Drei Tage vor dem möglicherweise vorentscheidenden Spiel in der Fußball EM 2020 Qualifikation auf Island hat die französische Nationalmannschaft die nächste Hiobsbotschaft personeller Natur ereilt. Wie der französische Verband FFF mitteilte, fällt Kylian Mbappe für die Partien auf Island am Freitag und gegen die Türkei am Montag aus (hier mehr zur EM 2020 Quali der Türkei).
Der Superstar von Paris St. Germain laboriert an einer Oberschenkelverletzung, die einen Einsatz nicht zulässt. Der 20-Jährige, der sich vergangene Woche mit Kurzeinsätzen in der Champions League bei Galatasaray Istanbul (1:0) und bei Girondins Bordeaux (1:0) eigentlich zurück gemeldet hatte, musste bereits am Wochenende beim 4:0-Erfolg von PSG gegen SCO Angers wieder passen. Und nun reicht es anders als erhofft auch für die beiden so wichtigen Länderspiele nicht.
Alassane Plea nachnominiert
Als Reaktion auf den Ausfall Mbappes nominierte Nationaltrainer Didier Deschamps Alassane Plea nach, der mit Borussia Mönchengladbach die Tabelle der Bundesliga anführt und selbst mit vier Toren und fünf Vorlagen an den ersten sieben Spieltagen einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat.
Der 26-Jährige, der im Sommer 2018 von OGC Nizza nach Mönchengladbach gewechselt ist, bringt es bislang auf lediglich einen Einsatz im Frankreich-Trikot. Im November 2018 durfte Mbappe in der Schlussphase des Testspiels gegen Uruguay ran und mithelfen, einen 1:0-Erfolg nach Hause zu bringen.
Die @equipedefrance hat @alassane_plea für den angeschlagenen @KMbappe nachnominiert. Wir wünschen viel Erfolg in den beiden kommenden EM-Qualifikationsspiele gegen Island und die Türkei. 💪 https://t.co/KOIzhX7jSi
— Borussia (@borussia) October 9, 2019
Auf Island wird Plea zunächst sicherlich auf der Bank Platz nehmen. Auch ohne Mbappe verfügt Trainer Deschamps noch über eine exquisite Auswahl an Offensivkräften. Dabei dürften Antoine Griezmann rechts und trotz seiner Reservistenrolle beim FC Chelsea auch Olivier Giroud im Zentrum ihre Plätze sicher haben.
Für die linke Seite bieten sich mehrere Möglichkeiten. Kingsley Coman hätte wohl bei einer offensiven Ausrichtung die Nase vor Thomas Lemar, aber auch ein Einsatz von Blaise Matuidi in dieser Rolle ist wie schon mehrfach in der Vergangenheit praktiziert eine Option.
Hernandez will nicht vorzeitig zurück nach München
Unterdessen gehen die Differenzen zwischen dem französischen Verband und dem FC Bayern München in der Personalie Lucas Hernandez weiter. Nachdem Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in einem offiziellen Statement erklärt hatte, dass der Verteidiger aufgrund seiner Knieprobleme in den anstehenden Spielen der französischen Nationalmannschaft nicht einsatzfähig sei, ist man beim französischen Verband nach einer Kernspin-Untersuchung zu einem anderen Ergebnis gekommen.
Demnach würde die Blessur einem Einsatz des 23-Jährigen nicht im Wege stehen. Hernandez soll derweil bei der Nationalmannschaft bleiben und nicht vorzeitig nach München zurückkehren wollen. Gegenüber Benjamin Pavard, Teamkollege beim FC Bayern und bei der Equipe Tricolore, soll Hernandez laut dessen Aussage auf einer Pressekonferenz überdies erklärt haben, dass “alles okay“ sei.
Bleibt abzuwarten, ob Hernandez auf dem Weg zur EM 2020 in Island und/oder gegen die Türkei auch eingesetzt wird. Falls ja, droht eine Eskalation des Konflikts mit dem FC Bayern, der auch deshalb brisant wäre, weil mit Hernandez, Pavard, Coman und Corentin Tolisso der deutsche Rekordmeister das größte Kontingent im Kader Frankreichs stellt.