WM 2018: Kader-Analyse von Marokko

Marokko nimmt im Sommer 2018 zum fünften Mal an einer WM-Endrunde teil. Bislang erreichten die Löwen vom Atlas erst einmal ein WM-Achtelfinale. Nach der Gruppenauslosung für die Fußball WM 2018 glauben die wenigsten Experten und Fußballfans daran, dass sich daran etwas ändern wird.

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Schließlich muss sich Marokko mit Portugal, Spanien und dem Iran messen. Realistisch gesehen werden die europäischen Teams in WM Gruppe B auf den Plätzen 1 und 2 und schaffen somit den Aufstieg in das WM 2018 Achtelfinale.

Marokko und der Iran werden in der Regel um den dritten Platz kämpfen, es sei denn es gelingt einem der beiden Teams die ganz große Überraschung.

WM-Spielplan von Marokko

 Dat. Start* Match Ergebnis Stadion
15.06.18 17:00 Marokko – Iran 0:1 St. Petersburg-Stadion
20.06.18 14:00 Portugal – Marokko 1:0 Luzhniki-Stadion
25.06.18 20:00 Spanien – Marokko 2:2 Kaliningrad-Stadion

*Alle Zeitangaben nach mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ)

Marokko in der Tabelle der Gruppe B

Die marokkanische Nationalmannschaft 2018

  • Trainer: Herve Renard (Frankreich)
  • Größte Erfolge: Afrikameister 1976
  • Rekordtorschütze: Salaheddine Bassir (43 Tore)
  • Rekordspieler: Abdelmajid Dolmy (124 Einsätze)
  • Wertvollster Spieler: Harit / Ziyech (beide 25 Mio. € Marktwert laut transfermarkt.de)
  • Gesamtmarktwert: 129,45 Mio. € (laut transfermarkt.de)
  • Spitzname: Die Löwen vom Atlas
  • FIFA-Weltrangliste: 41. Platz (Stand: 07.06.2018)
  • Höchster Sieg: Marokko – Saudi-Arabien 13:1 (1961)
  • Höchste Niederlage: Ungarn – Marokko 6:0 (1964)
  • WM-Teilnahmen: 5 (inklusive WM 2018)

Der Kader von Marokko bei der WM 2018

In den folgenden Absätzen stellen wir euch den Marokko-Kader bei der WM-Endrunde in Russland vor. Dieser beinhaltet 23 Mann und wird von Juventus-Innenverteidiger Medhi Benatia angeführt. Mit Harit und Bouhaddouz stehen auch zwei Deutschland-Legionäre im marokkanischen Aufgebot.


Marokkos WM-Kader im Überblick:

TOR: Munir (Numancia), Bono (Girona), Ahmad Reda Tagnaouti (IR Tanger)

VERTEIDIGUNG: Medhi Benatia (Juventus), Romain Saïss (Wolverhampton), Manuel Da Costa (Basaksehir), Nabil Dirar (Fenerbahce), Achraf Hakimi (Real Madrid), Hamza Mendyl (Lille)

MITTELFELD: M’barek Boussoufa (Al Jazira), Karim El Ahmadi (Feyenoord), Youssef Ait Bennasser (Caen), Sofyan Amrabat (Feyenoord), Younes Belhanda (Galatasaray), Faycal Fajr (Getafe), Amine Harit (Schalke 04), Nordin Amrabat (Leganes)

ANGRIFF: Khalid Boutaib (Malatyaspor), Aziz Bouhaddouz (FC St. Pauli), Ayoub El Kaabi (Renaissance de Berkane), Mehdi Carcela (Standard Lüttich), Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam), Youssef En-Nesyri (FC Malaga)


Der marokkanische WM-Kader in der Analyse

Tor

Bei der WM-Endrunde 2018 in Russland wird ziemlich sicher Munir, der beim CD Numancia in der zweiten spanischen Liga seine Brötchen verdient, den Kasten hüten. Der 29-Jährige war auch während der afrikanischen WM-Qualifikation sicherer Rückhalt der marokkanischen Nationalmannschaft.

Die Alternativen, die dem französische Chefcoach Renard zur Verfügung stehen, lauten entweder Bono (FC Girona) oder Ahmed Reda Tagnaouti (IR Tanger).

Verteidigung

Abwehrchef, Kapitän und Star der marokkanischen Nationalmannschaft ist der international erfahrene Mehdi Benatia (Juventus Turin). Der Innenverteidiger kann Klubs wie den AS Rom, Olympique Marseille, FC Bayern München und eben Juventus Turin in seinem Lebenslauf vorweisen.

Neben ihm dürfte England-Legionär Romain Saïss (Wolverhampton) in der Innenverteidigung beginnen.

Die Alternative auf der IV-Position heißt Manuel da Costa (Basaksehir). Eine weitere Option wäre Zouhair Feddal (Betis Sevilla) gewesen, doch der 28-Jährige muss aufgrund eines Achillessehnenrisses passen (hier weitere WM 2018 Ausfälle ansehen).

Aus Sicht der Afrikaner sollte die erste Reihe der Innenverteidigung nicht ausfallen, denn die zur Verfügung stehenden Ersatzkräfte haben längst nicht deren Qualität.

Links in der Kette hat Ausnahmetalent Achraf Hakimi (Real Madrid) seinen Fixplatz sicher. Der erst 19-Jährige, der eigentlich gelernter Rechtsverteidiger ist, kam in der abgelaufenen Saison bei Real Madrid bereits auf einige Einsatzminuten und könnte nach Benatias Abtritt zum nächsten Superstar des marokkanischen Nationalteams heranreifen.

Als Back-Up steht auf der Position des linken Außenverteidigers mit dem 20-jährigen Hamza Mendyl (OSC Lille) ein weiteres junges Talent bereit.

Als Rechtsverteidiger ist normalerweise Nabil Dirar (Fenerbahce) gesetzt, je nach System (3-4-3) kommt der 32-Jährige auch im rechten Mittelfeld zum Einsatz.

Mittelfeld

In einem System mit zwei zentralen Mittelfeldspielern haben Karim El Ahmadi (Feyenoord Rotterdam) und Moubarak Boussoufa (Al-Jazira Club) die besten Karten im zentralen Mittelfeld der marokkanischen Nationalmannschaft aufzulaufen.

Auf der Bank Platz nehmen werden voraussichtlich Sofyan Amrabat (Feyenoord Rotterdam) und Youssef Aït Bennasser (SM Caen).

Auf der offensiven Mittelfeld-Position ist Türkei-Legionr Younès Belhanda (Galatasary Istanbul) gesetzt, der 2016 für ein halbes Jahr v0m FC Schalke 04 ausgeliehen wurde. Als erste Alternative gilt der 28-jährige Fayçal Fajr (FC Getafe), aber auch der 20-jährige Deutschland-Legionär Amine Harit (Schalke 04) wäre auf der 10er-Position einsetzbar.

Im wahrscheinlichen 4-2-3-1 System hat links außen der 25-jährige Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam) die besten Chancen, von Beginn an aufzulaufen.

Rechtsaußen setzt Marokkos Nationaltrainer Herve Renard auf den routinierten Nordin Amrabat (Leganes), der in der vergangenen Saison an CD Leganes in der spanischen Liga verliehen war. Die andere Option lautet Mehdi Carcela-González (Standard Lüttich).

Angriff

Um den Platz als einzige Sturmspitze in der marokkanischen Nationalmannschaft matchen sich Khalid Boutaïb (Evkur Yeni Malatyaspor) sowie der in Deutschland bekannte Aziz Bouhaddouz (FC St. Pauli).

Als weitere Stürmer reisen Ayoub El Kaabi (Renaissance de Berkane) und der 21-jährige Youssef En-Nesyri (FC Malaga) mit nach Russland.

Zahlreiche Talente in den Reihen Marokkos

Über große Talente verfügt Marokko vor allem in der Abwehr und Mittelfeld. Bereits als Jungstar darf der 19-jährige Achraf Hakimi bezeichnet werden, der beim europäischen Top-Klub Real Madrid schon öfters Dani Carvajal als Rechtsverteidiger vertreten durfte.

Weitere junge Talente im marokkanischen WM-Kader sind Verteidiger Hamza Mendyl (20 Jahre) und die beiden Mittelfeldspieler Amine Hamrit (20 Jahre) und Sofyan Amrabat (21 Jahre), die aber allesamt nicht in der Startelf stehen dürften. Auf einige Einsatzminuten bei der WM-Endrunde dürfen die drei Youngsters aber allemal hoffen.

Marokkos Chancen bei der WM 2018

In Gruppe B trifft Marokko bei der WM 2018 auf Spanien, Portugal und den Iran. Realistischer gesehen hat das Team rund um Medhi Benatia also kaum Chancen auf den Aufstieg in die K.o.-Runde.

Mit dem Iran dürften die Marokkaner zwar keine sonderlich großen Schwierigkeiten haben, Spanien und Portugal sind aber ganz andere Kaliber und auf dem Papier noch einmal spürbar besser als das Team aus Afrika.

Die Qualität des marokkanischen Nationalteams ist allerdings definitiv groß genug, um Schwächen von Spanien und Portugal zu bestrafen. Allerdings müssen die Europäer dazu Probleme haben – und Marokko darf sich in keinem der drei Spiele einen Aussetzer erlauben.

Auf dem Papier gilt deshalb: Marokko wird vermutlich nicht die Gruppenphase überstehen, weil die Gegner zu stark sind. Das Tolle am Fußball ist allerdings, dass Papier geduldig ist und es mehr als häufig ganz anders kommt als angenommen.

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