Deutschland und Brasilien patzen zum Auftakt

Lesezeit: 4 Min.

Die Fußball Endrunde 2018 ist bislang kein Turnier der WM-Favoriten. Nachdem schon Spanien (3:3 gegen Portugal), Frankreich (2:1 gegen Australien) und Argentinien (1:1 gegen Island) nicht überzeugen konnten, legte die deutsche Mannschaft am Sonntag einen kompletten Fehlstart hin, während auch Brasilien Anlaufschwierigkeiten offenbarte. 

Gruppe F: Deutschland unterliegt Mexiko

Der Weltmeister hat auf dem erhofften Weg zur Titelverteidigung einen Fehlstart hingelegt. Nach schwachen Testspielen präsentierte sich das deutsche Nationalteam auch zum WM-Auftakt gegen Mexiko enttäuschend und kassierte eine durchaus verdiente 0:1-Niederlage gegen eine einsatzfreudige und zugleich im Umschaltspiel starke El Tri, die mit mehr Konsequenz beim letzten Pass und beim Abschluss sogar noch höher hätte gewinnen könnten.

Mexiko begann forsch und zwang Deutschland zu vielen Ballverlusten. Abgesehen von einem Schuss von Timo Werner, der am langen Pfosten vorbei strich, blieb die deutsche Elf lange ungefährlich, wohingegen Mexiko mehrfach gefährlich am deutschen Strafraum auftauchte.

So auch in der 35. Minute, als Hirving Lozano einen nach einer Balleroberung des herausragenden Hector Herrera über Javier Hernandez schnell vorgetragenen Abschluss zum 1:0 für Mexiko abschloss.

Mit einem Freistoß von Toni Kroos, den Keeper Guillermo Ochoa noch mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte, schnupperte Deutschland vor der Pause zwar noch am Ausgleich, ging aber mit einem hochverdienten Rückstand in die Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Deutschland verbessert und kam zu einigen Gelegenheiten etwa durch Joshua Kimmich, Timo Werner und erneut Kroos. Auch die eingewechselten Marco Reus, Mario Gomez und Julian Brandt, die für Belebung sorgten, wurden gefährlich, brachten den Ball aber nicht im mexikanischen Tor unter.

Auf der anderen Seite spielte Mexiko mehrere Konter nicht sauber zu Ende und verpasste so die durchaus mögliche Vorentscheidung. Unter dem Strich stand dann aber ein mexikanischer 1:0-Erfolg, der keineswegs unverdient war.

Deutschland steht nun im zweiten Gruppenspiel am Samstag gegen die schwedische Nationalmannschaft schon mächtig unter Druck. Für die Skandinavier beginnt die WM 2018 erst heute. Um 14 Uhr trifft Schweden im zweiten Spiel der WM Gruppe F auf Südkorea. 

>> Zur Spielvorschau Schweden vs. Südkorea

Gruppe E: Schweiz trotzt Brasilien – Serbien schlägt Costa Rica

Die brasilianische Nationalmannschaft begann gegen eine zunächst mit zu viel Respekt angetretene Mannschaft aus der Schweiz gut und ging in der 20. Minute verdient durch ein Traumtor von Philippe Coutinho, der in bekannter Manier vom Strafraumeck in den Winkel traf, in Führung. Danach aber schaltete die Selecao einen Gang zurück und beschränkte sich auf Spielkontrolle.

Kurz nach der Pause erhielt Brasilien dafür aber die Quittung. Steven Zuber, der mit einer schlechten Abwehr am Gegentreffer beteiligt war, traf nach einer Ecke von Xherdan Shaqiri per Kopf zum Ausgleich. Brasilien mühte sich nun wieder mehr, doch ein zweites Tor sollte dem Rekordweltmeister trotz vorhandener Chancen nicht mehr gelingen.

Auch Superstar Neymar, der lange Zeit von Valon Behrami gut in Schach gehalten wurde, brachte den Ball nicht im eidgenössischen Kasten unter, sodass es bei einem aus brasilianischer Sicht enttäuschenden 1:1 blieb. Dass Zuber Miranda vor dem 1:1 gestoßen hatte und ein durchaus möglicher Elfmeterpfiff bei einem Zweikampf zwischen Manuel Akanji und Gabriel Jesus ausgeblieben ist, sorgte im Lager der Selecao zudem für Verdruss.

Spitzenreiter in WM 2018 Gruppe E ist nach dem ersten Spieltag nun Serbien, das gegen Costa Rica mit 1:0 gewann. Eine Partie auf überschaubarem Niveau entschied Aleksandar Kolarov mit einem in der 56. Minute direkt verwandelten Freistoß verdientermaßen für die aktivere serbische Mannschaft, die zuvor einige Gelegenheiten zur Führung ausgelassen hatte.

Heute: Belgien gegen Panama und England gegen Tunesien

Nach der Partie Schweden gegen Südkorea gehört der heutige Montagabend der Gruppe G, in der es zu zwei Duellen zwischen Favorit und Außenseiter kommt.

Zunächst trifft um 17 Uhr die zu den Titelkandidaten zählende Auswahl Belgiens auf WM-Neuling Panama und um 20 Uhr bekommt es dann England mit Tunesien zu tun.

>> Spielvorschau Belgien – Panama
>> Vorschau Tunesien – England
>> England WM Kader 2018
>> WM 2018 Kader Belgien


Favoriten mit schleppendem Start: Frankreich siegt knapp, Argentinien nur 1:1

Lesezeit: 4 Min.

Der dritte Tag der Fußball WM 2018 war zugleich der längste. Zwischen 12 und 23 Uhr standen gleich vier Spiele auf dem Programm.

Im Einsatz waren mit Frankreich und Argentinien auch zwei Mannschaften, die zu den engeren WM-Favoriten zählen, die sich aber beide nicht mit Ruhm bekleckerten.

Gruppe C: Frankreich und Dänemark auf dem Weg ins Achtelfinale 

Die französische Nationalmannschaft begann gegen Australien mit viel Tempo, konnte die anfänglichen Chancen aber nicht nutzen und verlor dann an Schwung, während die Socceroos die überragend besetzte Offensive der Equipe Tricolore weitgehend gut unter Kontrolle hatten – bis zur 58. Minute.

Dann konnte Josh Risdon Antoine Griezmann nur mit einem Foul stoppen, das nach dem ersten Videobeweis der WM-Geschichte zum Strafstoß führte, den Griezmann selbst zum 1:0 verwandelte.

Die französische Freude währte allerdings nicht lange, denn nur drei Minuten später unterlief Samuel Umtiti ein Handspiel im eigenen Strafraum. Den fälligen Elfmeter nutzte Mile Jedinak zum schnellen 1:1-Ausgleich. Danach war Frankreich das Bemühen um den zweiten Treffer anzumerken, für den indes in der 81. Minute eine ordentliche Portion Glück nötig war.

Aziz Behich wollte Paul Pogba vom Ball treffen, aber dieser landete vom australischen Verteidiger unglücklich erwischt per Bogenlampe im Tor. Ein zweites Mal ließ sich Frankreich die Führung dann nicht nehmen und brachte das 2:1 weitgehend souverän über die Zeit.

Dänemark besiegt Peru mit 1:0

In der zweiten Partie der WM Gruppe C zwischen Peru und Dänemark kam der Videobeweis ebenfalls zum Einsatz, doch Perus Christian Cueva schoss den an ihm selbst verursachten Elfmeter kurz vor der Pause über das dänische Tor.

Dieser Strafstoß war nur eine von zahlreichen Gelegenheiten, die die Südamerikaner mehr oder weniger leichtfertig liegen ließen. Dänemark zeigte sich deutlich effektiver und traf in der 59. Minute nach einem schnell vorgetragenen Angriff über Pione Sisto und Christian Eriksen durch Yussuf Poulsen zum 1:0.

Dieser Treffer sollte letztlich das goldene Tor bleiben, weil Peru im und um den Strafraum oft zu umständlich agierte und mehrfach auch am starken Kasper Schmeichel im Tor Dänemarks scheiterte.

Gruppe D: Island trotzt Argentinien – Kroatien schlägt Nigeria

Richtig schwer getan hat sich wie Frankreich auch Argentinien mit dem nicht unwesentlichen Unterschied aber, dass die Albiceleste gegen Island nicht zu drei Punkten kam.

Sergio Agüero knackte die massierte isländische Defensive zwar mit einem sehenswerten Treffer schon in der 19. Minute, doch nur vier Zeigerumdrehungen später nutzte Alfred Finnbogason eine Unachtsamkeit in der argentinischen Defensive zum schnellen Ausgleich. In der Folge bot sich von wenigen isländischen Entlastungsangriffen bis zum Abpfiff das gleiche Bild.

Argentinien schnürte den WM-Debütanten in der eigenen Hälfte ein, kam aber nur selten zum Abschluss. Und wenn doch, war Islands Schlussmann Hannes Halldorsson zur Stelle. Auch in der 64. Minute, als der auch ansonsten glücklose Lionel Messi mit einem schwach getretenen Elfmeter am Keeper scheiterte. Letztlich blieb es beim 1:1, das für Argentinien fraglos eine Enttäuschung darstellt.

Kroatien mit souveränen 2:0 Sieg gegen Nigeria

Im zweiten Spiel der WM 2018 Gruppe D wurde Kroatien seiner Favoritenrolle gerecht und besiegte Nigeria mit 2:0. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase war es der Nigerianer Oghekekaro Etebo, der Kroatien im Anschluss an eine Ecke per unglücklichem Eigentor in Führung brachte.

Mit dem 1:0 im Rücken spielte Kroatien seine individuelle Klasse aus und ließ nur wenig zu. Als dann Luka Modric nach 70 Minuten per Strafstoß, dem ein Klammern von William Troost-Ekong gegen Mario Mandzukic vorausgegangen war, auf 2:0 erhöhte, war die Begegnung schon entschieden.

Sonntag: Auftakt in den Gruppe E und F mit Deutschland und Brasilien 

Nach den vier Partien am Samstag geht es am heutigen Sonntag und in den folgenden Tagen wieder mit drei Begegnungen täglich weiter. Den Auftakt macht heute die WM Gruppe E, in der sich um 14 Uhr zunächst Serbien und die Schweiz gegenüberstehen und dann am Abend um 20 Uhr Brasilien auf Costa Rica trifft.

Dazwischen greift um 17 Uhr der Titelverteidiger ins Geschehen ein. Die deutsche Nationalmannschaft bekommt es mit Mexiko zu tun und sollte auch aufgrund der bisherigen Ergebnisse der Top-Favoriten Spanien, Frankreich oder Argentinien gewarnt sein, die Aufgabe nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

>>> WM 2018 Tabellen


WM 2018 startet mit russischem Kantersieg

Lesezeit: 3 Min.

Die russische Nationalmannschaft hat die WM 2018 mit einem Paukenschlag eröffnet. Im Olympiastadion Luschniki besiegte die Sbornaja Saudi-Arabien deutlich mit 5:0 und dürfte damit ihren Teil dazu beigetragen haben, dass die bisher noch eher zurückhaltende WM-Stimmung im Gastgeberland nun Fahrt aufnimmt.

Die 81.000 Zuschauer kamen zunächst in den Genuss der offiziellen Eröffnungsfeier, in deren Mittelpunkt Robbie Williams stand, ehe Russlands Präsident Vladimir Putin und FIFA-Präsident Gianni Infantino kurz zum Publikum im Stadion und an den TV-Bildschirmen sprachen.

Aleksandr Golovin als Mann des Tages

Nach dem Vorgeplänkel war der russischen Mannschaft in den ersten Minuten die aufgrund der hohen Erwartungshaltung durchaus nachvollziehbare Nervosität in nahezu jeder Aktion anzumerken, während Saudi-Arabien den Ball gut durch die eigenen Reihen zirkulieren ließ, aber letztlich ungefährlich blieb. Anders als Russland, das in der zwölften Minute mit der ersten gelungenen Aktion direkt in Führung ging. Nach einer Flanke von Aleksandr Golovin war Sechser Yuri Gazinsky per Kopf zur Stelle und erzielte schon in der zwölften Minute das erste Tor im WM 2018 Eröffnungsspiel.

Russland wurde nun deutlich selbstsicherer und gewann dank einer unübersehbaren körperlichen Überlegenheit sehr viele Zweikämpfe. Weil sich ins Spiel Saudi-Arabiens immer mehr leichtfertige Ballverluste einschlichen, kontrollierte die russische Elf die Partie ohne zu glänzen. Als glückliche Fügung sollte sich letztlich erweisen, dass der gut ins Spiel gekommene Alan Dzagoev schon nach 24 Minuten mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz musste. Denn für Dzagoev kam Denis Cheryshev ins Spiel, der zwei Minuten vor der Halbzeit auf 2:0 erhöhte.

Nach dem Seitenwechsel behielt Russland die Kontrolle, tat aber zunächst nicht mehr mehr als nötig. Erst mit der Einwechslung von Artyom Dzyuba in der 70. Minute kam neuer Schwung ins Spiel der Gastgeber. Der Angreifer war erst 90 Sekunden auf dem Platz, als er bedient vom starken Golovin per Kopfball das 3:0 markierte. In der Nachspielzeit hatte Dzyuba dann auch noch seinen Anteil daran, dass es für Saudi-Arabien richtig bitter wurde. Zunächst legte Dzyuba auf Cheryshev ab, der mit einem traumhaften Außenristschuss in den Winkel auf 4:0 erhöhte. Der Schlusspunkt blieb dann dem überragenden Golovin vorbehalten. Der 22-Jährige von ZSKA Moskau verwandelte einen an ihm selbst verursachten Freistoß aus 18 Metern zum 5:0 und runde seine Leistung damit ab. Russland hat nun vor dem zweiten Spiel am Dienstag (20 Uhr) gegen Ägypten eine sehr gute Ausgangslage im Kampf um das Achtelfinale.

Drei Spiele am Freitag in den Gruppen A und B

Für Ägypten beginnt die WM 2018 am heutigen Freitag um 14 Uhr mit der Partie gegen Uruguay. Die Pharaonen hoffen dabei natürlich auf das Mitwirken von Superstar Mo Salah, dessen Einsatz nach der im Champions-League-Finale erlittenen Schulterverletzung noch fraglich ist. Auf der anderen Seite kann Uruguay auf die beiden Weltklasse-Stürmer Luis Suarez und Edinson Cavani bauen.

Los geht es heute auch in WM 2018 Gruppe B mit dem kompletten ersten Spieltag. Zunächst treffen um 17 Uhr mit Marokko und dem Iran die beiden Außenseiter aufeinander, ehe dann um 20 Uhr mit dem iberischen Nachbarschaftsduell zwischen Spanien und Portugal der erste Kracher der WM folgt. Gespannt darf man vor allem sein, wie sich Spanien zwei Tage nach dem überraschenden Trainerwechsel von Julen Lopetegui zu Fernando Hierro präsentiert.


3 Tage vor Auftaktspiel: Özil trainiert wieder

Lesezeit: 3 Min.

Heute ist es endlich so weit! Die 21. Fußball-Weltmeisterschaft in Russland wird mit der Partie Russland – Saudi-Arabien eröffnet.

Erst am Sonntag beginnt für die deutsche Nationalmannschaft bei der FIFA WM 2018 die Mission Titelverteidigung. Im Olympiastadion Luschniki in Moskau, wo die DFB-Auswahl liebend gerne auch am 15. Juli das Finale bestreiten würde, geht es gegen Mexiko.

<<< Spielvorschau Deutschland – Mexiko >>> 

Für einen erfolgreichen Auftakt muss sich die deutsche Nationalmannschaft bei der WM 2018 im Vergleich zu den letzten Testspielen in Österreich (1:2) und gegen Saudi-Arabien (2:1) sicherlich beträchtlich steigern. Gerade im Vergleich zum Spiel gegen Saudi-Arabien wird sich an der deutschen Startelf indes wohl nicht viel verändern.

Lediglich die Besetzung von zwei Positionen scheint noch offen. Während Manuel Neuer nach seiner rechtzeitigen Genesung ebenso gesetzt ist wie Mats Hummels in der Innenverteidigung sowie die Außenverteidiger Joshua Kimmich und Jonas Hector, ist noch nicht ganz klar, wer neben Hummels im Abwehrzentrum agieren wird.

Erster Kandidat ist natürlich Jerome Boateng, der bei seinem Comeback gegen Saudi-Arabien nach mehrwöchiger Pause in Folge einer Muskelblessur aber noch nicht wieder die eigentlich gewohnte Souveränität auf den Platz brachte.

Löw-Lob für Boateng

Bundestrainer Joachim Löw allerdings wischte nun nach der Ankunft in Russland Zweifel an Boatengs Verfassung entschieden vom Tisch: „Jerome hat extrem an seiner Fitness gearbeitet, er ist sehr präsent und hat es für die Verletzungspause schon gegen Saudi-Arabien gut gemacht. Von seiner Verletzung ist nichts mehr zu sehen.“

Angesichts dieser sehr klaren Worte, wäre es eine Überraschung, würde Boateng gegen Mexiko in der Startelf fehlen. Sollte sich Löw doch dazu entscheiden, den Weltmeister zumindest im ersten Spiel noch auf der Bank zu lassen, würde wohl Niklas Süle nachrücken, der Boateng schon beim FC Bayern München mehrfach vertreten hat.

Vor der Viererkette haben derweil Toni Kroos und Sami Khedira ihre Plätze im DFB WM-Trikot sicher, ebenso Thomas Müller rechts offensiv und Timo Werner im Sturmzentrum.

Zentral offensiv und auf dem linken Flügel muss sich Löw für zwei Akteure aus dem Trio Marco Reus, Julian Draxler und Mesut Özil entscheiden. Gegen Saudi-Arabien empfahl sich Reus nachdrücklich für die Startelf, wohingegen Draxler nur phasenweise überzeugen konnte, insgesamt aber vieles schuldig geblieben ist.

Özil fehlte unterdessen aufgrund einer Knieprellung und ersparte sich so auch die Pfiffe vom Publikum in der Leverkusener BayArena, die Ilkay Gündogan nach dem gemeinsamen Foto mit Özil und dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan über sich ergehen lassen musste.

Tendenz eher pro Draxler und Reus

Am Mittwoch, einen Tag nach Ankunft des deutschen Reisetrosses im Trainingslager in Watutinki, stand Özil aber wieder zusammen mit seinen Kollegen auf dem Trainingsplatz.

Auf dem Übungsgelände des russischen Armeeklubs ZSKA Moskau erlaubte Trainer Löw einen Blick auf die Übungseinheit, was indes eher die Ausnahme bleiben wird. Auf dem von hohen Zäunen umgebenen Gelände wird Deutschland meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren.

Ob Özil für die Startelf gegen Mexiko eine vollwertige Option darstellt, ist unklar. Die Tendenz geht aktuell aber wohl eher in die Richtung, mit Draxler links und Reus im Zentrum zu starten.

Die weiteren Gruppengegner in WM Gruppe F lauten Schweden und Südkorea.

Mehr zur Fußball WM:


Spaniens Trainer Lopetegui wechselt zu Real Madrid

Lesezeit: 3 Min.

Zwei Tage vor dem Auftaktspiel bei der WM 2018 gegen Portugal herrscht plötzlich mächtig Unruhe rund um die spanische Nationalmannschaft.

Grund dafür ist Trainer Julen Lopetegui, der von einer Ausstiegsklausel Gebrauch macht und nach der Weltmeisterschaft bei Real Madrid die Nachfolge des zurückgetretenen Zinedine Zidane antreten wird.

Bemerkenswert ist dieser Schritt vor allem deshalb, weil Lopetegui seinen zunächst nur bis nach der WM datierten Vertrag erst am 22. Mai für um zwei weitere Jahre bis 2020 verlängert hatte – allerdings eben mit einer Ausstiegsklausel, wie der spanische Verband RFEF in einer offiziellen Mitteilung erklärte.

Die RFEF wird die Zahlung für die Ausstiegsklausel erhalten, damit der derzeitige Nationaltrainer bei Real Madrid unterschreiben wird“, lautet die Mitteilung, in der keine genaue Summe genannt wird. Verbandspräsident Luis Rubiales kündigte aber für Mittwoch um 10.30 Uhr MEZ im spanischen WM-Quartier in Krasnodar eine Pressekonferenz an, in deren Rahmen die Verbandsoffiziellen und wohl auch Lopetegui selbst Stellung zum zu diesem Zeitpunkt völlig überraschenden Wechsel nehmen werden.

Schon im Vorfeld bat Rubiales aber um “maximalen Respekt“, damit die Mannschaft sich voll auf die Partie gegen Portugal fokussieren kann.

Lopetegui mit der Roja noch ungeschlagen

Das freilich dürfte aufgrund des enormen Medienrummels nicht einfach werden und es hätte fraglos bessere Zeitpunkte gegeben, um den Abschied des so erfolgreichen Trainers bekannt zu geben.

Lopetegui, der nach der mit dem Achtelfinal-Aus gegen Italien (0:2) enttäuschend verlaufenen EM 2016 die Nachfolge des legendären Vicente Del Bosque angetreten hat, meisterte nicht nur die WM-Qualifikation mit 28 von 30 möglichen Punkten, sondern ist bis heute ungeschlagen.

Dabei wurde die Verpflichtung Lopeteguis mit einiger Skepsis begleitet, hatte der ehemalige Torhüter doch nur geringfügig Cheftrainer-Erfahrung auf allerhöchstem Niveau.

Vor seinem Engagement bei der Nationalmannschaft trainierte Lopetegui zwei Jahre lang mit überschaubarem Erfolg den FC Porto, nachdem er zuvor von 2010 bis 2014 für verschiedene spanische Nachwuchsnationalmannschaften verantwortlich gezeichnet hatte.

Wiederum davon arbeitete Lopetegui von 2006 bis 2009 als Chefscout und Trainer der zweiten Mannschaft bereits für Real Madrid. Bei den Königlichen stand der heute 51-Jährige zwischen 1988 und 1991 auch im Tor bzw. gehörte als Ersatzkeeper dem Kader an.

Nachfolgeregelung offen

Wer bei der spanischen Nationalmannschaft auf Lopetegui folgt, ist natürlich noch nicht klar. Bis zum Start der neuen UEFA Nations League Anfang September bleibt dem Verband aber genügend Zeit, um einen geeigneten Trainer zu finden.

Gleichwohl schmerzt der schnelle Abschied Lopeteguis, hat die Furia Roja doch in den letzten beiden Jahren eine sehr positive Entwicklung genommen und zählt nun nicht von ungefähr zu den absoluten Top-Favoriten auf den WM-Titel. Bleibt aus spanischer Sicht zu hoffen, dass die Unruhe rund um den Trainer nun nicht für Ablenkung sorgt.

Spanien trifft in WM Gruppe B auf Europameister Portugal, Marokko und den Iran. Sobald die Endrunde begonnen hat, findest du bei unseren WM 2018 Tabellen immer den aktuellen Tabellenstand.


Nigeria-Coach hat Bedenken wegen Ramadan

Lesezeit: 2 Min.

Die Fußballmannschaft aus Nigeria zählt zwar nicht zu den ganz großen WM 2018 Favoriten, könnte aber durchaus eine überraschende Rolle einnehmen.

In der WM 2018 Gruppe D trifft Nigeria auf Argentinien, Kroatien und Island. Viele Experten sind schon seit der Auslosung der Meinung, dass diese Gruppe fußballerisch die Beste bei der gesamten Endrunde ist.

Im Falle Nigerias kommt neben den starken Gegnern nun noch ein weiteres Problem hinzu. Der deutsche Trainer der „Super Eagles“, Gernot Rohr, befürchtet Auswirkungen aufgrund des muslimischen Fastenmonats Ramadan.

„Könnte ein Problem werden“

Der Fastenmonat Ramadan begann Mitte Mai und endet am Tag des WM 2018 Eröffnungsspiels zwischen Russland und Saudi-Arabien. „Für das erste Spiel wird es nicht leicht, das wegzustecken“, sagte Rohr der „Deutschen Presse-Agentur“.

Nigeria trifft am 16. Juni um 21:00 Ortszeit im Kaliningrad Stadion auf Kroatien. „Der Energieverlust ist innerhalb so kurzer Zeit schwer auszugleichen. Das werden wir wohl ins erste Spiel mitschleppen“, meinte Rohr im Vorfeld. Ob oder inwieweit es tatsächlich Probleme geben könnte, muss man natürlich erst abwarten.

>> Nigeria WM Kader 2018

Beliebtes Trikot

Obwohl Nigeria mit Spielern wie Wilfried Ndidi (Leicester City), Victor Moses (FC Chelsea), oder Alex Iwobi (FC Arsenal) einige Stars mit zur WM 2018 nimmt, hat schon das Nigeria Trikot im Vorfeld für Furore gesorgt. Bereits Tage vor dem offiziellen Verkaufsstart sind drei Millionen Bestellungen eingegangen.

Der Hype um das Trikot spiegelt auch ein Stück weit die Erwartungshaltung im eigenen Land wider. Als man Ende des vergangenen Jahres als erstes afrikanisches Team die WM 2018 Qualifikation geschafft hat, gingen die Emotionen im Land hoch.

Was gelingt in der Mörder-Gruppe?

Wie bereits oben erwähnt hat Nigeria fußballerisch eine heftige Gruppe erwischt. Vize-Weltmeister Argentinien, Star-Truppe Kroatien und nicht zuletzt die EM 2016 Helden aus Island werden es den Nigerianern schwer machen.

Dass Nigeria eine Fußballnation ist kann man auch an der Geschichte erkennen. Bei der ersten WM-Teilnahme im Jahr 1994 war erst im Achtelfinale gegen den späteren Finalisten Italien Endstation. Man darf gespannt sein, was Victor Moses und Kollegen in Russland zeigen werden.


Argentinien und Kolumbien mit Verletzungspech

Lesezeit: 3 Min.

Wenn am Donnerstag mit dem WM-Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Russland und Saudi-Arabien der Startschuss zur WM 2018 fällt, sind die Mannschaften aus Argentinien und Kolumbien noch Zuschauer.

>>> Spielvorschau Russland – Saudi-Arabien <<<

Für Argentinien wird es am Samstag (15 Uhr) gegen Island erstmals Ernst, während sich Kolumbien bis zur eigenen Auftaktpartie gegen Japan in der Mordwinien-Arena noch bis Dienstag (14 Uhr) gedulden muss.

Beide südamerikanischen Nationen mussten nun wenige Tage vor dem WM-Start eine Hiobsbotschaft wegstecken. Jeweils im Training in der WM-Vorbereitung zogen sich der Argentinier Manuel Lanzini und der Kolumbianer Frank Fabra einen Kreuzbandriss zu.

Beide verpassen damit nicht nur die Weltmeisterschaft, sondern müssen mit einer Pause von mindestens einem halben Jahr rechnen. Ob die Verletzungen operiert oder konservativ behandelt werden, ist in beiden Fällen noch nicht bekannt. Klar ist dafür aber, dass die Verletzungen Auswirkungen auf die Planspiele der Nationaltrainer haben.

Argentinien: Enzo Perez rückt nach

Argentiniens Coach Jorge Sampaoli entschied sich trotz der öffentlichen Spekulationen, dass der bei Inter Mailand herausragende und zum Torschützenkönig der Serie A avancierte Mauro Icardi nachrücken könnte, für eine Nachnominierung von Enzo Perez.

Der 32-Jährige, der bei den Boca Juniors unter Vertrag steht, zählte bei der WM 2014 zum Aufgebot und stand beim mit 0:1 nach Verlängerung gegen Deutschland verlorenen Finale bis zu seiner Auswechslung sogar 86 Minuten im Argentinien-Trikot auf dem Platz.

Perez ist im Vergleich zu Lanzini, der den jüngsten Eindrücken zufolge sogar gute Chancen auf einen Stammplatz im offensiven Mittelfeld oder auf einem der beiden Flügel gehabt hätte, ein defensiverer Spieler, der aber auch im Mittelfeldzentrum zu Hause ist.

Das wahrscheinlichste Szenario in der argentinischen Offensive ist nun ein 4-2-3-1 mit Superstar Lionel Messi als Zehner hinter einer echten Spitze, die Sergio Agüero oder Gonzalo Higuain heißen wird. Auf den Außenbahnen dürfte Messi von Angel di Maria und von Cristian Pavon flankiert werden. Eine weitere Alternative wäre Paulo Dybala, der allerdings bisher nur bedingt mit Messi harmonierte und sich eher im Zentrum wohl fühlt.

>>> WM Kader Argentinien 2018

Kolumbien: Diaz kommt für Fabra

Kolumbien muss unterdessen auf Linksverteidiger Fabra verzichten, der bei der WM aller Voraussicht nach gesetzt gewesen wäre. In Kolumbiens WM 2018 Kader rückte nun der 34 Jahre alte Farid Diaz nach, der sein letztes von 13 Länderspielen im März 2017 absolviert hat und aktuell bei Olimpia in Paraguay unter Vertrag steht.

Die kolumbianische Nationalmannschaft trifft in WM 2018 Gruppe H auf Polen, Senegal und Japan.

>>> WM Gruppen 2018

>>> Alle verletzten WM 2018 Spieler