Didier Deschamps mit Respekt vor Deutschland

Lesezeit: 3 Min.

Eigentlich würde in diesen Tagen der erste Vorrunden-Spieltag der Europameisterschaft 2020 über die Bühne gehen. Bekanntlich wurde das Turnier von der UEFA aufgrund der Corona-Pandemie aber bereits im März um ein Jahr auf den Sommer 2021 verschoben.

Dann kommt es bei der Fußball EM 2021 mit zwölf Monaten Verspätung zum Top-Spiel zwischen Deutschland und Frankreich zum Auftakt in EM Gruppe F.

Deschamps lobt die Entwicklung der DFB-Elf

Mit Blick auf diese Begegnung, die voraussichtlich wie geplant in der Münchner Allianz Arena stattfinden wird, machte Frankreichs Trainer Didier Deschamps nun kein Geheimnis aus seinem Respekt vor der deutschen Nationalmannschaft.

In einem gemeinsamen Interview mit Bundestrainer Joachim Löw, das sowohl auf der Webseite des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) als auch auf der Seite des französischen Verbandes FFF veröffentlicht wurde, äußerte sich Deschamps lobend über die Entwicklung, die die DFB-Elf seit der mit dem Vorrunden-Aus völlig verkorksten Weltmeisterschaft 2018 genommen hat.

„Wir sprechen von einer großartigen Mannschaft, die sich seit 2018 mit einer neuen Generation weiterentwickelt hat“, so der Weltmeister-Coach von 2018, der Deutschland vor allem variabler einstuft: „Körperbetontes Spiel ist immer noch eine der großen Stärken dieser Mannschaft, aber nun bietet sie vielleicht mehr Abwechslung und Kreativität in ihrer Spielweise.“

Verfolgt hat Deschamps natürlich auch, dass sich Löw im Frühjahr 2019 zum Verzicht auf die langjährigen Stammkräfte Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller entschieden hat. Die Ausmusterung der drei Weltmeister von 2014 bezeichnete Deschamps als „starke und mutige Entscheidungen.“

Seine eigene Mannschaft hat Deschamps seit dem WM-Triumph von Russland natürlich auch weiterentwickelt, wobei der Kern weiterhin der gleiche ist. Zum Frankreich EM 2021 Kader zählt grundsätzlich auch Lucas Hernandez, der sich in den vergangenen Jahren aber zum Sorgenkind entwickelt hat.

Der 24-Jährige, der bei der Weltmeisterschaft sämtliche sieben Partien auf dem Weg zum Titel als Linksverteidiger bestritten hat, bringt es in den vergangenen zwei Jahren seit der WM nur auf dürftige drei Länderspiele im Frankreich-Trikot. Aufgrund mehrerer langwieriger Verletzungen waren für den Franko-Spanier nicht mehr Partien möglich.

PSG an Hernandez interessiert?

Und weil es für Hernandez nach seinem 80 Millionen Euro schweren Transfer im Sommer 2019 von Atletico Madrid zum FC Bayern München auch im Verein nicht wirklich rund läuft, dürfte sich auch Deschamps seine Gedanken machen, zumal mit Benjamin Mendy, Ferland Mendy und Lucas Digne starke Alternativen auf der linken Abwehrseite vorhanden sind, während sich Hernandez ohnehin eher im Abwehrzentrum sieht.

Deschamps wird auf jeden Fall genau verfolgen, wie es mit Hernandez in München weitergeht. Da die Bayern mit dem erst 18-jährigen Tanguy Kouassi von Paris St. Germain einen weiteren, hochveranlagten Innenverteidiger, der auf Sicht auch für die Equipe Tricolore in Frage kommen dürfte, an der Angel haben, droht Hernandez noch zusätzliche Konkurrenz.

Es sei denn, der Defensivmann schließt das Kapitel München nach nur einem Jahr wieder. Auszuschließen ist ein solches Szenario angesichts des kolportierten Interesses von Paris St. Germain nicht mehr.

Heute Nachmittag berät sich die UEFA übrigens unter anderem zum EM 2021 Spielplan, zum Nations League Spielplan 2020/21  und zu der Ansetzung der EM Playoffs.