Löw spricht über mögliches DFB-Aufgebot

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Am Freitag in Düsseldorf gegen Spanien und am Dienstag in Stuttgart gegen Brasilien bestreitet die deutsche Nationalmannschaft ihre beiden letzten WM-Testspiele vor der Nominierung eines vorläufigen Kaders für die WM 2018, den Bundestrainer Joachim Löw am 15. Mai bekannt geben wird.

Schon jetzt ist klar, dass Härtefälle nicht ausbleiben werden, auch wenn Löw zunächst wohl mehr mehr als die 23 Akteure nominieren wird, die dann die Reise mit nach Russland antreten dürfen und der FIFA bis zum 4. Juni gemeldet werden müssen (hier mehr zum Deutschland WM Kader 2018) .

Im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Spanien hat Löw nun deutlich gemacht, dass von den beiden anstehenden Partien für einzelne Spieler durchaus einiges abhängen kann: „Für die Entscheidungsfindung sind es wichtige Tests. Wir schauen genau hin, werden genau beobachten, wer in der Lage ist, uns zu überzeugen und in Russland Top-Leistungen abzurufen.“

Dortmunder Trio noch mit Chancen

Damit dürfte Löw freilich nicht nur die beiden Testspiele, sondern auch die Trainingseinheiten vor und zwischen den Spielen gemeint haben, in denen im Training sicherlich sehr intensiv gearbeitet wird.

Aber auch einige Spieler, die nun nicht nominiert wurden und die Top-Spiele gegen Spanien und Brasilien von zu Hause aus verfolgen müssen, sind noch nicht gänzlich außen vor.

So erklärte Löw sehr offen, dass die Tür insbesondere für Marco Reus, Mario Götze und André Schürrle noch nicht zu ist. Das Trio von Borussia Dortmund wurde auch wegen der zuletzt nur bedingt überzeugenden Vorstellungen des BVB aktuell nicht berufen, wobei eine WM-Nominierung von Reus, der sich nach langer Verletzungspause auf einem sehr guten Weg befindet, dennoch wahrscheinlich ist.

Für Götze und Schürrle, die in Co-Produktion als Torschütze und Vorlagengeber für das entscheidende Tor im WM-Finale 2014 gegen Argentinien verantwortlich zeichneten, dürfte es trotz ihrer Verdienste schon schwieriger werden bei der Endrunde im neuen DFB WM-Trikot auflaufen zu dürfen.

Der jüngst auch von BVB-Coach Peter Stöger harsch kritisierte Götze muss ebenso zulegen wie Schürrle, dessen Chancen Löw allerdings explizit erwähnte: “Wenn er seine Schnelligkeit und Torgefährlichkeit einbringt, ist er auch für uns ein Thema für die WM.“

Keine Überraschung a la Odonkor

Während Spieler wie Reus, Götze oder Schürrle, die sich um Umfeld der Nationalmannschaft bestens auskennen, noch auf ein WM-Ticket hoffen dürfen, haben Neulinge keine Chance mehr.

Neue Gesichter wird es erst wieder nach der WM in Russland geben, zuvor aber nicht mehr. Damit ist auch klar, dass es bei der Kadernominierung keine Überraschung geben wird wie 2006, als Jürgen Klinsmann völlig unerwartet David Odonkor aus dem Hut zauberte.

Und für Philipp Max, der eine starke Saison im Trikot des FC Augsburg spielt und dessen Berufung von verschiedener Seite gefordert wurde und wird, muss auf sein Debüt warten. „Wir haben ihn natürlich auch beobachtet. Er ist ein guter Spieler, doch aktuell spielt er keine Rolle für die anstehende Weltmeisterschaft“, sorgte Löw für klare Verhältnisse in Bezug auf den offensivstarken Linksverteidiger, der sich zumindest momentan noch hinter Jonas Hector und Marvin Plattenhardt anstellen muss.

Auch ohne Reus, Götze, Schürrle und Max zählt das DFB-Team bei der Endrunde in Russland zu den ganz großen WM-Favoriten 2018. Nicht nur bei zahlreichen Fußballfans, sondern auch bei den Wettanbietern, die Deutschland gemeinsam mit Brasilien die niedrigste Quote auf den WM-Titel einräumen (aktuell etwa 6,0).

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