Kroatien folgt Frankreich ins Finale

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Die französische Nationalmannschaft 2018, die sich schon am Dienstagabend mit 1:0 gegen Belgien durchgesetzt hatte, trifft im WM Finale auf Kroatien.

Die Vatreni, deren größter Erfolg bisher der dritte Platz bei der WM 1998 war, folgten der Equipe Tricolore am Mittwochabend nach 120 intensiven Minuten mit einem 2:1-Sieg nach Verlängerung ins erste Endspiel der Verbandsgeschichte.

Trippier bringt England früh in Führung

Dabei hatte der Abend für Kroatien vor 78.011 Zuschauern im ausverkauften Luschniki-Stadion in Moskau alles andere als gut begonnen. Schon in der fünften Minute traf Kieran Trippier mit einem aus 18 Metern direkt verwandelten Freistoß zur englischen Führung und wie schon im Achtelfinale gegen Dänemark sowie im Viertelfinale gegen Russland sah sich Kroatien wieder einmal mit einem Rückstand konfrontiert.

Und dieser hatte durchaus Auswirkungen, denn Luka Modric und Co. fanden im Kroatien Trikot vor der Pause nicht recht ins Spiel und lagen auch nach dem ersten Durchgang verdient zurück, wobei England sogar Chancen auf ein zweites Tor hatte.

Nach Wiederbeginn war die kroatische Nationalmannschaft 2018 zwar das Bemühen um Spielkontrolle anzumerken, doch offensiv blieb das Team von Trainer Zlatko Dalic weitgehend ungefährlich – zumindest bis zur 68. Minute. Denn dann war nach einer Flanke von Sime Vrsaljko Ivan Perisic mit einem langen Bein zur Stelle und traf zum Ausgleich.

Nun war Kroatien voll da und nur knapp verpasste Perisic bei einem Pfostentreffer vier Minuten nach dem 1:1 einen Doppelschlag. England war sichtlich getroffen und fand bis zum Ende der regulären 90 Minuten nicht mehr richtig in die Spur, während es Kroatien aber nicht schaffte, ein zweites Tor nachzulegen.

In der Verlängerung wirkte England dann wieder gefestigter und wäre in der 99. Minute nach einer Ecke beinahe erneut in Führung gegangen, doch Vrsaljko konnte einen Kopfball von John Stones auf der Linie klären. Kurz vor dem Ende der ersten Hälfte der Verlängerung war aber auch Kroatien der Führung nahe, als Englands Schlussmann Jordan Pickford gerade noch vor Mario Mandzukic an den Ball kam.

Mandzukic in der 109. Minute eiskalt

In der 109. Minute wiederholte sich dieses Duell, allerdings mit anderem Ausgang. Nach einer Kopfballablage von Perisic spekulierte Mandzukic richtig und traf frei vor Pickford ins lange Eck zum im kroatischen Lager vielumjubelten 2:1. England war einmal mehr geschockt und musste dann in der 116. Minute auch noch das verletzungsbedingte aus von Trippier verkraften.

Weil Coach Gareth Southgate das Wechselkontingent bereits erschöpft hatte, waren die Three Lions bis zum Ende in Unterzahl und schafften es nicht mehr, den kroatischen Finaleinzug ins Wanken zu bringen.

Rund um das englische Nationalteam herrschte nach dem Ende natürlich tiefe Enttäuschung vor. Auch bei Kapitän Harry Kane, bei dem aber auch etwas Stolz über das Geleistete durchkam: „Wir können mit erhobenem Haupt vom Platz gehen, keiner hätte das von uns erwartet. Wir hatten gute Chancen, aber standen vielleicht eine Weile zu tief. Die großen Spiele hängen meist an kleinen Unterschieden„, so der Angreifer, der mit sechs Treffern weiterhin die Torschützenliste anführt und sich wohl zumindest mit einem persönlichen Titel trösten kann.

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