Gareth Bale will nach dem WM-Aus mit Wales weitermachen

Lesezeit: 3 Min.
Bale: Kein Rücktritt nach WM-Aus

Als sich die walisische Nationalmannschaft 2016 zum ersten Mal überhaupt für die Endrunde einer Europameisterschaft qualifizieren konnte, schafften die Drachen direkt den Sprung ins Halbfinale, ehe dort der spätere Europameister Portugal das Stoppschild setzte.

Bei der zweiten EM-Teilnahme bei der EURO 2021 musste Wales dann zwar nach einem 0:4 gegen Dänemark im Achtelfinale die Heimreise antreten, überstand aber ebenfalls die Vorrunde. Das ist dem Team von Trainer Rob Page, der schon 2021 in der Verantwortung stand, nun bei der FIFA Fußball WM 2022 nicht gelungen.

Bei der ersten WM-Teilnahme seit 1958 und dem erst zweiten Auftritt auf globaler Bühne überhaupt musste Wales bereits nach der Gruppenphase die Segel streichen. Zum Auftakt gelang gegen die Nationalmannschaft der USA dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang und eines von Gareth Bale sowohl herausgeholten als auch verwandelten Foulelfmeters immerhin noch ein 1:1, doch sowohl gegen den Iran (0:2) als auch gegen England (0:3) blieb Wales danach punkt- und torlos, musste folglich als Schlusslicht der WM Gruppe 2022 B die Heimreise aus Katar antreten. England und USA stiegen hingegen in das Fußball WM-Achtelfinale 2022 auf.

Bale neuer Rekordnationalspieler

Natürlich war die Enttäuschung im Lager der walisischen Auswahl ebenso groß wie bei den vergleichsweise vielen mit in den Wüstenstaat gereisten Fans, doch Wales Superstar Bale war mit Blick auf die lange walisische Abwesenheit von der WM-Bühne im Interview mit der “BBC“ auch um eine richtige Einordnung bemüht: “Jeder ist jetzt enttäuscht, aber es war auch eine massive Erfahrung für uns. Daher werden wir dennoch unseren Kopf hochhalten, wenn wir wieder aus der Kabine kommen – und stolz auf das Erreichte sein. Wenn man uns vor zwei Jahren erzählt hätte, dass wir bei der WM spielen werden, hätten wir uns alle kneifen müssen.“

Bale, der gegen England zur Pause wegen einer Oberschenkelblessur in der Kabine bleiben musste, zuvor freilich wie seine Kollegen in der Offensive weitgehend unsichtbar geblieben war, avancierte mit seinen drei Einsätzen bei der WM mit nun 111 Länderspielen (40 Tore) zum Rekordnationalspieler und zog am im Katar zwar zum Kader gehörenden, aber nicht eingesetzten Chris Gunter (109). Geht es nach dem 33-Jährigen, ist damit das Ende seiner Nationalmannschaftskarriere aber noch nicht erreicht: „Ich möchte solange weitermachen, wie ich kann, und solange ich erwünscht bin.“

Die nächste Generation ist bereits da

Ob Bale, der beim Los Angeles FC noch einen Vertrag bis Juni 2023 besitzt, auch in den Planungen des walisischen Verbandes weiterhin eine Rolle spielt, bleibt indes abzuwarten. Nicht ausgeschlossen, dass man nach einer Analyse der Auftritte in Katar zu dem Schluss kommt, einen Umbruch vollziehen zu müssen und künftig nicht mehr auf Routiniers wie Bale, Aaron Ramsey oder Joe Allen zu setzen, die langjährige Leistungsträger waren, aber unverkennbar in die Jahre gekommen sind und längst nicht mehr die Klasse vergangener Zeiten haben.

Dass mit den maximal 25 Jahre alten Ethan Ampadu, Joe Rodon, Neco Williams, Harry Wilson, Daniel James und Brennan Johnson, die allesamt schon bei der WM eine mehr oder weniger große Rolle spielten, die nächste Generation bereits etabliert ist oder zumindest in den Startlöchern steht, könnte die Entscheidung zum Umbruch forcieren. Es bleibt abzuwarten, welche Spieler wir bei der EM 2024 und bei der WM 2026 sehen werden, sofern sich Wales qualifizieren kann.