals beim 1. FC Kaiserslautern. Beim Aus in Runde zwei bei RB Leipzig reichte es dann nur zu einem 23-minütigen Kurzeinsatz und in der gesamten Vorrunde der Champions League stand Grifo sogar nur fünf Minuten auf dem Platz.
Unter dem Strich bleibt somit eine sicherlich nicht zufriedenstellende Bilanz, die nach der Winterpause sogar noch schlechter ausfallen könnte. Denn zum einen meldeten sich unlängst länger verletzt ausgefallene Mittelfeldspieler wie Dennis Geiger, Nadiem Amiri und Lukas Rupp fit zurück.
Und zum anderen stehen nach dem Aus in DFB-Pokal und Champions League deutlich weniger Spiele auf dem Programm. Nicht von ungefähr will Hoffenheim den Kader deshalb in der Januar-Transferperiode verkleinern.
Als Kandidat für einen Wechsel wurde zuletzt immer wieder auch Grifo genannt, der nun Nägel mit Köpfen gemacht und sich für eine Ausleihe zu seinem Ex-Klub SC Freiburg entschieden hat. Bis zum Sommer wird Grifo auf Leihbasis in den Breisgau zurückkehren und soll in bekanntem Umfeld zu alter Stärke finden.
Willkommen zurück, Vince! Vincenzo Grifo kommt per Leihe von der @tsghoffenheim zum #SCF 👉 https://t.co/pj94AfzyrL pic.twitter.com/UEcpp0ay2T
— SC Freiburg (@scfreiburg) January 6, 2019
„Wir kennen seine Qualitäten, er kennt unser Umfeld – daher wird er keine lange Anlaufphase benötigen. Wir sind überzeugt, dass Vince unser Offensivspiel bereichern wird“, zeigte sich Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier bei Bekanntgabe der Personalie sehr zuversichtlich. Eine Kaufoption freilich konnte sich Freiburg dem Vernehmen nach nicht sichern.
Italien trifft in der EM 2020 Qualifikation Gruppe J übrigens auf Bosnien und Herzegowina, Finnland, Griechenland, Armenien und Liechtenstein. Die beiden bestplatzierten Teams qualifizieren sich für die Fußball EM 2020.
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