Deutschland in der Nationenliga weiter sieglos

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Die deutsche Nationalmannschaft hat sich nach über neun Monaten Länderspielpause sicherlich einen anderen Start in die Nations League 2020/2021 erhofft. War das 1:1 gegen ein starkes Spanien noch ein annehmbares Ergebnis, stellte das 1:1 in der Schweiz am Sonntagabend niemanden zufrieden.

Letzteres gilt auch für den dritten Tabellenplatz nach zwei Spieltagen hinter Spitzenreiter Spanien und der Ukraine, die zum Auftakt die Schweiz mit 2:1 bezwungen hatte, dann aber in Spanien eine 0:4-Schlappe einstecken musste.

Bundestrainer Joachim Löw zeigte sich in seiner Analyse nicht wirklich überrascht davon, dass seine Mannschaft nicht über 90 Minuten hohes Niveau an den Tag legen konnte. “Wir wussten ja schon vorher, dass es im Moment schwer wird. Das hängt auch mit der Kraft zusammen, die alle Spieler noch nicht voll haben.“

Zugleich kritisierte der 60-Jährige aber auch eine nachlässige Spielweise nach dem Führungstreffer, die ein zweites Tor und eine damit möglicherweise verbundene Vorentscheidung verhinderte: “Wenn man dann das 2:0 nicht macht, das mehr Sicherheit gegeben hätte, lässt man den Gegner wieder ins Spiel. Wir hatten zwei, drei große Möglichkeiten in der ersten Hälfte, wenn wir die machen, bin ich sicher, kommt die Schweiz nicht mehr zurück. Dann haben wir zu viele Bälle verloren und uns hat die Überzeugung gefehlt.“

Gleich drei Partien im Oktober

Noch deutlicher wurde Ilkay Gündogan, der vor laufender ZDF-Kamera klare Worte fand und gar nicht erst den Versuch unternahm, seinen Ärger zu verstecken: „Ich bin angepisst. Das geht mit auf den Sack, so der zum 1:0 erfolgreiche Mittelfeldspieler von Manchester City, der zum einen mit der Entstehung des Gegentreffers haderte, zum anderen aber auch mit der fehlenden Konsequenz nach der Führung: „Das darf beim Gegentor nicht passieren auf dem Niveau. Das Spiel kann man eigentlich 2:0 oder 3:0 gewinnen. Wir hätten es eiskalt durchspielen müssen. Ich weiß nicht, ob es eine Qualitätsfrage ist, aber daran müssen wir arbeiten.“

Die nächsten Gelegenheiten, es besser zu machen, lassen gar nicht allzu lange auf sich warten. Bereits in einem Monat geht es mit gleich drei Länderspielen weiter. Zunächst trifft die DFB-Elf am 7. Oktober in Köln im Rahmen eines Freundschaftsspiels auf die Türkei, bevor es am 10. Oktober in der DFB Nations League in die Ukraine und drei Tage später zu Hause im Rückspiel gegen die Schweiz geht.

Nach sechs Partien in der Nations League noch sieglos

In der Ukraine, allerspätestens aber gegen die Schweiz will die deutsche Nationalmannschaft dann endlich auch den ersten Sieg in der Nations League landen. Nach der sieglosen Erstauflage mit Spielen gegen Frankreich (0:0, 1:2) und die Niederlande (0:3, 2:2) sowie den jetzigen Unentschieden gegen Spanien und die Schweiz stehen im 2018 neu geschaffenen Wettbewerb bislang nur vier Remis und zwei Pleiten zu Buche.

„Die Jungs haben alles gegeben, was zu diesem Zeitpunkt möglich ist – und im Oktober werden wir dann wieder richtig angreifen“, kündigte Bundestrainer Löw am Sonntagabend auch noch an und schraubte damit zugleich die Erwartungen an seine Schützlinge nach oben.

In der Nations League Tabelle 2020 in Gruppe 4 der Liga A liegt das DFB-Team hinter Spanien und der Ukraine mit nur zwei Zählern auf dem dritten Rang.

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