Mandzukic beendet Karriere in Kroatiens Nationalmannschaft

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In den vergangenen Wochen haben von Andres Iniesta über Mesut Özil bis zu Gerard Pique und David Silva zu Wochenbeginn schon mehrere Spieler, die ihre Nationalmannschaften über Jahre hinweg prägten, ihren Rücktritt erklärt.

Nun teilte mit Mario Mandzukic auch ein erster Leistungsträger der kroatischen Nationalmannschaft 2018, der großen Anteil am Erreichen des letztlich mit 2:4 gegen Frankreich verlorenen Finales der FIFA WM 2018 mit, künftig nicht mehr für sein Land zu spielen.

Tor und Eigentor im WM-Finale

Nach Verteidiger Vedran Corluka, der bei der WM 2018 nur eine Nebenrolle spielte, und Torhüter Danijel Subasic ist Mandzukic der dritte Kroate, der seinen Rücktritt erklärt hat und somit die Mission EM 2020 nicht mehr mit angehen wird. Damit muss Teamchef Zlatko Dalic auch die im September startende Nationenliga sowie die EM 2020 Qualifikation ohne die drei WM-Teilnehmer beginnen.

„Diese Worte fallen mir schwerer, als gegen einen Gegner zu grätschen oder ein Sprint nach 120 Minuten anzuziehen. Es ist härter, weil ich weiß, dass dies das Ende ist und es kein Zurück mehr gibt: Ich verabschiede mich aus der kroatischen Nationalmannschaft“, so der 32 Jahre alte Angreifer, der seine Mannschaft mit dem 2:1-Siegtreffer in der Verlängerung des Halbfinales gegen England ins Endspiel geschossen und in diesem sowohl ein unglückliches Eigentor als auch den Treffer zum 2:4-Endstand markiert hatte.

“So sehr mich die Silbermedaille mit neuer Energie erfüllt hat – sie hat es mir einfacher gemacht, diese schwierige Entscheidung zu treffen“, deutete Mandzukic in seinem auf der Webseite des kroatischen Verbandes veröffentlichten, offiziellen Statement auch an, dass der große Erfolg von Russland kaum noch zu toppen sein wird. „Es gibt keinen idealen Zeitpunkt, sich zu verabschieden. Ich fühle jedoch, dass die Zeit für mich jetzt gekommen ist.“

33 Tore in 88 Länderspielen

Insgesamt lief Mandzukic 88 Mal im Kroatien-Trikot auf und erzielte dabei 33 Tore. Seit der EM 2012 war der frühere Bundesliga-Profi des VfL Wolfsburg und des FC Bayern München bei allen großen Turnieren dabei, blieb mit den Vatreni aber sowohl bei den Europameisterschaften 2012 und 2016 als auch bei der WM 2014 hinter den Erwartungen zurück, ehe die WM 2018 beinahe mit dem ganz großen Triumph geendet hätte.

Mandzukic zeigte sich dankbar für die Zeit in der Nationalmannschaft mit vielen “hervorragenden Teamkollegen, Trainern und Menschen“ und kündigte an “ab heute einer von euch, einer der größten Fans Kroatiens“ zu sein.

Auf Vereinsebene setzt der Angreifer seine Karriere weiterhin fort und das aller Voraussicht nach bei Juventus Turin. Borussia Dortmund soll in den vergangenen Wochen zwar Interesse signalisiert haben, doch offenbar hatten weder Juventus noch Mandzukic selbst gesteigertes Interesse, diesen Wechsel zu vollziehen.

Ohne zusätzliche Belastung durch Einsätze in der Nationalmannschaft kann Mandzukic mit dem neuen Kollegen Cristiano Ronaldo an seiner Seite seine gesamte Konzentration darauf richten, eine ohnehin schon stattliche Titelsammlung weiter auszubauen.


Auch David Silva kehrt Spanien den Rücken

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Der Umbruch in der spanischen Nationalmannschaft fällt nach dem Aus im Achtelfinale der FIFA Weltmeisterschaft 2018 nach Elfmeterschießen gegen Gastgeber Russland wohl relativ groß aus.

Wenn die Furia Roja am 8. September zum Auftakt der neuen UEFA Nations League in England und drei Tage später gegen Kroatien antritt, werden einige lange Jahre vertraute Gesichter nicht mehr dabei sein.

So wurde der neue Trainer Luis Enrique, der schon länger die Gewissheit hat, künftig nicht mehr auf den direkt nach der WM zurückgetretenen Andres Iniesta bauen zu können, nun von zwei weiteren Spielern über ihren Rückzug aus der Nationalmannschaft informiert. 

Nach Pique tritt auch Silva zurück

Auf Gerard Piques Rücktritt, der am Wochenende im Vorfeld des spanischen Supercups, den der Innenverteidiger mit dem FC Barcelona gegen den FC Sevilla anschließend mit 2:1 gewonnen hat, seinen Rücktritt erklärt hatte, folgte nun David Silva.

„Das war eine meiner schwersten Entscheidungen in meiner Karriere“, erklärte der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler nach “tage- und wochenlangen Überlegungen“ in einem Statement auf Instagram und erinnerte dabei auch noch einmal an Trainer Luis Aragones, unter dem Silva am 15. November 2006 im Spiel gegen Rumänien (0:1) debütiert hatte und der mit dem Gewinn der EM 2008 die größte Ära in der Geschichte des spanischen Fußballs einleitete.

Den 2014 verstorbenen Aragones bezeichnete Silva als „einen Meister, den wir nie vergessen werden“.

In seinen knapp zwölf Jahren in nationalen Diensten bestritt David Silva insgesamt 125 Länderspiele im Spanien Trikot und erzielte dabei 33 Tore. Nach dem Gewinn der EURO 2008 als sehr junger Spieler war Silva auch Bestandteil der Mannschaft, die 2010 in Südafrika zum ersten und bislang einzigen Mal den WM-Titel nach Spanien holte.

Und weitere zwei Jahre später war es David Silva, der Spanien im Finale der EM 2012 in Polen und der Ukraine eher untypisch per Kopfball in Führung brachte und so den Grundstein für den deutlichen 4:0-Erfolg und die Titelverteidigung legte.

Isco und Asensio noch mehr gefordert

Auf Vereinsebene setzt David Silva seine Karriere aber fort. Der Vertrag des 1,70 Meter großen Mittelfeldspielers bei Manchester City läuft aktuell noch bis 2020. Und mit Blick auf die Leistungen Silvas in jüngerer Vergangenheit muss auch dann noch lange nicht Schluss sein.

In der Nationalmannschaft bereiten die Rücktritte von Silva und Iniesta im zentralen Mittelfeld aber den Weg für einen Umbruch, der nun praktisch unausweichlich ist.

Profitieren dürften insbesondere die nachrückenden Stars Isco und Marco Asensio, die noch mehr in tragende Rollen rücken werden und für eine erfolgreiche EM 2020 Quali sorgen sollen.


Spanien: Gerard Pique tritt aus der Nationalmannschaft zurück

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Die spanische Nationalmannschaft muss ab sofort ohne Gerard Pique auskommen. Der 31-jährige Innenverteidiger erklärte sechs Wochen nach dem überraschenden Aus im Achtelfinale der Fußball WM 2018 nach Elfmeterschießen gegen Gastgeber Russland nicht ganz unerwartet seinen Rücktritt aus der Seleccion.

Ich habe vor einigen Tagen mit Luis Enrique gesprochen und ihm gesagt, dass meine Entscheidung gefallen ist. Ich hatte eine wirklich schöne Zeit mit dem spanischen Team, und ich bin sehr froh, Teil dieser Erfolge gewesen zu sein“, erklärte Pique am Samstag im Rahmen der Pressekonferenz vor dem spanischen Supercup zwischen dem FC Barcelona und dem FC Sevilla.

Ende nach 103 Länderspielen und zwei großen Titeln

Pique bestritt nach seinem Debüt im Jahr 2009 bis zum Ausscheiden in Russland 103 Länderspiele im Spanien-Trikot und erzielte dabei fünf Tore. Beim Gewinn des Europameistertitels 2008 in Österreich und der Schweiz war der Katalane noch nicht dabei, dann aber fester Bestandteil der Mannschaft, die zwei Jahre später in Südafrika zum ersten Mal einen WM-Titel nach Spanien holen konnte.

Und auch 2012, als die Furia Roja in Polen und der Ukraine ihren EM-Titel verteidigen konnte, war Pique eine feste Größe.

Beim Vorrunden-Aus als Titelverteidiger bei der WM 2014, der Achtelfinal-Niederlage gegen Italien bei der EURO 2016 und nun auch beim WM-Aus 2018 war Pique ebenfalls Eckpfeiler des spanischen Teams, das künftig somit nicht nur ohne den direkt nach der WM zurückgetretenen Andres Iniesta, sondern auch ohne den langjährigen Innenverteidiger auskommen muss.

Mehrere Kandidaten für die Nachfolge

Der Rücktritt von Pique, der sich künftig ganz auf den FC Barcelona konzentrieren möchte und bei den Katalanen noch einen Vertrag bis 2022 besitzt, bedeutet zugleich eine Chance für die nachrückende Generation auf den Platz an der Seite des weiterhin im Abwehrzentrum gesetzten Sergio Ramos, der auch der designierte neue Kapitän sein dürfte.

Der bei der WM in Russland als Rechtsverteidiger eingesetzte Nacho Fernandez (Real Madrid) ist sicherlich ebenso ein Kandidat wie Marc Bartra, der nach seiner Rückkehr in die Heimat von Borussia Dortmund zu Betis Sevilla im Winter direkt zu einer starken Form gefunden hat.

Aber auch Jesus Vallejo, sofern der 21-Jährige bei Real Madrid öfter zum Zug kommt als bislang, gilt als Kandidat. Ebenso Yeray Alvarez von Athletic Bilbao und man darf davon ausgehen, dass sich im Laufe der kommenden Monate weitere junge Innenverteidiger verstärkt in den Blickpunkt für die Nations League und die EM Quali 2020 spielen.

Relativ sicher ist derweil, dass mit dem Rücktritt Piques zumindest etwas mehr Ruhe um die Nationalmannschaft herrschen wird. Da sich Pique im Unabhängigkeitsstreit zwischen seiner katalanischen Heimat und Spanien stets öffentlich auf die Seite der Unabhängigkeitsbewegung stellte, musste sich der Defensivmann von vielen Fans Unmutsäußerungen anhören. Zumindest im Nationaltrikot gehören diese nun der Vergangenheit an.


WM-Star Mina wechselt zum FC Everton

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Die Fußball Weltmeisterschaft 2018 ist zwar seit einem knappen Monat Geschichte, doch die im Juni und Juli in Russland gezeigten Leistungen haben sich für einige Spieler richtig gelohnt.

Nachdem zuvor unter anderem schon der als bester Torhüter der WM ausgezeichnete Thibaut Courtois bei Real Madrid unterschrieben hatte, ging kurz vor Transferschluss der englischen Premier League auch noch der Wechsel von Yerry Mina vom FC Barcelona zum FC Everton über die Bühne.

Der Kolumbianer, der erst im Januar für 11,8 Mio. Euro von Palmeiras São Paulo zu den Katalanen gekommen ist, dort aber nur auf fünf Einsätze kam, zog nun für umgerechnet 30,25 Millionen Euro zu den Toffees weiter. Diese Basisablöse kann sich durch erfolgsabhängige Zusatzzahlungen von bis zu 1,5 Millionen Euro noch weiter erhöhen.

Zudem sicherte sich der FC Barcelona die Möglichkeit, Mina bei einer entsprechenden Entwicklung per Rückkaufoption erneut zu verpflichten. Die Höhe dieser Klausel ist allerdings nicht bekannt.

Drei Tore bei der WM

Der 22 Jahre alte Innenverteidiger hatte bei der WM mit gleich drei Kopfballtoren auf sich aufmerksam gemacht und auch defensiv für Stabilität gesorgt.

Unter anderem soll in der Folge auch Borussia Dortmund Interesse signalisiert haben, doch frühzeitig zeichnete sich ab, dass Everton gute Karten haben würde. Mit Yerry Mina wechselt überdies auch der Portugiese Andre Gomes zu den Toffees.

Der Mittelfeldspieler, der es nicht in Portugals WM Kader 2018 geschafft hatte, will in England wieder durchstarten, wurde zunächst aber nur ausgeliehen.

Tottenham und Man United forcieren Rebic-Transfer nicht

Nicht in der Premier League zu sehen sein, wird zumindest im nächsten halben Jahr Ante Rebic, der nach seinen beiden Toren im Finale um den DFB-Pokal gegen den FC Bayern München (3:1) auch eine starke WM gespielt und seinen Marktwert nochmals deutlich gesteigert hat, auch wenn es im Kroatien Trikot am Ende “nur“ zur Vize-Weltmeisterschaft reichte.

Der 24 Jahre alte Angreifer wurde zwar in den vergangenen Wochen immer wieder mit Tottenham Hotspur und Manchester United in Verbindung gebracht, die aber wohl beide in letzter Konsequenz eine Verpflichtung nicht forcierten.

Ein wichtiger Faktor könnte die Ablöse sein bzw. der Fakt, dass Eintracht Frankfurt nach Informationen des “Kicker“ den AC Florenz mit 50 Prozent beteiligen müsste. Und dann bliebe unter dem Strich bei einer im Raum stehenden Ablöse von 30 bis 40 Millionen Euro “nur“ noch eine Summe, mit der die Hessen kaum gleichwertigen Ersatz an Land ziehen könnten.

Anders als Rebic ist ein anderer Kroate, für den die WM nach einer verweigerten Einwechslung im ersten Gruppenspiel schon beendet war, bei einem neuen Klub untergekommen. Nach einem überwiegend enttäuschenden Jahr beim AC Mailand unterschrieb Nikola Kalinic einen Vertrag über drei Jahre bei Atletico Madrid, das 15 Millionen Euro Ablöse für den 30-jährigen Angreifer bezahlt.

Dort möchte sich Kalinic sicherlich wieder für einen Platz in Kroatiens Kader empfehlen, um bei der Nations League und bei der EM 2020 Quali wieder mit dabei zu sein.


Pavard gewinnt Wahl zum schönsten WM-Tor 2018

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Seit knapp zwei Wochen ist die Fußball Weltmeisterschaft 2018 bereits beendet, doch eine Auszeichnung hatte die FIFA noch zu vergeben. Bis 25. Juli konnten Fußballfans auf der ganzen Welt noch online über das Tor der WM 2018 abstimmen.

Von den knapp drei Millionen Anhänger wurde das Traumtor von Benjamin Pavard im Frankreich-Trikot zum zwischenzeitlichen 2:2 im Achtelfinale gegen Argentinien zum Treffer des Turniers gewählt.

Die französische Nationalmannschaft 2018 setzte sich in diesem Spiel schlussendlich mit 4:3 durch und krönte sich am Ende der Endrunde zum Weltmeister.

Interessantes Detail am Rande: Der 22-jährige Pavard war der erste Europäer, der die seit 12 Jahren bestehende Wahl zum schönsten Tor der WM für sich entscheiden konnte. Die bisherigen Sieger waren der Mexikaner Maxi Rodriguez (2006), der Uruguayer Diego Forlan (2010) und der Kolumbianer James Rodriguez (2014).

Platz 2 an Freistoßtor von Quintero

Den zweiten Platz bei der Online-Abstimmung belegte der Kolumbianer Juan Quintero, der im Gruppenspiel gegen Japan einen herrlichen Freistoßtreffer erzielte.

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Auf den dritten Platz voteten die Fans das Weitschusstor von Kroatiens Luka Modric im Gruppenspiel gegen Argentinien, das em Ende überlegen mit 3:0 gewonnen wurde. Erst im WM-Finale gegen Frankreich mussten die Kroaten die erste und einzige Niederlage des Turniers einstecken.

Auf Rang 10 landete übrigens der Last-Minute Freißstoßtreffer von Toni Kroos im DFB-Trikot gegen Schweden.

Die Top 10 der schönsten WM 2018 Tore im Überblick:

  1. Benjamin Pavard (Frankreich) zum 2:2 vs. Argentinien
  2. Juan Quintero (Kolumbien) zum 1:1 vs. Japan
  3. Luka Modric (Kroatien) zum 2:0 vs. Argentinien
  4. Cristiano Ronaldo (Portugal) zum 3:3 vs. Spanien
  5. Lionel Messi (Argentinien) zum 1:0 vs. Nigeria
  6. Denis Cheryshev (Russland) zum 1:0 vs. Kroatien
  7. Nacer Chadli (Belgien) zum 3:2 vs. Japan
  8. Ahmed Musa (Nigeria) zum 2:0 vs. Island
  9. Ricardo Quaresma (Portugal) zum 1:0 vs. Iran
  10. Toni Kroos (Deutschland) zum 2:1 vs. Schweden

Mesut Özil tritt aus DFB-Team zurück

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Auch nach dem blamablen Aus bei der Weltmeisterschaft 2018 hat DFB-Nationalspieler Mesut Özil wochenlang zu seinem Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdogan geschwiegen, doch nun setzte der 29-Jährige im Internet zu einem Rundumschlag an.

Gleich in drei Teilen rechnete der Arsenal-Profi mit seinen Kritikern ab und erklärte schlussendlich dann auch den Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft.

Teil 1: Özil verteidigt Foto mit Erdogan

In seinem ersten Statement äußerte sich Mesut Özil zum ersten Mal zum Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan. Er habe dieses Foto aus Respekt vor dessen Präsidenten-Amt gemacht – unabhängig von der Person. Das Foto nicht zu machen, wäre respektlos gegenüber den Wurzel seiner Vorfahren gewesen.

Teil 2: Özil rechnet mit deutschen Medien & Sponsoren ab

Im zweiten Teil der Stellungnahme bekommen vor allem die deutschen Medien ihr Fett ab. So meint Özil beispielsweise, dass er kein perfekter Fußballer sei. Doch weiter heißt es: „Was ich aber nicht verstehen kann ist, dass deutsche Medien meine doppelte Herkunft und ein einfaches Foto für die schlechte Weltmeisterschaft einer ganzen Mannschaft verantwortlich machen.“

Zudem sei Özil von einigen Sponsoren stark enttäuscht, die nach der Ablichtung mit Erdogan nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten wollten.

Teil 3: Attacke auf DFB-Präsident Grindel & Rücktritt

Im dritten und letzten Teil kritisiert der Weltmeister von 2014, der insgesamt 92 Mal im Deutschland-Trikot aufgelaufen war, den deutschen Fußballverband und pickt sich dabei vor allem DFB-Präsidenten Reinhard Grindel heraus, der vor zwei Wochen eine öffentliche Stellungnahme von Özil gefordert hatte. Den Inhalt des Statements hätte sich der 56-Jährige sicherlich anders vorgestellt.

So erhebt Özil schwere Rassismus-Vorwürfe gegen den DFB-Präsidenten: „Für Grindel war ich Deutscher, wenn wir gewonnen haben und ein Migrant, wenn wir verloren haben“.

Schlussendlich zieht der England-Legionär die logische Konsequenz und tritt aus der deutschen Nationalmannschaft zurück: „Mit schwerem Herzen und nach langer Überlegung werde ich nach den jüngsten Ereignissen nicht mehr für Deutschland spielen, so lange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre“.

Damit steht fest: DFB-Bundestrainer Joachim Löw kann bei der neu geschaffenen Nations League nicht mehr auf Mesut Özil zurückgreifen. Auch in der EM Quali 2020, die von März 2019 bis November 2019 ausgetragen wird, wird das Trikot mit der Rückennummer 10 von einem anderen Spieler getragen werden.


Nach der WM: Trainerwechsel bei Island und Panama

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Die Fußball Weltmeisterschaft 2018 ist seit Sonntag beendet und schon geht der Blick bei den 32 teilnehmenden WM-Teams nach vorne.

Bei einigen Teams kommt es nach der Endrunde in Russland zu tiefgreifenden Veränderungen im Kader und im Trainerstab, ehe dann ab September die neue Nations League mit neuem Personal in Angriff genommen wird. 

Hallgrimsson arbeitet wieder als Zahnarzt

Wenige Tage nach dem WM-Finale haben bei Island und Panama beinahe zeitgleich die jeweiligen Erfolgstrainer ihren Rücktritt erklärt.

Islands Coach Heimir Hallgrimsson, der bei der EM 2016 und dem sensationellen Einzug ins Viertelfinale noch gleichberechtigter Trainer mit Lars Lagerbäck war und die Wikinger anschließend als alleinverantwortlicher Chefcoach erstmals überhaupt zu einer WM-Endrunde führte, verabschiedet sich zumindest vorerst aus dem großen Fußballgeschäft und will wieder in seinem erlernten Beruf als Zahnarzt arbeiten.

Ich bin dankbar, ein Teil dieses Teams gewesen zu sein. Der Erfolg und die Leistung haben dem isländischen Fußball großen Respekt verschafft. Ich wünsche der Mannschaft viel Glück“, so der 51-Jährige, der bei der WM gegen Argentinien (1:1), Nigeria (0:2) und Kroatien (1:2) mit Island zwar sieglos blieb, aber dennoch mit dem kleinsten Land, das je an einer WM teilgenommen hat, wie schon zwei Jahre zuvor bei der EURO in Frankreich wieder viele Sympathien gewann.

Hallgrimsson hatte nach dem Vorrunden-Aus zunächst seine Zukunft offen gelassen und Gespräche mit dem Verband und seiner Familie angekündigt, ehe er nun seine Demission verkündete. Das Island-Trikot überstreifen durfte der ehemalige Fußballprofi übrigens nie.

Auch Panamas Trainer Dario Gomez tritt zurück

Ebenfalls Zeit gelassen hat sich Panamas Nationaltrainer Hernan Dario Gomez, dem wie Hallgrimsson das Kunststück gelungen ist, eine kleine Nation zum ersten Mal zu einer WM zu führen.

Der kolumbianische Fußball-Lehrer, der 1998 mit seinem Heimatland und 2002 mit Ecuador schon bei Weltmeisterschaften vertreten war, schaffte mit der Nationalmannschaft Panamas überraschend den Sprung unter die besten 32 Mannschaften der Welt, während etwa die USA zu Hause bleiben musste.

Gomez sieht “Versprechen erfüllt“

In Russland bezahlte Panama gegen Belgien (0:3), England (1:6) und Tunesien (1:2) zwar einiges an Lehrgeld, aber dennoch waren die Auftritte in der Heimat begleitet von Euphorie, war doch alleine die Teilnahme ein riesiger Erfolg.

Auch für den 62 Jahre alten Gomez, der nun nach einiger Bedenkzeit seinen Hut nimmt – allerdings durchaus auch mit einem weinenden Auge, wie der Coach in einem nun von Panamas Verband (FEPAFUT) veröffentlichten Brief durchklingen ließ: „Jetzt ist es für mich an der Zeit, meine Füße von dem Ort zu entfernen, an den ich mein Herz gelegt habe. Russland 2018 war der Anfang, Ich habe mein Versprechen erfüllt, Panama zu seiner ersten Fussball-WM zu bringen. Das wird für immer in meinem und den Herzen aller Panamaer bleiben.“

Weder in Island noch in Panama ist die Nachfolge bislang geregelt. Klar ist aber, dass wer auch immer die Jobs übernimmt, in sehr große Fußstapfen treten muss.