Ghana: Otto Addo bleibt nicht über die WM hinaus Trainer

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Otto Addo hört nach WM auf

Die Enttäuschung über die 2:3-Niederlage zum Auftakt der WM in Katar gegen Portugal hat die Nationalmannschaft Ghanas schnell abgeschüttelt und am gestrigen Montag mit einem 3:2-Erfolg über Südkorea nicht nur die passende Antwort gegeben, sondern auch das Tor zur WM K.O.-Phase 2022 weit aufgestoßen. Am Freitag genügt den Black Stars im letzten Gruppenspiel gegen Uruguay nun schon ein Unentschieden, sofern im Parallelspiel nicht die bereits für das Achtelfinale qualifizierten Portugiesen gegen Südkorea verlieren.

Addo will die Vergangenheit ausblenden

Mit einem Sieg wäre das Nationalteam von Ghana aber auf jeden Fall durch, sodass der Fokus sicherlich komplett auf den eigenen 90 Minuten liegt. Dass es just gegen Uruguay geht, ist eine besondere Geschichte, hat man doch in Ghana nicht vergessen, wie das Viertelfinal-Duell mit den Südamerikanern bei der WM 2010 in Südafrika verloren ging. Damals verhinderte Luis Suarez kurz vor dem Ende der Verlängerung mit einem Handspiel auf der Torlinie den sicheren Siegtreffer Ghanas, das in Person von Asamoah Gyan den fälligen Strafstoß nicht verwandeln konnte und dann im Elfmeterschießen ausschied.

Im Interview mit “Sky“ betonte Trainer Otto Addo nun allerdings, dass die Ereignisse von Südafrika nun “keine Rolle“ mehr spielen: “Es muss völlig klar sein, dass wir uns auf das Spiel fokussieren und nicht überdrehen, weil wir eine Rechnung aus der Vergangenheit begleichen wollen. Das wird ganz sicher von außen reingetragen werden – davon dürfen wir uns aber nicht beeinflussen lassen“, so der 47-jährige weiter.

Zu seiner Zukunft erklärte Addo, der nach dem verpatzten Afrika-Cup zu Jahresbeginn als Interimsnachfolger von Milovan Rajevac installiert wurde und nach geschaffter CAF WM-Qualifikation dann auch der Wunschtrainer für die Endrunde war, dass seine Mission mit dem Turnier in Katar zu Ende gehen wird: “Der Verband wollte gern längerfristig mit mir arbeiten, aber durch die Doppelbelastung war sehr wenig Zeit für die Familie. Nach der WM ist definitiv Schluss als Nationaltrainer“, kündigte der gebürtige Hamburger an, im neuen Jahr wieder seine zuletzt wegen der WM ruhende Arbeit als Übergangs- und Talentetrainer bei Borussia Dortmund aufnehmen zu wollen.

Kudus bereits mit drei Scorerpunkten

Nach Dortmund würde Addo aber natürlich am liebsten möglichst spät zurückkehren. Beim Vorhaben, Uruguay aus dem Turnier zu kegeln und selbst ins Achtelfinale einzuziehen, wo dann die brasilianische Nationalmannschaft warten könnte, setzt der Coach der Black Stars sicherlich wieder auf Mohammed Kudus, der schon gegen Portugal mit einem Assist auffällig wurde und gegen Südkorea dann mit zwei Treffern zum Matchwinner avancierte.

Dem 22-Jährigen, der seine gute Saison im Trikot von Ajax Amsterdam nun bei der WM bestätigt, prophezeit Addo eine große Zukunft: „Mohammed ist auf dem richtigen Weg, ein richtig großer Spieler zu werden.“ Im letzten Spiel der WM Gruppe F gegen Uruguay soll Kudus, der laut Addo in der Defensivarbeit noch zulegen kann, mit dafür sorgen, dass Ghana bei der vierten WM-Teilnahme zum dritten Mal die K.o.-Phase erreicht. Ein wesentliches Kapitel in der Karriere des Youngsters wäre dann bereits geschrieben.

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