48 Teilnehmer an der WM 2022 nur mit Co-Gastgeber möglich

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Ende März beginnt zwar erst einmal die EM Qualifikation 2020, doch auch das übernächste Großturnier wirft bereits seine Schatten voraus. Seit der Vergabe der WM 2022 nach Katar wurde viel über das alles andere als umstrittene Turnier im Wüstenstaat diskutiert und nun geht es langsam, aber sicher in die intensivere Phase der Vorbereitung.

So steht zeitnah eine Entscheidung darüber an, ob in Katar wie bei den letzten Weltmeisterschaften nochmals 32 Nationen an den Start gehen werden oder wie ab der WM 2026 fest geplant bereits 48 Mannschaften teilnehmen.

Am Freitag kommt das FIFA-Council, dem unter anderem auch DFB-Präsident Reinhard Grindel angehört, in Miami zusammen und wird sich dabei vor allem mit der WM in Katar beschäftigen.

Im Rahmen der als richtungsweisend eingestuften Sitzung wird eine 81 Seiten umfassende Machbarkeitsstudie der FIFA vorgestellt und anschließend sicher auch über die möglichen Optionen debattiert. Eine endgültige Entscheidung ist in dieser Woche indes nicht möglich. Diese wird aller Voraussicht nach erst der FIFA-Kongress am 5. Juni in Paris treffen.

Kuwait und Oman als erste Optionen?

Aktuell gibt es keine wirkliche Tendenz, doch klar ist, dass für eine 48 Mannschaften umfassende WM-Endrunde noch mehrere Hürden übersprungen werden müssen. So sind aus der Machbarkeitsstudie der FIFA bereits einige Inhalte durchgesickert.

Laut der Nachrichtenagentur AP stuft die FIFA eine 48-Nationen-WM grundsätzlich als möglich ein, allerdings nicht ausschließlich in Katar. Stattdessen wäre mindestens ein Co-Gastgeber nötig, um für die 48 Mannschaften ausreichend adäquate Unterkünfte und Trainingsmöglichkeiten bieten zu können.

Als Kandidaten werden in der Studie Bahrain, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate genannt. Problematisch ist allerdings die politische Situation in der Region, in der viele Nationen jegliche Beziehungen zu Katar boykottieren.

Von Seiten Saudi-Arabiens oder der Vereinigten Arabischen Emiraten wird Katar unter anderem die Förderung von Terrorismus vorgeworfen. Nach Einschätzung der gut informierten „New York Times“ kommen realistischerweise nur Kuwait und Oman als Co-Gastgeber neben Katar in Frage.

Zeitrahmen soll unbedingt eingehalten werden

Ein weiteres Problem stellt der enge Zeitrahmen für die WM 2022 dar. Nach der Verlegung in den Winter, die schon einige Anpassungen im internationalen Fußball-Terminkalender erfordert, soll der bislang vorgesehene Zeitraum vom 21. November bis 18. Dezember 2022 unbedingt eingehalten werden.

Bei 80 Spielen mit 48 Mannschaft anstatt der 64 Begegnungen im bisherigen Modus wäre es erforderlich, dass an manchen Tagen bis zu sechs Partien ausgetragen werden. An der EM 2020 nehmen übrigens lediglich 24 Nationen teil.

Weil davon auszugehen ist, dass nur sehr wenige Fans Zeit und Lust haben dürften, sechs Spiele hintereinander zu verfolgen, wären damit vermutlich automatisch Einbußen in Sachen Vermarktungseinnahmen verbunden.

Diese allerdings wären wohl zu verschmerzen, rechnet die FIFA offenbar im Falle einer Aufstockung auf 48 Teilnehmer unter dem Strich mit einem zusätzlichen Plus von stattlichen 400 Millionen Dollar.

Infos zur EM-Qualifikation: