Argentinien siegt beim Neuanfang

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Gut zwei Monate nach dem Aus im Achtelfinale der WM 2018 gegen den späteren Weltmeister Frankreich (3:4) hat die argentinische Nationalmannschaft ihren Neuanfang mit neuem Trainer und deutlich verändertem Kader erfolgreich gestaltet.

Auf neutralem Boden in Los Angeles setzte sich die Albiceleste klar mit 3:0 gegen die Auswahl Guatemalas durch und überzeugte dabei vor allem in den ersten 45 Minuten.

In der 27. Minute brachte Gonzalo Martinez Argentinien in seinem ersten Länderspiel per Elfmeter in Führung und noch vor der Pause legten Giovani Lo Celso (35.) und Giovanni Simeone (44.) die Treffer Nummer zwei und drei nach. Auch Simeone gelang damit beim Debüt direkt das erste Tor im Argentinien-Trikot.

Dybala und Icardi nur auf der Bank

Insgesamt hatte Trainer Lionel Scaloni, der vorerst nur interimsweise bis Dezember im Amt bleiben soll, zwölf Spieler ohne Länderspielerfahrung nominiert und auch ein deutliches Zeichen in Richtung Neustart damit gesetzt, dass im 28-köpfigen Kader lediglich zwei Akteure älter als 30 Jahre waren.

Bemerkenswert überdies, dass Scaloni gegen Guatemala in Europa etablierte und als Stars anerkannte Spieler wie Paulo Dybala oder Mauro Icardi, in denen Experten wichtige Faktoren beim Neuaufbau sehen, 90 Minuten lang auf der Bank ließ.

Gar nicht dabei war Lionel Messi, dessen Nummer zehn nicht vergeben wurde. Ob der 31 Jahre alte Superstar, der Scaloni nach der WM um eine Pause zunächst bis zum Ende des Jahres gebeten hatte, überhaupt noch einmal ins Trikot der Albiceleste schlüpfen wird, ist unterdessen nach wie vor nicht endgültig geklärt.

Scaloni will nicht über Messi reden

Auch Trainer Scaloni, dessen Zukunft wohl auch von den Auftritten der nächsten Wochen und Monate abhängen wird, weiß noch nicht, ob der fünffache Weltfußballer seinem Land weiter zur Verfügung stehen wird.

Der Coach war im Vorfeld der Spiele gegen Guatemala und Kolumbien (Dienstag, 11. September) ohnehin darum bemüht, die Aufmerksamkeit auf das nominierte Personal und weg von Messi zu lenken. “Bezüglich der Situation rund um Lionel Messi haben wir uns ja schon geäußert und auch mit dem Spieler selbst gesprochen. Jetzt müssen wir abwarten, ob er ins Nationalteam zurückkehrt.“

Zugleich äußerte Scaloni Kritik daran, dass die Medien Spekulationen um einen möglichen Rücktritt Messis zum Teil mehr Platz einräumten als den Berichten rund um den Neustart der Nationalmannschaft: “Ich denke nicht, dass es gerechtfertigt ist, über ihn zu reden. Wir werden schon sehen, was in Zukunft passiert.“

Klar ist freilich auch, dass die Spekulationen und Mutmaßungen solange weitergehen werden bis sich der mit dem FC Barcelona stark in die neue Saison gestartete Messi selbst final zu seiner Zukunft im Nationaldress äußert. Wann dies der Fall sein wird, ist aber nicht absehbar.

Interessantes aus Europa: 


DFB-Präsidium von Joachim Löw und Oliver Bierhoff überzeugt

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Drei Tage, nachdem Vertreter der DFL und mehrerer Bundesliga-Vereine zusammen mit Funktionären des DFB mit Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff an der Spitze die verkorkste Weltmeisterschaft 2018 aufgearbeitet und weitere Probleme im deutschen Fußball diskutiert haben, fand im Vorfeld des Bundesliga-Starts zwischen dem FC Bayern München und der TSG 1899 Hoffenheim im Münchner Steigenberger Hotel die lange angekündigte Präsidiumssitzung des DFB statt.

Dabei stellten Löw und Bierhoff den Spitzenfunktionären des DFB um Präsident Grindel und Sportdirektor Horst Hrubesch sowie weiteren hochrangigen Vertretern des deutschen Fußballs wie DFL-Präsident Reinhard Rauball, DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und Schiedsrichter-Boss Lutz-Michael Fröhlich ihre Analyse der WM 2018 vor.

Zu den Inhalten wollte sich Grindel nach Abschluss der Tagung nicht im Detail äußern, ließ aber keinen Zweifel am überzeugenden Auftreten des Duos: „Joachim Löw und Oliver Bierhoff haben heute eine sehr überzeugende Analyse der Fußball-WM in Russland vorgelegt. Das ganze Präsidium ist der festen Überzeugung, dass unsere sportliche Leitung auf dem richtigen Weg ist. Die beiden werden die Details der Öffentlichkeit am kommenden Mittwoch in München vorstellen.“

Kaderbekanntgabe am Mittwoch

Dann wird Löw auch den Kader für die anstehenden Länderspiele am 6. September im Rahmen der UEFA Nations League gegen Frankreich sowie drei Tage später für das Freundschaftsspiel gegen Peru bekannt gegeben (mehr zur DFB Nations League hier).

Wer dann dem ersten Aufgebot nach der WM angehören wird, dürften die DFB-Bosse bereits zu weiten Teilen wissen. Die Öffentlichkeit muss sich dagegen noch einige Tage gedulden, bevor bekannt wird, ob nach allgemeiner Einschätzung auf der Kippe stehende Spieler wie Sami Khedira, Thomas Müller oder Jonas Hector erneut berufen wird oder aber außen vor bleiben.

Ebenfalls wird es dann Näheres zur geplanten Reduzierung des Trainer- und Betreuerstabes geben. Nach Informationen des “Kicker“ müssen vor allem Co-Trainer Thomas Schneider und Chefscout Urs Siegenthaler um ihre Positionen bangen. Dafür steht eine Rückkehr von Hans-Dieter Flick, der Löw von 2006 bis zum WM-Gewinn 2014 assistierte, im Raum.

Haupt leitet die DFB-Akademie – Unterstützung für Ceferin

Der Rückblick auf die WM 2018 und die Zukunft der Nationalmannschaft waren zwar das bestimmende, aber nicht das einzige Thema des Treffens in München. So wurde auch bekannt gegeben, dass zum 1. Oktober Universitätsprofessor Tobias Haupt die Leitung der neuen DFB-Akademie übernimmt und Bierhoff in dieser Hinsicht entlastet.

Außerdem kündigte DFB-Boss Grindel an, bei der Wahl des neuen UEFA-Präsidenten im Frühjahr 2019 den bisherigen Amtsinhaber Aleksander Ceferin zu unterstützen:

„Er hat die UEFA hervorragend repräsentiert, gerade auch in der Interessenabwägung zwischen kleineren und größeren Verbänden, aber auch in einer fairen Behandlung sowohl der Interessen der 55 Nationalverbände der UEFA wie auch der Profiklubs. Er hat besonders den Themen Good Governance und Compliance, die uns als DFB am Herzen liegen, einen besonderen Schwerpunkt gewidmet“, lobte Grindel den Slowenen, der seit September 2016 als starker Mann des europäischen Fußballverbandes fungiert.

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Wer stürmt künftig im DFB-Team?

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Bei der Fußball WM 2018 gelangen der deutschen Nationalmannschaft 2018 in den drei Vorrundenspielen gegen Mexiko (0:1), Schweden (2:1) und Südkorea (0:2) lediglich zwei Tore.

Nur Marco Reus und Toni Kroos per Freistoß trafen für die deutsche Nationalmannschaft, bei der freilich nicht nur im Offensivspiel einiges im Argen lag.

Auch der Versuch, mit Mario Gomez einen großen Mittelstürmer zu bringen und damit für mehr Durchschlagskraft zu sorgen, ging nicht auf. Insbesondere auch deshalb, da der Ball nur selten in gefährliche Räume vor dem gegnerischen Tor gespielt wurde.

Für Gomez, der die WM 2014 verpasst hatte und nun mit 33 Jahren nicht mehr wirklich überraschend seinen Rücktritt erklärt hat, ging die Karriere in der DFB-Elf nach 31 Toren in 78 Länderspielen im DFB-Trikot somit enttäuschend zu Ende.

Das gilt sicherlich auch für Sandro Wagner, der aus Frust über seine Nichtberücksichtigung für den WM-Kader bereits vor dem Turnier in Russland erklärt hatte, künftig nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Klassische Mittelstürmer wieder mit wachsender Bedeutung

Mit Gomez und Wagner fehlen Bundestrainer Joachim Löw somit bei der Mission Neuaufbau zwei klassische Mittelstürmer, deren Typus aber anders als noch vor wenigen Jahren, als die falsche Neun mit einem spielerisch veranlagten Akteur im Sturmzentrum schwer in Mode war, wieder richtig gefragt ist.

Bei der WM machten Akteure wie der Belgier Romelu Lukaku, der Engländer Harry Kane, der Kroate Mario Mandzukic oder der Franzose Olivier Giroud deutlich, dass klassische Mittelstürmer auch im modernen Fußball ihre Bedeutung haben.

In Deutschland ist die Auswahl an Stürmern von diesem Typ indes eher überschaubar. Timo Werner hat seinen Platz im DFB-Kader sicher und ist trotz seiner eher geringen Größe von 1,81 Metern durchaus eine starke Option im Sturmzentrum.

Dahinter allerdings mangelt es an erfahrenen Alternativen, sodass man gespannt sein darf, welche Stürmer der Bundestrainer bei der Nominierung für die Spiele am 6. September gegen Frankreich in der Nations League und drei Tage später im Testspiel gegen Peru in sein Aufgebot beruft.

In Nations League A trifft das DFB-Team zudem noch auf die Niederlande. Mehr über die DFB Nations League erfährst du auf der verlinkten Seite.

Stindl und Selke sind verletzt

Kevin Volland (Bayer Leverkusen) war schon in der Vergangenheit öfter dabei, fühlt sich aber ganz vorne nur bedingt wohl, ebenso wie Marco Reus, der bei Borussia Dortmund zwar aktuell öfter als Mittelstürmer gefragt ist, beim DFB nach dem Rücktritt von Mesut Özil aber erste Wahl im offensiven Mittelfeld sein dürfte.

Thomas Müller, der ganz vorne auch nicht optimal positioniert ist, muss Medienberichten zufolge derweil sogar um die Fortsetzung seiner Länderspielkarriere bangen. Dass Löw Max Kruse (Werder Bremen) zurückholt, ist unterdessen wenig wahrscheinlich, während Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach) noch verletzt ausfällt.

Allzu viele Optionen für den zentralen Angriff bieten sich Löw somit nicht mehr. Mit Blick auf die vergangene Saison dürfen sich neben Nils Petersen, der vor der WM sein Debüt feierte, aber noch aus dem Kader gestrichen wurde, vor allem Niclas Füllkrug, der für Hannover 96 14 Tore erzielt hat, und der gerade von der TSG 1899 Hoffenheim zum FC Schalke 04 gewechselte Mark Uth Chancen ausrechnen.

Davie Selke, der ebenfalls in Frage käme, befindet sich nach einem Pneumothorax in der Reha. Zu den Kandidaten könnte auch Sicht auch Daniel Ginczek gehören, sofern der 27-Jährige nach seinem Wechsel vom VfB Stuttgart zum VfL Wolfsburg zu konstanten Leistungen findet und vor allem gesund bleibt.

Weitere Nations League Infos: 


Peru ohne Paolo Guerrero gegen Deutschland

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Während in Deutschland noch immer gespannt auf die Analyse der verkorksten Fußball WM 2018 gewartet wird und Bundestrainer Joachim Löw erst danach am 29. August sein erstes Aufgebot für die neue Länderspielsaison (inkl. Deutschland Nations League) bekannt geben wird, ist man in Peru schon weiter.

Trainer Ricardo Gareca, der trotz des Ausscheidens nach der WM-Vorrunde im Amt geblieben ist, nominierte bereits knapp drei Wochen vor den internationalen Testspielen am 6. September in Amsterdam gegen die Niederlande und drei Tage später in Sinsheim gegen Deutschland ein 24-köpfiges Aufgebot.

Nicht mit dabei ist der bisherige Kapitän Paolo Guerrero, um den es vor der WM 2018 aufgrund einer Doping-Sperre, die dann kurzfristig doch noch aufgehoben wurde, viel Unruhe gegeben hatte.

Ob die Nicht-Nominierung des 34-Jährigen im Zuge eines Neuaufbaus von Dauer ist oder nur gleichbedeutend mit einer vorübergehenden Auszeit, ist unklar.

Aus dem Peru 2018 WM Kader ebenfalls nicht mit dabei sind die Abwehrspieler Alberto Rodríguez und Aldo Corzo sowie Ersatztorwart Carlos Cáceda. Verletzungsbedingt nicht zur Verfügung steht Mittelfeldspieler Renato Tapia von Feyenoord Rotterdam, der aber früher oder später in den Kreis der Nationalmannschaft zurückkehren dürfte.

Farfan und Cueva gehen voran

Erstmals berufen wurde unter anderem der erst 18 Jahre alte Linksverteidiger Marcos López, der einer von vier Profis des peruanischen Top-Klubs Sporting Cristal ist. Auch Patricio Álvarez und Horacio Calcaterra, die ebenfalls zum ersten Mal dabei sind, stehen dort unter Vertrag.

Angeführt wird das peruanische Aufgebot in Abwesenheit von Guerrero von Jefferson Farfan, der trotz seiner 33 Jahre noch immer gehobene Klasse verkörpert und im Offensivspiel eine feste Größe darstellt.

Noch wichtiger als ohnehin schon dürften künftig zudem Spielmacher Christian Cueva, der gerade vom FC Sao Paulo zum FK Krasnodar gewechselt ist, und der bei der WM sehr auffällige Flügelspieler Andre Carillo sein.

Peru-Kader für die Spiele vs. Niederlande und Deutschland

Tor: Pedro Gallese (Tiburones Rojos de Veracruz), Patricio Alvarez (Sporting Cristal), Jose Carvallo (UTC Cajamarca)

Abwehr: Luis Advincula (Rayo Vallecano), Johan Madrid (Sporting Cristal), Christian Ramos (Al Nasr), Miguel Araujo (CA Talleres), Anderson Santamaria (Puebla FC), Luis Abram (Velez Sarsfield), Miguel Trauco (Flamengo Rio de Janeiro), Nilson Loyola (FBC Melgar), Marcos Lopez (Sporting Cristal)

Mittelfed: Pedro Aquino (Club Leon FC), Wilder Cartagena (Tiburones Rojos de Veracruz), Sergio Peña (CD Tondela), Yoshimar Yotun (Orlando City), Christian Cueva (FK Krasnodar), Horacio Calcaterra (Sporting Cristal), André Carrillo (Al Hilal)

Sturm: Andy Polo (Portland Timbers), Edison Flores (Aalborg BK), Jefferson Farfan (Lokomotive Moskau), Raul Ruidiaz (Seattle Sounders), Ray Sandoval (Monarcas Morelia)


Ist der Ausdruck “Die Mannschaft“ bald Geschichte?

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Auch knapp zwei Monate nach dem 0:2 gegen Südkorea im letzten und entscheidenden Gruppenspiel und dem damit verbundenen ersten Vorrunden-Aus überhaupt einer deutschen Nationalmannschaft, beschäftigen die Geschehnisse bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland sowohl die Öffentlichkeit als auch die Verantwortlichen beim DFB.

Während von Bundestrainer Joachim Löw kommende Woche eine umfassende Analyse des historischen Debakels erwartet wird und zugleich mit der Nominierung des ersten Nach-WM-Kaders für das Auftaktspiel in der UEFA Nations League gegen Frankreich (6. September in München) und den Test gegen Peru (9. September in Sinsheim) auch eine Ansage für die Zukunft, hat sich DFB-Präsident Reinhard Grindel im Interview mit der “Bild am Sonntag“ zu einigen Brennpunkten geäußert.

>> Nations League Deutschland Spielplan <<

Mehr Nähe zur Basis und eine bessere interne Kommunikation

So hat Grindel die Kritik an der fehlenden Nähe zur Basis registriert, angenommen und sich auch schon Gedanken über mögliche Neuerungen gemacht: “Ich denke da an mehr öffentliche Trainingseinheiten, niedrigere Ticketpreise – bei den Anstoßzeiten sind wir leider durch unsere Verträge weniger flexibel. Und ich nehme auch wahr, dass an der Basis der Begriff „Die Mannschaft“ als sehr künstlich empfunden wird. Auch das sollten wir auf den Prüfstand stellen.“

Grindel deutete darüber hinaus auch an, dass die Kommunikation innerhalb des DFBs während der WM nicht optimal war und er auch deshalb in einigen Bereichen nur bedingt handlungsfähig war:

“Ich bin während der WM nicht nah genug an der Mannschaft gewesen, um sagen zu können, ob das Teamquartier nicht ausreichend war, ob es in den Abläufen Dinge gab, die nicht gut waren. Da erwarte ich auch von Teammanager Oliver Bierhoff, dass das Präsidium Einblicke in die Abläufe erhält. Wir als DFB-Delegation haben manches, was jetzt im Nachhinein aus Watutinki berichtet worden ist, während des Turniers nicht vermittelt bekommen.“

Entlastung für Oliver Bierhoff

Eine Konsequenz aus den Geschehnissen von Russland wird es voraussichtlich sein, dass der in vielen Bereichen geforderte Bierhoff künftig einige Aufgaben abgeben kann.

“Es wird eine Entlastung geben, weil wir einen Leiter der neuen DFB-Akademie bekommen. Es wird auch einen Nachfolger von Horst Hrubesch als Sportdirektor geben, der Bierhoff ebenfalls entlasten wird. Ansonsten muss er in den nächsten Monaten selbst überprüfen, ob er das alles leisten kann, das haben wir so auch verabredet.“

An persönliche Konsequenzen in Form eines Rücktritts denkt Grindel, der “sehr großen Rückhalt bei den Landesverbänden und in der Bundesliga“ spürt, nicht. Allerdings zeigt sich der 56-Jährige durchaus auch selbstkritisch, insbesondere in Bezug auf den Fall Mesut Özil.

„Ich hätte mich angesichts der rassistischen Angriffe an der einen oder anderen Stelle deutlicher positionieren und vor Mesut Özil stellen müssen. Da hätte ich klare Worte finden sollen. Solche Angriffe sind völlig inakzeptabel.Dass sich Mesut Özil da vom DFB im Stich gelassen fühlte, tut mir leid“, so Grindel, für den neben dem Neuaufbau der Nationalmannschaft in den kommenden Wochen auch die finale Phase der Bewerbung um die Ausrichtung der EM 2024 auf der Agenda steht.

In diesem Zusammenhang zeigt sich der DFB-Präsident zuversichtlich, das Duell mit der Türkei gewinnen zu können. Das wäre auch für Grindels Standing von enormer Wichtigkeit.

Bei den Nations League Wetten liegt Deutschland hinter Spanien, Frankreich und Belgien, wenn es um den Gesamtsieg in der Nationenliga geht.


Nationalmannschaftskarriere für Behrami und Fernandes beendet

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Mit dem Achtelfinal-Aus gegen Schweden bei der WM Endrunde 2018 hat die Nationalmannschaft der Schweiz abermals nicht das erreicht, was angesichts der individuellen Qualität im Kader möglich schien. Nun scheint es wenige Wochen nach dem Turnierende zu einem größeren Umbruch zu kommen, der verbunden ist mit reichlich Unruhe.

Den Anstoß zu vielen Diskussionen rund um die Schweizer Nati und allen voran um Nationaltrainer Vladimir Petkovic gab nun Valon Behrami, der nach einem Telefonat mit dem Coach seine Länderspielkarriere für beendet erklärte.

„Meine internationale Karriere ist zu Ende“, gab Behrami bekannt, nachdem ihm Petkovic eröffnet hatte, im Rahmen der UEFA Nations League einige junge Spieler einsetzen zu wollen.

In der Nations League gegen Island (8. September und 15. Oktober) und Belgien (12. Oktober und 18. November) sowie in den für den Herbst geplanten Testspielen gegen England und Katar sollen nachrückende Akteure ihre Chancen erhalten, die mittel- bis langfristig in die bislang noch von einigen gestandenen Profis ausgefüllten Rollen schlüpfen sollen.

>>> Nations League Schweiz

Spekuliert wurde darauf basierend, dass auch Spieler wie Stephan Lichtsteiner, Johan Djourou und Gelson Fernandes, die wie Behrami schon die 30-Jahre-Grenze überschritten haben, keine Zukunft in der Nati haben würden.

Gelson Fernandes ist einer Nichtberücksichtigung nun allerdings zuvor gekommen und hat seinerseits via Twitter seinen Rücktritt erklärt. “Es war mir eine Ehre und ich war sehr stolz“, erklärte der 32 Jahre alte Profi von Eintracht Frankfurt, der in den letzten Jahren nur noch Ergänzungsspieler war, nach insgesamt 66 Länderspielen im Schweiz Trikot.

Politische Diskussion ist entbrannt

Dass Behrami in einem Interview mit dem Tessiner Fernsehen RSI erklärte, dass sein Ausschluss aus der Nationalmannschaft politische Gründe habe, sorgt in der Schweiz für viele Diskussionen. Konkret attackierte der 33-Jährige, wenn auch ohne Namensnennung, mit Alex Miescher den Generalsekretär des Schweizer Fußballverbandes (SFV), der nach den Ereignissen rund um das WM-Vorrundenspiel zwischen der Schweiz und Albanien den Einsatz von sogenannten Doppelbürgern wie Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka oder eben Behrami in Frage gestellt hatte.

“Petkovic kann sagen, was er will. Dieser Entscheid wurde von einer Person getroffen, die nichts vom Fussball versteht“, erhob Behrami den Vorwurf, dass nicht Petkovic federführend für seine Ausbootung sei.

Der Trainer selbst wollte diese Vorwürfe aber nicht auf sich und dem Verband sitzen lassen, sondern betonte unmissverständlich, dass der Kader auch künftig ausschließlich auf Basis sportlicher Überlegungen zusammengestellt werde: “Das ist allein meine Entscheidung, und die basiert auf sportlichen Kriterien. Mit Politik hat das null und nichts zu tun.“

Zudem betonte Petkovic, dass es sich nicht um endgültige Entscheidungen handle. Im Falle von Behrami dürfte die Tür aber zu sein. Wie Djourou und Lichtsteiner reagieren, bleibt abzuwarten.


Argentinien: Lionel Scaloni neuer Trainer

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Vier Wochen nach dem Achtelfinal-Aus bei der WM 2018 gegen den späteren Weltmeister Frankreich (3:4) hat die argentinische Nationalmannschaft zumindest bis auf Weiteres einen neuen Trainer. Nachdem sich der argentinische Verband AFA mit dem erst im Sommer 2017 verpflichteten und eigentlich noch mit einem Vertrag bis 2022 ausgestatteten Jorge Sampaoli auf eine vorzeitige Vertragsauflösung geeinigt hatte, um einen kompletten Neuanfang starten zu können, wurde nun Lionel Scaloni zum Interimstrainer ernannt.

Der 40-Jährige, der seine Karriere nach insgesamt sechs Partien im Argentinien Trikot erst vor drei Jahren im Trikot von Atalanta Bergamo beendet hatte, war schon während der WM 2018 Teil des argentinischen Trainerteams und zuvor verantwortlicher Coach der U20-Auswahl. An der Seite Scalonis fungieren der ehemalige Mittelfeldstar Pablo Aimar als Co-Trainer sowie Martin Tocalli als Torwarttrainer.

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Endgültige Entscheidung erst am Ende des Jahres

Das Trio wird nach Angaben des Verbandes voraussichtlich mindestens bis Mitte Dezember im Amt bleiben. Bis zum Ende des Jahres soll dann eine endgültige Lösung her, bei der Verbandschef Claudio Tapia nichts überstürzen will: “Wir nehmen uns die Zeit, die richtige Entscheidung zu treffen“.

Offen, ob Scaloni im Dezember in der engeren Wahl stehen wird, wenn es um den neuen Cheftrainer geht, der mittel- bis langfristig ohne einige in die Jahre gekommene Stars eine Mannschaft aufbauen soll, die bei der WM 2022 um den Titel mitmischen kann. Dann dürfte Lionel Messi mit 35 Jahren eher keine Option mehr sein. Der fünffache Weltfußballer hat sich aktuell noch immer nicht erklärt, ob er der Albiceleste nach der auch aus persönlicher Sicht erneut enttäuschenden Weltmeisterschaft weiterhin zur Verfügung stehen wird.

Eine Entscheidung wird aber zeitnah erwartet, stehen doch Anfang September gegen Guatemala und Kolumbien schon die ersten Länderspiele unter Trainer Scaloni auf dem Programm. Dann darf man auch sehr gespannt auf den ersten Kader sein. Etwa darauf, ob der von Sampaoli letztlich nicht berücksichtigte Torjäger Mauro Icardi (Inter Mailand) künftig eine größere Rolle spielen wird und ob künftig die jungen Spieler wie Giovani Lo Celso, Cristian Pavon oder Paulo Dybala zu mehr Einsatzzeiten kommen als noch bei der WM. Die Chancen in dieser Hinsicht stehen aber gut, nachdem die Routiniers Javier Mascherano und Lucas Biglia bereits ihren Rücktritt erklärt haben. Und auch weitere erfahrene Kräfte wie Enzo Perez könnten im Zuge eines Neuaufbaus durch den Rost fallen.

Copa America 2019 als erstes Ziel

Dabei wird es zunächst darum gehen, eine Mannschaft zusammenzustellen, die im Sommer 2019 bei der Copa America in Brasilien um den Titel mitspielen kann. Auch, um die im Land vorhandene Sehnsucht nach einem großen Erfolg zu stillen, hat Argentinien doch seit der Copa America 1993 kein großes Turnier mehr gewonnen.