Jürgen Klinsmann neuer Nationaltrainer von Japan?

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Das bittere Aus im WM-Achtelfinale 2018 gegen Belgien (2:3) nach einer 2:0-Führung zu verdauen, dürfte in Japan noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Gemessen an den Erwartungen im Vorfeld, die nach einer nicht überzeugenden Qualifikation und dem im April überraschend vollzogenen Trainerwechsel von Vahid Halilhodzic zu Akira Nishino nicht wirklich hoch waren, ist das japanische Abschneiden aber fraglos als Erfolg zu werten.

Und insbesondere der Auftritt gegen ein Top-Team wie WM-Favorit Belgien, dessen Einzelkönner Eden Hazard, Romelu Lukaku oder Kevin de Bruyne phasenweise schon zu verzweifeln schienen, macht sicherlich auch Hoffnung für die Zukunft (hier mehr Infos zum Belgien WM Kader 2018).

Nishino übernimmt die Verantwortung

Wie diese Zukunft bei den Blue Samurai aussieht, ist aber in einigen nicht ganz unwesentlichen Punkten offen. Die zentrale Frage ist nun erst einmal, wie es mit Coach Nishino weitergeht, der im April nur einen Vertrag bis zum Ende der WM 2018 unterschrieben hat.

Es ehrt den 63 Jahre alten Fußball-Lehrer, dass er nach der Niederlage gegen Belgien die Verantwortung für das Aus komplett auf sich nahm: “Die Spieler sind nicht die Schuldigen, ich gebe mir die Schuld und zweifle an meiner Taktik.“

Klar ist indes auch, dass Nishino seine Position mit dieser Aussage nicht gestärkt hat und obwohl noch keine Entscheidung gefallen ist und vor dem 20. Juli auch nicht fallen soll, gilt es als wahrscheinlich, dass in Kürze ein neuer Trainer das Kommando übernimmt.

Und offenbar hat der japanische Verband auch schon einen Wunschkandidaten. Denn wie die japanischen Portale “Sports Nippon“ und “Daily Sports“ übereinstimmend berichten, soll Jürgen Klinsmann Japans Team in die Zukunft führen.

Seit November 2016 ohne Job

Zum Interesse aus Japan hat sich Klinsmann, der im November nach Niederlagen gegen Mexiko (1:2) und Costa Rica (0:4) in der WM-Qualifikation als Trainer der USA entlassen wurde, noch nicht geäußert.

Der Weltmeister von 1990, der als Gesicht des Sommermärchens von 2006 gilt und damals letztlich auch den Grundstein für die Erfolge Deutschlands in den Jahren danach legte, hat vor kurzem in einem Interview mit dem US-Magazin “Sports Illustrated“ erklärt, sich eine baldige Rückkehr ins Trainergeschäft gut vorstellen zu können.

Zugleich hat Klinsmann aber ein Engagement in der nordamerikanischen Profiliga MLS ausgeschlossen und angedeutet, am liebsten wieder als Nationaltrainer arbeiten zu wollen.

Bereits im vergangenen Winter war Klinsmann auch als Trainer Australiens im Gespräch, doch wurde damals zumindest medial spekuliert, dass die finanziellen Vorstellungen des 54-Jährigen die Mittel des australischen Verbandes übersteigen würden.

Am Ende kamen beide Seiten auch nicht zusammen und Bert van Marwijk hatte bei der WM 2018 die Verantwortung für die Socceroos. Nicht ausgeschlossen, dass sich Klinsmann und Australien auf absehbare Zeit nun im Rahmen eines Duells mit Japan begegnen.

Weiteres zur WM 2018:


Schweden und England komplettieren das Viertelfinale

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Das Viertelfinale der WM 2018 ist komplett. Als letzte WM-Teams schafften am gestrigen Dienstag Schweden und England den Sprung unter die letzten Acht, die sich nun am Samstag direkt gegenüberstehen.

Mit dem englischen Erfolg über Kolumbien stehen nun sechs europäische Mannschaften im Viertelfinale nebst den Südamerika-Vertretern Brasilien und Uruguay.

Abgefälschter Forsberg-Schuss bringt Schweden unter die letzten Acht

Als überraschender Sieger der WM Gruppe D vor Mexiko, Südkorea und vor allem Deutschland hatte Schweden schon mehr erreicht, als der Mannschaft von Trainer Janne Andersson im Vorfeld von den meisten Experten zugetraut wurde.

Nun aber hat das Drei-Kronen-Team noch einen drauf gesetzt und erstmals seit 1994, als am Ende sogar Platz drei zu Buche stand, den Sprung unter die letzten Acht geschafft. Im St. Petersburg Stadion setzte sich Schweden im vorletzten Achtelfinale gegen die Schweiz knapp mit 1:0 durch (hier alle Infos zum Schweden WM Kader 2018).

Beide Teams lieferten sich über weite Strecken ein ausgeglichenes Duell auf Augenhöhe, an dessen Ende Schweden das bessere Ende für sich hatte. Chancen waren auf beiden Seiten vorhanden, allerdings nur in überschaubarer Zahl.

Viele Abschlüsse waren zu harmlos, sodass ein torloses Remis und eine Entscheidung nach Verlängerung oder Elfmeterschießen denkbar schien. Doch dann zog Emil Forsberg in der 66. Minute aus 16 Metern ab und der eigentlich erneut harmlose Abschluss des Spielmachers von RB Leipzig wurde von Manuel Akanji im Schweiz-Trikot unhaltbar für Keeper Yann Sommer ins Netz abgefälscht.

Mit dem Rückstand drückte die Schweiz aufs Tempo, fand aber immer wieder in der starken schwedische Defensive samt dem sicheren Schlussmann Robin Olsen ihren Meister.

Als die Schweiz dann in der Nachspielzeit alles nach vorne warf, konnte Michael Lang den bei einem Konter enteilten Martin Olsson nur noch per Notbremse stoppen und sah dafür Rot. Der folgende Freistoß von Ola Toivonon, den Torwart Sommer parieren konnte, war dann schon die letzte Aktion des Spiels. 

England gewinnt erstmals ein WM-Elfmeterschießen

Zwischen England und Kolumbien entwickelte sich im letzten WM-Achtelfinale zwar eine intensive Partie, die aber lange ohne Höhepunkte vor beiden Toren blieb. England war insgesamt die aktivere Mannschaft und wurde dafür in der 57. Minute belohnt, als Harry Kane einen von ihm selbst im Ringkampf mit Carlos Sanchez herausgeholten Elfmeter zur Führung für die Three Lions verwandelte.

In der Folge war das Geschehen von vielen Fouls und Rangeleien geprägt, ehe sich das ohne den verletzten James angetretene Kolumbien in der Schlussphase auf die eigene Offensivqualität besann und plötzlich aufs Tempo drückte.

Die Schlussoffensive der Cafeteros mündete schließlich in den Ausgleichstreffer, den Innenverteidiger Yerry Mina mit seinem schon dritten Kopfballtor des Turniers in der dritten Minute der Nachspielzeit markierte.

Die erste Hälfte der Verlängerung gehörte dann erneut Kolumbien, doch weder die Südamerikaner noch die in der Endphase der Verlängerung wieder besseren Engländer brachten den Ball ein zweites Mal im gegnerischen Gehäuse unter, sodass das Elfmeterschießen entscheiden musste.

Nachdem die ersten drei Kolumbianer und die ersten beiden Engländer sicher verwandelt hatten, konnte zunächst David Ospina gegen Jordan Henderson parieren und das englische Elfmeterdrama schien ein neues Kapitel zu erhalten. Doch Matheus Uribe traf danach nur die Latte, während Kieran Trippier ausgleichen konnte.

Anschließend avancierte Englands Keeper Jordan Pickford mit seiner Parade gegen Carlos Bacca zum Helden und Eric Dier schoss die englische Nationalmannschaft 2018 mit dem letzten Strafstoß weiter.

Der weitere Fahrplan:


Brasilien souverän ins Viertelfinale, Belgien folgt mit Last-Minute-Sieg

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Nachdem zuvor schon einige WM Favoriten 2018 überraschend die Heimreise antreten mussten, haben die beiden Spiele im WM-Achtelfinale am Montag letztlich die erwarteten Sieger hervorgebracht, allerdings auf unterschiedliche Art und Weise.

Während sich Brasilien gegen Mexiko ungefährdet mit 2:0 durchsetzte, gelang Belgien gegen Japan erst in der Nachspielzeit der 3:2-Siegtreffer. Nun geht es für die Roten Teufel im WM 2018 Viertelfinale just gegen die Selecao – definitiv ein Kracher!

Mexiko muss erneut nach dem Achtelfinale nach Hause

Während sich mit Deutschland und Brasilien zwei andere Top-Favoriten schon verabschieden mussten, hat Brasilien weitgehend souverän den Sprung unter die letzten Acht geschafft. Der Rekordweltmeister hatte gegen forsch gestartete Mexikaner nur anfänglich Probleme, übernahm aber nach gut 20 Minuten mehr und mehr das Kommando.

Nachdem vor der Pause die vorhandenen Möglichkeiten nicht genutzt werden konnten, traf Neymar in der 51. Minute nach guter Vorarbeit von Willian früh im zweiten Durchgang. Mexiko war das Bemühen in der Folge zwar anzumerken, doch gegen gut stehende Brasilianer fehlte “El Tri“ die letzte Genauigkeit im Passspiel. Echte Großchancen verzeichnete Mexiko nicht und blieb weitgehend harmlos.

Brasilien ließ sich nach der Führung die Spielkontrolle nicht mehr entreißen und machte dann in der 88. Minute alles klar. Der mehrfach glänzend reagierende Guillermo Ochoa im mexikanischen Tor kam zwar bei einem Abschluss von Neymar noch mit der Fußspitze an den Ball, doch der eingewechselte Roberto Firmino stand goldrichtig und staubte zum 2:0 ab.

Dass sich Casemiro im Brasilien-Trikot die zweite gelbe Karte einhandelte und im Viertelfinale fehlt, war ein kleiner Wermutstropfen auf die brasilianische Freude.

Für Mexiko ist die mit einem 1:0 gegen Deutschland so furios begonnene Weltmeisterschaft nun doch schon wieder relativ früh beendet. Seit 1994 ist El Tri immer im Achtelfinale gescheitert – nun zum siebten Mal in Folge.

>> Brasilien WM Kader 2018 

Belgiens letzter Konter sitzt und stürzt Japan ins Tal der Tränen

Alle Welt ging von einem recht souveränen Erfolg Belgiens aus, doch Japan zeigte sich von der ersten Minute an fest entschlossen, aus der Außenseiterrolle heraus zu überraschen.

Die Asiaten überzeugten mit einer guten Organisation und der bekannten Einsatzfreude, womit Belgien offenkundig Probleme hatte. Nach einer torlosen ersten Hälfte, in der Belgien zwar optisch überlegen war, aber nur selten richtig gefährlich wurde, erhielten Kevin de Bruyne und Co. eine kalte Dusche.

Nach einem Fehler von Jan Vertonghen zog Genki Haraguchi auf und davon und brachte Japan in der 48. Minute in Führung. Eden Hazard antwortete nahezu im Gegenzug mit einem Pfostentreffer, ehe Takashi Inui den noch gar nicht richtig verhallten Jubel auf japanischer Seite mit einem sehenswerten Distanzschuss in der 52. Minute zum 2:0 erneut aufleben ließ.

Belgien stand nun unter Druck und schaltete einen Gang hoch. Mit den eingewechselten Marouane Fellaini und Nacer Chadli nahm das Spiel der Roten Teufel mehr Fahrt auf und wie Japan gelang auch Belgien ein Doppelschlag.

Zunächst machte Vertonghen in der 69. Minute per Kopfball-Bogenlampe seinen Fehler vor dem 0:1 wieder gut und in der 72. Minute stach nach Flanke von Hazard mit Fellaini der erste Joker, ebenfalls per Kopf. In der Folge blieb Belgien dominant, aber auch Japan spielte mutig nach vorne und war durchaus mehrere Male gefährlich.

Dennoch deutete alles auf eine Verlängerung hin, ehe Thibaut Courtois in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einem japanischen Eckball einen letzten Konter einleitete, der Platz in jedem Lehrbuch finden dürfte. De Bruyne trieb den Ball in hohem Tempo nach vorne, spielte nach rechts auf Thomas Meunier, nach dessen Querpass mit Chadli der zweite Joker im Belgien-Trikot auch dank einer Körpertäuschung von Romelu Lukaku nur noch einschieben musste.

Ein traumhafter Angriff der individuell sicher besseren Mannschaft, die schon vor dem Aus stand, dann aber doch ganz Japan noch ins Tal der Tränen stürzte.

>> Belgien Kader WM 2018

Heute: Schweden vs. Schweiz und Kolumbien vs. England

Am heutigen Dienstag werden die beiden letzten Viertelfinalisten gesucht. Zunächst kommt es um 16 Uhr im St. Petersburg Stadion zu einem europäischen Duell zwischen Schweden und der Schweiz.

Leicht favorisiert scheinen dabei die Eidgenossen, die nach einem 1:1 gegen Brasilien gegen Serbien den letztlich entscheidenden 2:1-Sieg landeten und dann mit einem 2:2 gegen Costa Rica Gruppenzweiter wurden. Schweden gewann die Gruppe F sogar, kassierte bei Siegen über Südkorea (1:0) und Mexiko (3:0) aber gegen Deutschland (1:2) auch eine Niederlage.

>>> Schweden – Schweiz Vorschau <<<

Um 20 Uhr treffen dann im Spartak-Stadion in Moskau Kolumbien und England aufeinander. Während sich England im letzten Gruppenspiel mit einer B-Elf gegen Belgien eine 0:1-Niederlage erlauben konnte, weil zuvor Tunesien (2:1) und Panama (6:1) geschlagen wurden, stand Kolumbien nach dem 1:2 gegen Japan mächtig unter Druck, gewann die WM Gruppe H mit Siegen über Polen (3:0) und den Senegal (1:0) aber letztlich noch.

>>> Vorschau Kolumbien – England <<<


Russland schmeißt Spanien raus

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Am zweiten Tag des WM-Achtelfinales ging es zweimal nicht nur in die Verlängerung, sondern sogar ins Elfmeterschießen.

Dabei gelang es Gastgeber Russland, mit Spanien einen hohen Favoriten aus dem Turnier zu kegeln. Im WM-Viertelfinale trifft die Sbornaja nun auf die Auswahl Kroatiens, die sich vom Punkt gegen Dänemark durchsetzte.

Spanien scheitert nach Elfmeterschießen

Die Hoffnung der meisten der 78.011 Zuschauer im Olympiastadion Luschniki in Moskau auf eine große Überraschung durch ihre Mannschaft erhielt einen frühen Dämpfer.

Bereits in der zwölften Minute ging der Favorit aus Spanien durch ein Eigentor des russischen Abwehrchefs Sergey Ignashevich, von dessen Wade der Ball während eines Zweikampfs mit Sergio Ramos unglücklich ins eigene Tor prallte, in Führung.

In der Folge hatte die Furja Roja alles unter Kontrolle, ehe Schiedsrichter Björn Kuipers in der 41. Minute zu Recht auf Elfmeter für Russland entschied, als Gerard Pique einen Kopfball von Artem Dzyuba mit der Hand blockte. Dzyuba trat selbst an und verwandelte sicher zum 1:1.

Nach dem Seitenwechsel spielte sich das Geschehen fast ausnahmslos in der russischen Hälfte ab, doch Spanien fand gegen die engmaschige Defensive der Gastgeber kaum Lücken. Nur selten kam es zu Abschlüssen, die aber harmlos blieben. Auf der anderen Seite gelangen Russland nur wenige Entlastungsangriffe, die aber oft frühzeitig verpufften.

Die Verlängerung war die logische Folge, in der sich das Spiel nahezu unverändert fortsetzte, wenngleich der eingewechselte Rodrigo Moreno im Deutschland-Trikot noch für etwas frischen Wind sorgte. Ein Treffer wollte aber auch ihm nicht gelingen, sodass die Entscheidung vom Punkt fallen musste.

Im Elfmeterschießen hatte dann die Sbornaja die besseren Nerven und verwandelte in Person von Fedor Smolov, Sergey Ignashevich, Aleksandr Golovin und Denis Cheryshev alle vier Strafstöße.

Für Spanien trafen Andres Iniesta, Gerard Pique und Sergio Ramos, wohingegen Koke an Torwart Igor Akinfeev scheiterte. Und der russische Schlussmann avancierte dann endgültig zum Mann des Tages, als er auch den letzten Elfmeter von Iago Aspas parierte. 

>> Alles zum Russland WM Kader 2018

Kroatiens Danijel Subasic avanciert zum Helden

Das zweite Halbfinale im Nischni Nowgorod Stadion begann turbulent. Es war keine Minute gespielt, als Matthias Jörgensen Dänemark im Anschluss an einen langen Einwurf von Jonas Knudsen schon in Führung gebracht hatte, doch nur drei Minuten später gelang Mario Mandzukic der schnelle Ausgleich für keineswegs geschockte Kroaten.

So munter ging es allerdings nicht einmal ansatzweise weiter. Vielmehr verflachte die Partie und abgesehen von wenigen Torchancen gingen beide Mannschaften nicht mehr wirklich ins Risiko.

Daran sollte sich auch in der Verlängerung nicht viel ändern – bis zur 116. Minute, als Matthias Jörgensen den durchgebrochenen Ante Rebic, der auch schon Torwart Kasper Schmeichel umkurvt hatte, nur per Notbremse stoppen konnte. Luka Modric trat zum Elfmeter an, scheiterte aber an Schmeichel und verpasst so eine Entscheidung vor dem Elfmeterschießen.

In diesem zeigten dann viele Schützen Nerven. Christian Eriksen und Lasse Schöne scheiterten für Dänemark am kroatischen Schlussmann Danijel Subasic, während Milan Badelj und Josip Pivaric im Kroatien-Trikot an Schmeichel scheiterten.

Weil die Dänen Simon Kjaer und Michael Krohn-Dehli ebenso trafen wie die Kroaten Andre Kamaric und Modric, der diesmal cool blieb, stand es nach jeweils vier Schützen unentschieden. Subasic parierte dann gegen Nicolai Jörgensen und Ivan Rakitic schoss Kroatien eine Runde weiter.

>> Kroatien WM Kader 2018

Heute: Brasilien vs. Russland und Belgien vs. Japan

Am heutigen Montag geht es mit den Achtelfinal-Spielen Nummer fünf und sechs weiter, in denen es jeweils einen recht klaren Favoriten gibt. Zunächst trifft um 16 Uhr Brasilien in Samara auf Mexiko und um 20 Uhr bekommt es Belgien in Rostow mit Japan zu tun.

Nachdem sich Brasilien in den letzten beiden Partien schrittweise steigern konnte, darf man gespannt sein, ob die Selecao noch weiter zulegen kann. Mexiko, das zuletzt sechsmal in Folge im Achtelfinale gescheitert ist, hofft derweil auf eine ähnliche Leistung wie im ersten Gruppenspiel gegen Deutschland (1:0). Im Vergleich zum 0:3 gegen Schweden muss sich El Tri auf jeden Fall bedeutend steigern.

<<< Brasilien – Mexiko Vorschau >>> 

Die belgische Nationalmannschaft hat derweil die Gruppenphase mit neun Punkten und 9:2-Toren sehr überzeugend gemeistert und deutlich gemacht, nicht von ungefähr zum Kreis der WM-Favoriten gezählt zu werden.

Gegner Japan kam mit vier Zählern nur dank der Fairplay-Wertung weiter und ist gegen Kevin de Bruyne & Co. sicherlich klarer Außenseiter.

<<< Belgien – Japan Spielvorschau >>>


So geht es weiter in der Runde der besten 16

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Nach dem ersten Ruhetag der Fußball Weltmeisterschaft 2018 am Freitag, der auf den Abschluss der Vorrunde folgte, geht es schon am Samstag mit den ersten beiden Spielen im WM 2018 Achtelfinale weiter.

Und beide Duelle haben es in sich. Treffen doch mit Frankreich und Argentinien sowie mit Uruguay und Portugal vier Mannschaften aufeinander, die schon vor Turnierstart zumindest zum erweiterten Kreis der WM 2018 Favoriten gezählt wurden.

>> WM Spielplan 2018 Ko-Phase

Frankreich vs. Argentinien, 16 Uhr in Kasan

Frankreich hat die WM 2018 Gruppe C zwar gewonnen, doch wirklich überzeugen konnte die Equipe Tricolore dabei nicht. Nach einem mühsamen 2:1-Auftaktsieg gegen Australien begnügte sich die französische Nationalmannschaft gegen Peru damit, eine frühe 1:0-Führung über die Zeit zu bringen und gegen Dänemark kam dann eine bessere B-Elf nicht über ein 0:0 hinaus.

Die vielen Hochkaräter wie Paul Pogba, Antoine Griezmann oder Kylian Mbappe sind im Frankreich-Trikot noch einiges schuldig geblieben, haben aber natürlich fraglos das Potential, um sich beträchtlich zu steigern und Frankreich zum zweiten WM-Titel nach 1998 zu führen.

>>> Achtelfinale: Frankreich – Argentinien <<<

Potential ist auch bei der argentinischen Nationalmannschaft 2018 definitiv vorhanden und dennoch wäre die Albiceleste um ein Haar nach der Vorrunde nach Hause gefahren. Erst der Treffer von Innenverteidiger Marcos Rojo in der 86. Minute zum 2:1 über Nigeria brachte Argentinien ins Achtelfinale, nachdem zuvor gegen Island nur ein mageres 1:1 gelungen war und gegen Kroatien sogar 0:3 verloren wurde.

Auch gegen Nigeria glänzten Lionel Messi und Co. allenfalls phasenweise, doch eine durchaus zu erkennende Steigerung weckt die Hoffnung, dass Argentinien seinem Ruf als Turniermannschaft einmal mehr gerecht werden könnte.

Uruguay – Portugal, 20 Uhr in Sotschi

Mit neun Punkten und 5:0-Toren, wobei alle Treffer aus Standardsituationen resultierten hat Uruguay die WM Gruppe A überlegen gewonnen, gerade in den ersten beiden Spielen gegen Ägypten (1:0) und Saudi-Arabien (1:0) aber auch nicht mehr getan als unbedingt nötig.

Das 3:0 im Gruppenfinale gegen Gastgeber Russland war dann aber ein deutliches Signal der Celeste, die schon alleine aufgrund ihres Angriffs mit Edinson Cavani und Luis Suarez zu beachten ist. Zugleich verfügt Uruguay über eine extrem stabile Defensive, die nicht ohne Grund in drei Partien kein Gegentor zugelassen hat.

>>> Achtelfinale: Uruguay – Portugal <<<

Auf Cristiano Ronaldo, der immer noch Chancen auf den WM Torschützenkönig 2018 hat, wartet auf jeden Falle eine harte Nuss, die es zu knacken gilt. Das wird Portugal ohne wesentliche Steigerung im Vergleich zu den Gruppenspielen gegen Spanien (3:3), Marokko (1:0) und den Iran (1:1) aber kaum gelingen.

Und sich alleine auf Tore im Ronaldo-Trikot zu verlassen, wird gegen Gegner vom Kaliber Uruguays auch nicht mehr unbedingt reichen. Allerdings hat der Europameister bei seinem EM-Titel vor zwei Jahren auch gezeigt, was mit einer herausragenden Effizienz und zugleich einer guten Defensive möglich ist.

>> Portugal WM Kader 2018


Deutschland scheitert zum ersten Mal in der Vorrunde

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Mit Titelverteidiger Deutschland ist am Mittwoch der erste Top-Favorit der WM 2018 gescheitert und das völlig überraschend schon in der Vorrunde. Während die DFB-Elf nach Hause fährt, zogen Schweden und Mexiko ins WM-Achtelfinale ein. Ebenso wie Brasilien und die Schweiz, die ihre gute Ausgangsposition nutzten.

Gruppe E: Brasilien souverän – Serbien gescheitert

Schon ein Unentschieden hätte der brasilianischen Nationalmannschaft gegen Serbien zum Weiterkommen gereicht, doch die Selecao ließ letztlich gar nichts anbrennen und landete einen recht souveränen 2:0-Erfolg.

Obwohl mit Marcelo einer der Leistungsträger früh mit Rückenproblemen vom Feld musste, war Brasilien die bessere Mannschaft und ging verdient in der 36. Minute in Führung. Nach einem Traumpass von Philippe Coutinho überwand Paulinho den aus seinem Tor geeilten Vladimir Stojkovic per Heber.

Mit diesem 1:0 ging es in die Pause, nach der Serbien plötzlich am Drücker war, aber letztlich zu harmlos agierte. Mit dem 2:0 durch einen Kopfball von Thiago Silva im Anschluss an eine Ecke von Neymar sorgte Brasilien dann in der 68. Minute für klare Verhältnisse und brachte den Erfolg sicher über die Zeit.

Auch die Schweiz ist weiter

Im Parallelspiel der Gruppe E hatte die Schweizer Nati, der ebenfalls ein Remis genügte, zunächst mit der schon ausgeschiedenen Auswahl Costa Ricas ihre liebe Mühe, ging aber durch Blerim Dzemaili nach 31 Minuten dennoch schmeichelhaft in Führung.

Vielleicht auch im Wissen um das Ergebnis zwischen Brasilien und Serbien agierten die Eidgenossen danach weiter nachlässig und kassierten nach einer Ecke durch Waston in der 58. Minute den Ausgleich.

Weil Serbien zurücklag, musste aber nicht wirklich gezittert werden und als Josip Drmic in der 88. Minute im Schweiz-Trikot das 2:1 markierte, war endgültig alles klar, wenngleich Costa Rica in der Nachspielzeit per Elfmeter von Bryan Ruiz noch zum 2:2-Ausgleich kam.

Gruppe F: Mexiko und Schweden im Achtelfinale

Wie bei den letzten beiden Weltmeisterschaften, als es Italien und Spanien nicht ins Achtelfinale schafften, ist auch anno 2018 der Titelverteidiger in der Gruppenphase gescheitert.

Die deutsche Nationalmannschaft musste in WM 2018 Gruppe F am Ende Schweden und Mexiko den Vortritt lassen, rutschte mit einer 0:2-Niederlage gegen Südkorea sogar noch auf den letzten Platz ab. Schweden dagegen katapultierte sich mit einem in dieser Form nicht zu erwartenden 3:0 über Mexiko noch auf Platz eins.

Die deutsche Mannschaft konnte den Schwung der Schlussminuten aus dem Spiel gegen Schweden, als auf den letzten Drücker ein 2:1-Erfolg gelang, nicht nutzen und präsentierte sich gegen Südkorea von Anfang an wieder uninspiriert und mit viel zu wenig Tempo im eigenen Spiel.

Vor der Pause waren Torchancen auf beiden Seiten Mangelware, was aus deutscher Sicht zu diesem Zeitpunkt kein Problem war, denn der 0:0-Pausenstand hätte zum Weiterkommen gereicht, waren doch auch in den ersten 45 Minuten zwischen Schweden und Mexiko noch keine Tore gefallen. Mit der schwedischen Führung durch Ludwig Augustinsson in der 50. Minute geriet das deutsche Team aber unter Druck.

Erst recht, als die Skandinavier in der 62. Minute durch einen Elfmeter von Andreas Granqvist und in der 74. Minute durch ein Eigentor von Edson Alvarez zwei weitere Treffer nachlegten.

Deutschland agierte aber weiterhin mit zu wenig Esprit, woran auch die Einwechslungen von Mario Gomez, Thomas Müller und Julian Brandt im DFB-Trikot nichts änderte. Nur Kopfbälle von Leon Goretzka, Gomez und Mats Hummels verbreiteten Torgefahr, doch ein Treffer gelang der DFB-Elf nicht.

Als dann Südkorea in der ersten Minute der Nachspielzeit durch Young-Kwon Kim zur Führung traf, schien zunächst die Fahne des Linienrichters Deutschland im Spiel zu halten. Doch nach Ansicht der Videobilder erkannte Schiedsrichter Mark Geiger aus den USA den Treffer korrekterweise doch an, da das Zuspiel auf Kim von Toni Kroos kam.

Danach war Deutschland alles nach vorne und wurde nach einem Ballverlust von Manuel Neuer weit in der gegnerischen Hälfte ausgekontert. Heung-Min Son erhöhte in der sechsten Minute der Nachspielzeit auf 2:0. Der Erfolg konnte das südkoreanische WM-Aus freilich auch nicht mehr verhindern.

Heute: Letzter Spieltag in den Gruppen G und H

Am heutigen Donnerstag geht die Vorrunde der WM 2018 mit den letzten Spieltagen in den WM Gruppe G und H zu Ende.

Zunächst kämpfen um 16 Uhr in WM 2018 Gruppe H Kolumbien, der Senegal und Japan um die beiden Plätze im Achtelfinale, während Polen schon ausgeschieden ist.

>>> Spielvorschau Kolumbien – Senegal <<<

Japan reicht gegen Polen auf jeden Fall ein Punkt, ebenso dem Senegal gegen Kolumbien. Die Cafeteros benötigen hingegen einen Sieg, um sich nicht auf polnische Schützenhilfe verlassen zu müssen.

>>> Vorschau Japan – Polen <<<

In Gruppe G ist schon klar, dass Belgien und England ins Achtelfinale einziehen. Um 20 Uhr bestreiten beide ein europäisches Duell um den Gruppensieg, während parallel dazu Tunesien und Panama mehr oder weniger ein Freundschaftsspiel bestreiten.

>>> Spielvorschau England – Belgien <<<


Argentinien zittert sich weiter

Lesezeit: 4 Min.

Das Achtelfinale bei der Fußball WM 2018 nimmt langsam, aber sicher Formen an und man darf sich schon jetzt auf die K.o.-Spiele freuen.

Die Runde der besten 16 ist bis dato zumindest den Namen nach sehr hochkarätig besetzt, zumal am gestrigen Dienstag in den Gruppen C und D auch Dänemark und Argentinien den Sprung in die nächste Runde schafften und damit Frankreich sowie Kroatien begleiten.

Gruppe C: Langweiler zwischen Dänemark und Frankreich – Peru schlägt Australien

Schon vor dem letzten Spieltag der WM Gruppe C war Frankreich durch und die Heimreise von Peru besiegelt. Zugleich ergab sich die Konstellation, dass ein Unentschieden im direkten Aufeinandertreffen Frankreich zum Gruppensieg und Dänemark zum zweiten Platz reichen würde.

Das europäische Duell geriet dann in der Tat zum befürchteten Langweiler, in dem sich beide Mannschaften nicht weh tun wollen und das folgerichtig mit 0:0 zu Ende ging. Bei den WM Wetten 2018 liegt die französische Nationalmannschaft weiterhin im engeren Favoritenkreis.

Die Aufregung in Gruppe C hielt sich aber in Grenzen, weil Australien es ohnehin nicht geschafft hätte, nach Punkten zu Dänemark aufzuschließen und so die eigenen Chancen liegen ließ. Gegen Peru unterlagen die Socceroos mit 0:2 und müssen zusammen mit den Südamerikanern nach Hause.

Durch Treffer von Andre Carillo (18.) und Paolo Guerrero (50.) gelang Peru der erste Sieg bei einer WM seit 40 Jahren. Mit nach Hause nimmt die peruanische Auswahl aber sicherlich das Gefühl, dass mehr möglich gewesen wäre.

Gruppe D: Marcos Rojo rettet Argentinien

Vize-Weltmeister Argentinien stand ganz nahe am Abgrund, hat das Vorrunden-Aus aber kurz vor Schluss doch noch abwenden können. Gegen Nigeria begann die Albiceleste gut und spielte sicherlich die besten 30 Minuten im bisherigen Turnierverlauf.

Lionel Messi besorgte in der 14. Minute nach einem traumhaften Zuspiel von Ever Banega sehenswert die Führung und scheiterte wenig später per Freistoß am Pfosten. Dennoch hatte Argentinien alles im Griff, ehe der türkische Schiedsrichter Cüneyt Cakir in der 51. Minute nach einem Zweikampf zwischen Javier Mascherano und Leon Balogun für viele Beobachter überraschend und ungerechtfertigt auf Elfmeter für Nigeria entschied.

Victor Moses ließ sich im Nigeria-Trikot freilich nicht lange bitten und verwandelte zum 1:1. In der Folge war wieder das ideenlose Argentinien der ersten beiden Spiele zu sehen, aber auch der unbedingte Wille, das Aus noch abzuwenden.

Für die Erlösung sorgte schließlich in der 86. Minute der aufgerückte Innenverteidiger Marcos Rojo, der nach einer Flanke von Gabriel Mercado per Volleyabnahme traf und für großen Jubel im argentinischen Lager sorgte.

Der argentinische Sieg alleine wäre aber nichts wert gewesen, hätte in WM Gruppe D auch Island gegen Kroatien gewonnen. Doch eine kroatische B-Elf zeigte Charakter und landete im dritten Spiel den dritten Sieg. Nachdem Island vor der Pause einige Chancen ausgelassen hatte, brachte Milan Badelj Kroatien nach 53 Minuten in Führung.

Der Ausgleich von Gylfi Sigurdsson per Elfmeter in der 76. Minute sorgte dann nochmal für Hoffnung im Lager Islands, die allerdings aufgrund der Ereignisse im Parallelspiel sowie dem 1:2 durch Ivan Perisic in der 90. Minute zerplatzte.

>> Kroatien WM Kader 2018

Heute: Entscheidung in den Gruppen E und F

Am heutigen Mittwoch geht es für den amtierenden Weltmeister in WM 2018 Gruppe F um alles. Die deutsche Nationalmannschaft benötigt um 16 Uhr gegen Südkorea einen Sieg mit zwei Toren Differenz, um aus eigener Kraft weiterzukommen.

>>> Vorschau Südkorea – Deutschland <<<

Im Parallelspiel trifft Mexiko auf Schweden und auch diese beiden Nationen können ohne Schützenhilfe den Sprung ins Achtelfinale schaffen. Mexiko genügt dafür ein Remis, während Schweden gewinnen muss. Auch Südkorea hat noch Chancen, muss aber Deutschland schlagen und auf einen mexikanischen Sieg gegen Schweden hoffen.

>>> Vorschau Mexiko – Schweden <<<

In Gruppe E ist die Konstellation um 20 Uhr ähnlich. Costa Rica ist nach zwei Niederlagen zwar schon raus, doch die übrigen Teams haben noch alle Chancen.

Der Schweizer Nationalmannschaft genügt gegen Costa Rica schon ein Unentschieden, weil sich Brasilien und Serbien gegenseitig die Punkte wegnehmen. Brasilien wäre mit einem Remis auch durch, während Serbien gewinnen muss.

>> Vorschau Serbien vs. Brasilien
>> Spielvorschau Schweiz – Costa Rica