Wird Islands Gylfi Sigurdsson rechtzeitig fit?

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Zwei Jahre nach der aufsehenerregenden Premiere bei der EM 2016, als nach einem sensationellen 2:1-Erfolg im Achtelfinale gegen England erst im Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich (2:5) Schluss war, ist die isländische Nationalmannschaft im Sommer 2018 erstmals auch bei einer Weltmeisterschaft dabei.

Dass sich die Mannschaft von Trainer Heimir Hallgrímsson in einer nicht einfachen Qualifikationsgruppe sogar als Erster vor Kroatien, der Ukraine und der Türkei durchsetzen würde, war im Vorfeld ebenso wenig zu erwarten wie die Erfolge bei der EURO 2016.

Auch bei der WM 2018 in Russland startet Island natürlich als Außenseiter, der nach den letzten Jahren aber kaum mehr unterschätzt werden dürfte.

Mit Argentinien, Nigeria und abermals Kroatien hat die isländische Auswahl abermals eine schwierige Gruppe erwischt (hier mehr zur Gruppe D WM 2018), an deren Ende das Weiterkommen ins WM Achtelfinale schon eine Überraschung wäre.

Qualität im isländischen Kader

Sicherlich unterstützt wieder von Tausenden Fans, deren bei der EM in Frankreich populär gewordener Schlachtruf “Hu“ auch in den WM Stadien in Russland zu hören sein dürfte, sollten die Inselkicker aber auch diesmal nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Insbesondere auch deshalb nicht, weil viele Spieler vom Island WM Kader 2018 in den letzten Jahren in stärkeren Ligen Erfahrungen sammeln konnten und fraglos über gehobene individuelle Qualität verfügen.

Zu nennen sind in diesem Zusammenhang sicherlich Torjäger Alfred Finnbogason, der beim FC Augsburg zu einem der besten Angreifer der Bundesliga avanciert ist und regelmäßig trifft.

Johann Berg Gudmundsson (FC Burnley), Kapitän Aron Gunnarsson (Cardiff City) oder Birkir Bjarnason (Aston Villa) wurden derweil im englischen Fußball gestählt.

Ebenso wie Gylfi Sigurdsson, der als unumstrittener Superstar Islands gilt. Der 28-Jährige hat in 55 Länderspielen 18 Tore im Island Trikot erzielt und nicht von ungefähr war der FC Everton im vergangenen Sommer dazu bereit, umgerechnet knapp 50 Millionen Euro Ablöse an Swansea City zu bezahlen.

Sigurdsson seit Mitte März außer Gefecht

Bei den Toffees lief es für den einst auch in der Bundesliga für die TSG 1899 Hoffenheim aktiven Sigurdsson indes bisher nicht optimal. Drei Tore und vier Vorlagen sind bei 27 Einsätzen in der Premier League eine gemessen an den Qualitäten des offensiven Mittelfeldspielers eher mäßige Ausbeute.

Hinzu kommen ein Tor in fünf Spielen der Europa League, die für Everton allerdings nach der Gruppenphase enttäuschenderweise schon beendet war, und ein Treffer beim Aus im FA-Cup beim FC Liverpool (1:2).

Und zu einem vor allem aus Sicht der Nationalmannschaft äußerst ungünstigen Zeitpunkt hat sich Sigurdsson auch noch verletzt. Seit Mitte März fällt der Techniker mit einer Knieverletzung aus, was Nationalcoach Hallgrímsson Sorgen bereitet.

Zwar soll Sigurdsson den ärztlichen Prognosen bis zur WM wieder fit sein und auch im Vorfeld ausreichend Gelegenheit zum Training haben, doch Spielpraxis wird dem Offensivmann sicherlich fehlen.

Zu befürchten ist daher, dass Sigurdsson zumindest anfangs nicht in Top-Form ist. Bei einer WM mit nur drei Vorrundenspielen kann man sich freilich keine lange Anlaufzeit erlauben.

Die Endrunde in Russland startet am 14. Juni mit dem Eröffnungsspiel Russland gegen Saudi-Arabien, Island bekommt es zum Auftakt am 16. Juni mit Argentinien – einem der WM-Favoriten – zu tun.

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