Fünf Auswechslungen bei der EM 2021 erlaubt

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Die Entscheidung über die angedachte Reform der Champions League ab dem Jahr 2024 hat die Exekutive der UEFA zwar auf den 19. April vertagt, dafür aber am vergangenen Mittwoch in einem anderen Bereich einen Beschluss gefasst.

Einstimmig verabschiedete das Exekutivkomitee, dass sowohl bei der Fußball EURO 2021 als auch während der Nations League Finalrunde 2021 im Oktober und den WM-Playoffs im März 2022 fünf Auswechslungen pro Spiel erlaubt sind.

Fünf Auswechslungen aktuell bis Sommer 2022 erlaubt

Die Erweiterung von drei auf fünf Auswechslungen während der regulären Spielzeit war vor einem Jahr eine Reaktion der FIFA auf die coronabedingte Zwangspause von über zwei Monaten. Durch mehr Auswechslung soll es bei einem deutlich strafferen Programm mit weniger Pausen zwischen den Spielen ermöglicht werden, die Belastung besser zu verteilen. Den Kontinentalverbänden und den nationalen Ligen wurde es anschließend freigestellt, von den erweiterten Wechselmöglichkeiten Gebrauch zu machen.

Von wenigen Ausnahmen wie der englischen Premier League abgesehen nutzten die meisten Ligen diese Option und erlauben auch im aktuellen Spielbetrieb fünf Wechsel. Die anfänglich vorhandene Befürchtung, dass es vermehrt zu Zeitspiel am Ende eines Spiels kommen könnte, wurde unterdessen dadurch widerlegt, dass Wechsel nur zu drei verschiedenen Zeitpunkten in einer Halbzeit erlaubt sind.

Das für die Fußballregeln verantwortliche International Football Association Board (IFAB) hat die nur übergangsweise geplante Option, fünf Mal zu wechseln, im Dezember für internationale Wettbewerbe bis zum Sommer 2022 verlängert. Für nationale Wettbewerbe gilt eine entsprechende Erlaubnis aktuell bis zum 31. Dezember 2021.

Eine weitere Verlängerung ist indes ebenso wenig ausgeschlossen wie einer dauerhafte Erhöhung der Spielerwechsel. Das IFAB jedenfalls will die Entwicklung, insbesondere natürlich auch der Corona-Pandemie weiter beobachten und die Erfahrungen mit den vermehrten Wechseln in künftige Entscheidungen einfließen lassen.

Mancini und Martinez wünschen sich größere Kader

Während die Entscheidung der UEFA, auch bei der Europameisterschaft fünf Auswechslungen zuzulassen, allgemein erwartet und begrüßt wurde, werden auch die Forderungen nach einer Erweiterung der EM 2021 Kader immer lauter.

Bislang war es üblich, dass bei großen Turnieren 20 Feldspieler und drei Torhüter nominiert werden können. Aufgrund der coronabedingt vorhandenen Gefahr, bei positiven Tests kurzfristig auf mehrere Spieler verzichten zu müssen, die dann womöglich auch noch für längere Zeit in Quarantäne müssen, haben sich in den vergangenen Tagen vor allem Belgiens Nationaltrainer Roberto Martinez und sein italienischer Kollege Roberto Mancini entsprechend positioniert.

„Es könnte eine gute Idee sein, die Kadergröße auf 25 oder 26 Spieler zu erhöhen. Es war eine harte Saison – und du weißt nie, was passieren wird. Was ist, wenn ein Spieler positiv auf COVID-19 getestet wird? Es dürfte schwierig werden, im Anschluss einen neuen Spieler zu nominieren – alle wären dann nämlich schon im Urlaub“, erklärte Mancini im Interview mit „Rai Sport“ und erhielt Rückendeckung von Martinez.

Der spanische Coach des belgischen Nationalteams brachte auf der Pressekonferenz vor dem 8:0-Sieg seiner Mannschaft gegen Weißrussland sogar eine Kadergröße von 26 oder 27 Spielern ins Gespräch, um für jeden Mannschaftsteil einen zusätzlich Akteur nominieren zu können.

Von Seiten der UEFA gibt es bislang indes keine Reaktion auf den Wunsch der Trainer. Offen ist damit auch, ob man sich von Verbandsseite damit überhaupt beschäftigt. Aktuell ist der 1. Juni 2021 die Deadline – an diesem Tag müssen nach heutigem Stand alle Nationaltrainer ihren endgültigen 23-Mann Kader benennen.

Mögliche EM Kader im Überblick: