Hans-Dieter Flick bleibt DFB-Bundestrainer

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Hansi Flick bleibt DFB-Bundestrainer

Sechs Tage nach dem Vorrunden-Aus bei der Fußball WM 2022 hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mitgeteilt, weiterhin auf Hans-Dieter Flick als Bundestrainer zu vertrauen. Vorausgegangen war ein Gespräch zwischen dem 57 Jahre alten Fußballtrainer, der im Sommer 2021 die Nachfolge von Joachim Löw angetreten hatte, sowie DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Vize-Präsident Hans-Joachim Watzke.

Anders als Oliver Bierhoff, dessen Aus am späten Montagabend als Direktor Nationalmannschaft zwar offiziell aus eigenem Antrieb erfolgte, dem Vernehmen nach aber auch vonseiten des Verbandes angestoßen wurde, wird Flick seine Arbeit fortsetzen und soll in den nächsten Monaten die Weichen dafür stellen, dass das nächste Turnier aus deutscher Sicht deutlich besser verläuft – nicht zuletzt deshalb, weil die EURO 2024 in Deutschland stattfindet.

“Volles Vertrauen in Hansi Flick“

Neuendorf ist dabei guter Dinge, mit Flick weiterhin den richtigen Bundestrainer zu haben: „Wir sind gemeinsam der Überzeugung, dass die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land eine große Chance für den Fußball in Deutschland darstellt. Unser Ziel ist es, dieses Turnier sportlich erfolgreich zu gestalten. Wir haben volles Vertrauen in Hansi Flick, dass er diese Herausforderung gemeinsam mit seinem Team meistern wird“, so der DFB-Präsident, der darüber hinaus in einer anderen Personalie zumindest einen Fahrplan bekannt gab: “Hinsichtlich der Nachfolge von Oliver Bierhoff haben wir uns darauf verständigt, zunächst innerhalb des DFB über die künftige Struktur dieses Aufgabenbereichs zu beraten, um anschließend eine Personalentscheidung zu treffen.“

Flick, der zuvor nach dem rund zweieinhalb Stunden andauernden Gespräch ohne Kommentar die Heimfahrt angetreten hatte, ließ derweil durchblicken, dass die WM 2022 zwar noch nicht abgehakt ist, deren Analyse aber in positive Energie umgemünzt werden soll: „Mein Trainerteam und ich blicken optimistisch auf die Europameisterschaft im eigenen Land. Wir als Mannschaft können viel mehr erreichen, als wir in Katar gezeigt haben. Wir haben dort eine große Chance verpasst. Daraus werden wir unsere Lehren ziehen.“

Ein großes Anliegen ist es Flick wie dem gesamten DFB, dass sich die gesamte Nation künftig wieder mit der DFB-Auswahl identifizieren kann, was in den vergangenen Jahren immer weniger der Fall war: “Ich habe Vertrauen in den heute verabredeten, gemeinsamen Weg mit Bernd Neuendorf und Aki Watzke. Wir alle möchten, dass sich bei der Heim-EM 2024 wieder ganz Deutschland hinter der Nationalmannschaft versammelt.“

Nur Testspiele bis zur EM 2024

Flicks Aufgabe wird indes dadurch nicht leichter, dass die deutsche Nationalmannschaft als Gastgeber automatisch für die EM qualifiziert ist und somit in den nächsten eineinhalb Jahren ausschließlich Testspiele bestreiten wird und nicht an der EM-Quali 2024 teilnehmen wird. Mit derlei Partien ohne echten Wettbewerbscharakter dürfte es nicht einfach werden, die verloren gegangene Begeisterung für die Nationalmannschaft wieder zum Leben zu erwecken.

Gelingen kann dies aber, wie die Zeit vor der WM 2006 gezeigt hat, als unter Jürgen Klinsmann abgesehen vom Confederations Cup 2005 sogar zwei Jahre lang nur Testspiele möglich waren, diese aber zum Aufbau einer neuen Mannschaft mit neuen Gesichtern wie Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger oder Per Mertesacker genutzt wurden.

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