Brasiliens Dani Alves muss um WM-Teilnahme bangen

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Einen Tag vor Bundestrainer Joachim Löw, der am 15. Mai seinen vorläufigen DFB WM Kader benennen wird, will Brasiliens Coach Tite bekannt geben, mit welchen Spielern er die Reise zur Fußball WM nach Russland plant.

Wie Löw wird aber vermutlich auch Tite am 14. Mai mehr als die 23 Spieler nominieren, die letztlich den endgültigen Brasilien WM Kader bilden werden. Neben der großen Auswahl an Klassespielern ist ein wesentlicher Grund für ein zunächst noch erweitertes Aufgebot, dass Brasilien um sichere WM-Kandidaten bangen muss.

Während es bei Superstar Neymar nach einer Ende Februar erlittenen und Anfang März operierten Mittelfußverletzung tendenziell für die WM reichen wird, steht nun ein dickes Fragezeichen hinter seinem Klubkollegen Dani Alves, der sich im Endspiel des Coupe de France verletzte. Für den WM-Favoriten Brasilien wäre ein Ausfall des Rechtsverteidigers ein herber Rückschlag.

Es wird eng für die WM

Beim 2:0 von Paris Saint-Germain gegen Drittligist Les Herbiers musste Dani Alves in der 86. Minute ausgewechselt und durch Thomas Meunier ersetzt werden. Schnell sickerte durch, dass dieser Tausch nicht dafür gedacht war, um dem drei Tage zuvor 35 Jahre alt gewordenen Rechtsverteidiger eine Extra-Portion Applaus zu gönnen, sondern einen ernsten Hintergrund hatte.

Denn offenbar diente die Auswechslung vor allem dazu, eine noch schwerwiegendere Verletzung zu vermeiden. Laut ersten Medienberichten, die sich auf die Kommunikation der Ärzte von PSG mit Brasiliens Teamarzt Rodrigo Lasmar beziehen, soll Dani Alves eine Verletzung am Sprunggelenk erlitten haben.

Inzwischen meldete sich aber Alves‘ Berater sowie sein Verein Paris St. Germain zu Wort und teilen mit, dass es ihren Schützling am Kreuzband erwischt habe und die Blessur eine Schonung über drei Wochen hinweg erfordere.

Eine genaue Diagnose wurde der Öffentlichkeit bisher ebenso vorenthalten wie eine Prognose hinsichtlich der WM 2018, wobei klar sein dürfte, dass es ein Rennen gegen die Zeit wird.

Danilo oder Fagner als Nachrücker?

Sollte Dani Alves in letzter Konsequenz ausfallen, müsste Coach Tite einen seiner unumstrittenen Stammspieler und gleichzeitig einen seiner erfahrensten Profis ersetzen.

Dass Dani Alves in 17 der 18 Qualifikationsspiele im Brasilien-Trikot auf dem Platz stand, verdeutlicht die Bedeutung des ehemaligen Spielers des FC Barcelona, dessen Fehler sowohl auf dem Spielfeld als auch als Führungsfigur in der Kabine kaum zu kompensieren wäre.

Erster Nachrücker wäre vermutlich der 26-jährige Danilo (Manchester City), der im Verein allerdings meist nicht erste Wahl war und bei den Citizens häufiger auch auf der linken Abwehrseite eingesetzt wurde.

Eine andere Alternative wäre der 28-jährige Fagner, der bislang allerdings erst vier Länderspiele auf dem Buckel hat und sich 2012/13 beim VfL Wolfsburg in letzter Konsequenz nicht durchsetzen konnte. Seit der Rückkehr aus Europa hat sich Fagner allerdings bei Corinthians Sao Paulo zu einem der herausragenden Außenverteidiger im brasilianischen Fußball aufgeschwungen.

Brasilien spielt in WM 2018 Gruppe E gegen Schweiz, Serbien und Costa Rica. Das erste Spiel der Selecao findet am 17. Juni in der Rostow-Arena gegen die Schweiz statt.

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