Otto Addo nur bis zur WM 2022 Nationaltrainer von Ghana

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Addo nur bis zur WM Ghana-Nationaltrainer

Dank der in der Qualifikation für die Fußball Weltmeisterschaft 2022 noch gültigen Auswärtstorregelung haben der Nationalmannschaft von Ghana in den Play-offs Ende März gegen Nigeria zwei Unentschieden (0:0 zu Hause, 1:1 auswärts) gereicht, um das Ticket für das Turnier im November und Dezember in Katar zu lösen.

Zu den gefeierten Helden, die den Black Stars die vierte WM-Teilnahme nach 2006, 2010 und 2014 bescherten, zählte allen voran Otto Addo, der erst wenige Wochen zuvor das Traineramt übernommen hatte.

Zukunft in Deutschland

Nach dem ebenso überraschenden wie schwer enttäuschenden Vorrunden-Aus beim Afrika-Cup 2022 im Januar unter Milovan Rajevac wurde Addo zunächst als Übergangslösung installiert – auch, um vor den Play-offs noch einmal für frischen Wind zu sorgen. Direkt nach der geschafften WM-Qualifikation kam dann die Frage nach Addos Zukunft an, die dann aber recht schnell beantwortet wurde.

Der 46-Jährige, der eigentlich als Talente-Trainer bei Borussia Dortmund den Übergang aus dem Nachwuchs zu den Profis begleitet, erhielt von seinem Arbeitgeber das Okay, Ghana auch bei der WM-Endrunde zu betreuen und bis dahin in einer Doppelrolle zu fungieren.

Der gefundene Kompromiss ist völlig in Addos Sinn, der schon vor seinem Interims-Engagement im Februar betont hatte, dass der Fokus auch künftig klar auf seiner Arbeit bei Borussia Dortmund liege, er sich aber vorübergehend eine parallele Ausübung beider Tätigkeiten vorstellen könne. Diese Doppelfunktion übt der gebürtige Hamburger, der zu aktiven Zeiten 15 Länderspiele für Ghana absolviert hat, nun bis zur WM-Endrunde aus, aber nicht länger.

„Ich denke, als Nationaltrainer sollte man langfristig betrachtet auch in dem Land leben, für das man arbeitet. Natürlich lassen sich auch viele Dinge über einen gewissen Zeitraum hinweg aus der Ferne organisieren und delegieren. Aber ich sehe mich persönlich in den nächsten Jahren in Deutschland“, kündigte Addo nun im Interview mit “transfermarkt.de“ recht klar an, im Jahr 2023 nicht mehr für das Amt des Nationaltrainers zur Verfügung zu stehen.

Der ghanaische Verband hat damit die Möglichkeit, mit einiger Vorlaufzeit nach einem Nachfolger zu suchen, der mit dem Ende der Weltmeisterschaft direkt das Zepter übernehmen kann.

Addo hält Überraschung für möglich

Zunächst freilich richtet sich der Fokus komplett auf das Turnier in Katar, bei dem die Black Stars in WM Gruppe H auf Portugal (24. November), Südkorea (28. November) und Uruguay (2. Dezember) treffen.

Obwohl es mutmaßlich einfachere Konstellationen gegeben hätte, rechnet sich Addo durchaus Chancen auf das Weiterkommen ins WM-Achtelfinale 2022 aus: „Unsere Gruppe ist sicherlich nicht einfach, das ist klar. Ich denke aber, dass die Mannschaften, abgesehen vielleicht von Portugal, gegen die es natürlich extrem schwer wird, ausgeglichen sind“, so der einstige Mittelfeldmann, der grundsätzlich alles für möglich hält: “Wir haben einen starken Kader und ich bin überzeugt davon, dass die Mannschaft für die eine oder andere Überraschung sorgen kann – wenn’s schlecht läuft, kann man in der Gruppe aber auch schnell mit drei Niederlagen dastehen.“

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