Frankreich nach 4:2 gegen Kroatien neuer Weltmeister

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Frankreich ist zum zweiten Mal nach 1998 Weltmeister. 20 Jahre nach dem 3:0-Triumph im heimischen Parc de Princes gegen Brasilien setzte sich die französische Nationalmannschaft 2018 im Endspiel der WM in Russland mit 4:2 gegen Kroatien durch und darf künftig einen zweiten Stern auf dem Trikot tragen.

Kroatien kann sich immerhin damit trösten, den bisher größten Erfolg der Verbandsgeschichte, den dritten Platz just bei der WM 1998, getoppt zu haben.

Kroatien zeigt wieder Comeback-Qualitäten

Im natürlich restlos ausverkauften Luschniki-Stadion in Russland legte die kroatische Nationalmannschaft forsch los und war zunächst die bessere Mannschaft, ehe ein Eigentor von Mario Mandzukic in der 18. Minute per unglücklich verlängertem Freistoß von Antoine Griezmann für eine kalte Dusche sorgte.Insbesondere auch deshalb, weil der Freistoßpfiff von Schiedsrichter Nestor Pitana zumindest strittig war.

Kroatien zeigte aber wie schon in allen K.o.-Runden zuvor, als stets ein 0:1-Rückstand aufgeholt wurde, wieder seine Comeback-Qualitäten und glich in der 29. Minute durch Ivan Perisic aus, der im Anschluss an eine Freistoßflanke an den Ball kam und aus 15 Metern sehenswert ins lange Eck traf.

Allzu lange währte die Freude bei Kroatien und insbesondere bei Perisic aber nicht, denn der Ausgleichsschütze sollte kurze Zeit später zum Unglücksraben avancieren.

Nach einer französischen Ecke sprang Perisic im Kroatien-Trikot der Ball an den Arm und Schiedsrichter Pitana entschied nach Ansicht der Videobilder auf einen Elfmeter, den man nicht zwingend geben muss. Antoine Griezmann ließ sich indes nicht lange bitten, sondern verwandelte den Strafstoß in der 38. Minute zur erneuten Führung der französischen Mannschaft, mit der es dann auch in die Pause gehen sollte. 

Pogba und Mbappe per Doppelschlag

Aus der Halbzeit kam wiederum Kroatien als aktivere Mannschaft und es war deutlich zu merken, dass sich die Schützlinge von Trainer Zlatko Dalic noch einmal einiges vorgenommen hatten. Kroatien attackierte früh, ging damit aber auch ins Risiko und Frankreich nutzte die sich nun zunehmenden bietenden Räume eiskalt.

In der 59. Minute setzte Paul Pogba den schnellen Kylian Mbappe mit einem öffnenden Pass in Szene und wurde dann über Griezmann selbst wieder ins Spiel gebracht. Einen ersten Abschluss von Pogba konnte die kroatische Defensive zwar noch blocken, doch den Nachschuss versenkte Pogba mit seinem eigentlich schwächeren linken Fuß.

Kroatiens Schlussmann Danijel Subasic gab dabei keine glückliche Figur ab, ebenso sechs Minuten später, als Mbappe aus knapp 20 Metern etwas verdeckt abzog und genau ins Eck traf. Damit war die Vorentscheidung gefallen, doch Frankreichs Keeper Hugo Lloris machte es in der 69. Minute doch noch einmal spannend. Lloris ging im eigenen Fünfmeterraum unnötigerweise ins Dribbling gegen Mario Mandzukic, der sich mit dem 2:4 bedankte.

Kroatien zeigte sich danach im WM Finale 2018 weiter bemüht, kam allerdings nur per abgefälschtem Schuss von Ivan Rakitic noch zu einer Chance. Ansonsten hatte Frankreich das Geschehen weitgehend im Griff und brachte den 4:2-Sieg sicher über die Zeit, ehe die Feierlichkeiten auf dem Rasen begannen und mit der Pokalübergabe ihren Höhepunkt erreichten.


Argentinischer Schiedsrichter Nestor Pitana pfeift das WM-Finale

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Wenn Frankreich und Kroatien am Sonntag (17 Uhr MESZ) den Rasen des Luschniki-Stadion in Moskau zum Fußball WM Finale 2018 betreten, werden beide Mannschaften angeführt von einem ihnen bereits zuvor während des Turniers begegneten Schiedsrichters.

Drei Tage vor dem Endspiel gab die FIFA die Ansetzung für das Finale bekannt, das vom Argentinier Nestor Pitana und anders als vielfach erwartet nicht von einem Europäer geleitet wird.

Damit verbunden ist sicherlich der Versuch des Weltverbandes, die WM 2018 nicht zu einer komplett europäischen Angelegenheit verkommen zu lassen, nachdem mit Brasilien und Uruguay die beiden letzten nicht aus Europa stammenden Mannschaften bereits im WM-Viertelfinale ausgeschieden sind. 

Frankreich mit gemischten Erinnerungen an Pitana

Der 43 Jahre alte Pitana leitet mit dem Finale bereits seine fünfte Partie bei dieser Weltmeisterschaft. Der Argentinier war bemerkenswerterweise auch schon beim WM 2018 Eröffnungsspiel am 14. Juni zwischen Russland und Saudi-Arabien im Einsatz.

Zudem pfiff Pitana jeweils auch schon eine Begegnung mit kroatischer und französischer Beteiligung. Und beide Finalisten haben gute Erinnerungen an den Südamerikaner, der Kroatiens Erfolg nach Elfmeterschießen im Achtelfinale ebenso leitete wie Frankreichs 2:0 im Viertelfinale gegen Uruguay. Darüber hinaus war Pitana auch beim Vorrundenspiel zwischen Schweden und Mexiko (0:3) gefragt.

<< Finale Frankreich – Kroatien >>

In Frankreich verbindet man allerdings auch eine negative Erinnerung mit Pitana, der dabei freilich keine Hauptrolle spielte. Auch die 0:1-Niederlage der Equipe Tricolore im Viertelfinale der WM 2014 gegen Deutschland stand unter Leitung des Argentiniers, der damals aber eine tadellose Leistung ablieferte.

Begleitet wird Pitana von seinen Assistenten Hernan Maidana und Juan Belatti. Vierter Offizieller ist der Niederländer Björn Kuipers, der auch als heißer Kandidat als Finalschiedsrichter gehandelt wurde. Dessen Landsmann Erwin Zeinstra stünde als Ersatz für die Assistenten bereit.

Die Ansetzung der Video-Assistenten hat die FIFA unterdessen noch nicht bekanntgegeben. Diese dürfte aber zeitnah folgen.

Alireza Faghani leitet das kleine Finale

Auch das Spiel um den dritten Platz zwischen Belgien und England wird von einem Nicht-Europäer gepfiffen. Die Wahl der FIFA für das kleine Finale fiel auf den Iraner Alireza Faghani, der im Turnierverlauf mit guten Leistungen überzeugt hat und deshalb auch als Anwärter auf das Endspiel galt.

Unterstützt wird Faghani von seinen Assistenten Mohammadreza Mansouri und Reza Sokhandan sowie dem Senegalesen Malang Diedhiou als viertem Mann.

>> Spiel um Platz 3: Belgien – England <<

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Kroatien folgt Frankreich ins Finale

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Die französische Nationalmannschaft 2018, die sich schon am Dienstagabend mit 1:0 gegen Belgien durchgesetzt hatte, trifft im WM Finale auf Kroatien.

Die Vatreni, deren größter Erfolg bisher der dritte Platz bei der WM 1998 war, folgten der Equipe Tricolore am Mittwochabend nach 120 intensiven Minuten mit einem 2:1-Sieg nach Verlängerung ins erste Endspiel der Verbandsgeschichte.

Trippier bringt England früh in Führung

Dabei hatte der Abend für Kroatien vor 78.011 Zuschauern im ausverkauften Luschniki-Stadion in Moskau alles andere als gut begonnen. Schon in der fünften Minute traf Kieran Trippier mit einem aus 18 Metern direkt verwandelten Freistoß zur englischen Führung und wie schon im Achtelfinale gegen Dänemark sowie im Viertelfinale gegen Russland sah sich Kroatien wieder einmal mit einem Rückstand konfrontiert.

Und dieser hatte durchaus Auswirkungen, denn Luka Modric und Co. fanden im Kroatien Trikot vor der Pause nicht recht ins Spiel und lagen auch nach dem ersten Durchgang verdient zurück, wobei England sogar Chancen auf ein zweites Tor hatte.

Nach Wiederbeginn war die kroatische Nationalmannschaft 2018 zwar das Bemühen um Spielkontrolle anzumerken, doch offensiv blieb das Team von Trainer Zlatko Dalic weitgehend ungefährlich – zumindest bis zur 68. Minute. Denn dann war nach einer Flanke von Sime Vrsaljko Ivan Perisic mit einem langen Bein zur Stelle und traf zum Ausgleich.

Nun war Kroatien voll da und nur knapp verpasste Perisic bei einem Pfostentreffer vier Minuten nach dem 1:1 einen Doppelschlag. England war sichtlich getroffen und fand bis zum Ende der regulären 90 Minuten nicht mehr richtig in die Spur, während es Kroatien aber nicht schaffte, ein zweites Tor nachzulegen.

In der Verlängerung wirkte England dann wieder gefestigter und wäre in der 99. Minute nach einer Ecke beinahe erneut in Führung gegangen, doch Vrsaljko konnte einen Kopfball von John Stones auf der Linie klären. Kurz vor dem Ende der ersten Hälfte der Verlängerung war aber auch Kroatien der Führung nahe, als Englands Schlussmann Jordan Pickford gerade noch vor Mario Mandzukic an den Ball kam.

Mandzukic in der 109. Minute eiskalt

In der 109. Minute wiederholte sich dieses Duell, allerdings mit anderem Ausgang. Nach einer Kopfballablage von Perisic spekulierte Mandzukic richtig und traf frei vor Pickford ins lange Eck zum im kroatischen Lager vielumjubelten 2:1. England war einmal mehr geschockt und musste dann in der 116. Minute auch noch das verletzungsbedingte aus von Trippier verkraften.

Weil Coach Gareth Southgate das Wechselkontingent bereits erschöpft hatte, waren die Three Lions bis zum Ende in Unterzahl und schafften es nicht mehr, den kroatischen Finaleinzug ins Wanken zu bringen.

Rund um das englische Nationalteam herrschte nach dem Ende natürlich tiefe Enttäuschung vor. Auch bei Kapitän Harry Kane, bei dem aber auch etwas Stolz über das Geleistete durchkam: „Wir können mit erhobenem Haupt vom Platz gehen, keiner hätte das von uns erwartet. Wir hatten gute Chancen, aber standen vielleicht eine Weile zu tief. Die großen Spiele hängen meist an kleinen Unterschieden„, so der Angreifer, der mit sechs Treffern weiterhin die Torschützenliste anführt und sich wohl zumindest mit einem persönlichen Titel trösten kann.

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Umtiti köpft Frankreich ins Finale

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Zum zweiten Mal nach 1998 und 2006 steht Frankreich im Finale einer Weltmeisterschaft. Die Equipe Tricolore setzte sich am Dienstagabend im ersten WM-Halbfinale knapp mit 1:0 gegen Belgien durch und wird heute nun gespannt verfolgen, ob es am Sonntag gegen England oder Kroatien geht.

Frankreich mit Geschick und Standardstärke ins Endspiel

Groß waren die Erwartungen an das Duell zwischen Frankreich und Belgien, was vor allem an den beiderseits mit Antoine Griezmann und Kylian Mbappe sowie mit Eden Hazard, Kevin de Bruyne und Romelu Lukaku exzellent besetzten Offensivreihen lag (hier mehr zum Frankreich WM Kader).

Ganz erfüllt wurde die Hoffnung auf ein ebenso hochklassiges wie spektakuläres Match indes nicht. Das Tempo war zwar hoch und immer wieder blitzte die bei beiden Teams vorhandene Extraklasse auf, doch insgesamt ließen beide Mannschaften defensiv nicht viel zu.

Belgien begann zwar etwas besser, blieb wegen der fehlenden Präzision im letzten Drittel aber ohne die ganz großen Chancen, was bis zur 39. Minute auch für Frankreich galt.

Dann aber steckte Mbappe herrlich im Frankreich WM 2018 Trikot auf den Stuttgart-Legionär Benjamin Pavard durch, der allerdings am schon im Viertelfinale beim 2:1-Sieg über Brasilien herausragenden Thibaut Courtois im belgischen Tor scheiterte.

So ging es torlos in die Pause, was sich aber im zweiten Durchgang schnell ändern sollte. In der 51. Minute ging Frankreich wie schon im Viertelfinale gegen Uruguay nach einer Standardsituation durch einen Innenverteidiger in Führung.Diesmal war es aber nicht Raphael Varane, sondern Samuel Umtiti, der seinem Gegenspieler Marouane Fellaini entwischte und zum 1:0 einköpfte.

Belgien war anschließend das Bemühen um den Ausgleich anzumerken, doch in der starken französischen Hintermannschaft fanden selbst Hazard und Co. kaum Lücken.

Letztlich war ein Distanzschuss von Axel Witsel in der 81. Minute, den Hugo Lloris parieren konnte, schon die letzte Gelegenheit für die Roten Teufel, denen wie bei der bis dato letzten Halbfinal-Teilnahme 1986 wieder nur das WM Spiel um Platz 3 bleibt.

Heute: Kroatien oder England – Wer schafft Historisches?

Am heutigen Mittwoch können sich Kroatien und England im zweiten Halbfinale schon einmal mit dem Olympiastadion Luschniki vertraut machen, in dem vier Tage später auch das Endspiel steigt.

Beide Mannschaften zählten vor Beginn der WM 2018 zwar zum Kreis der Teams, denen bei optimalem Verlauf vieles zugetraut wurde, allerdings nicht zu den WM Top-Favoriten. Beide wollen nach dem Sprung unter die letzten Vier nun aber natürlich mehr und sowohl für Kroatien als auch für England wäre ein Sieg ein historischer Erfolg.

Während Kroatien erstmals überhaupt ein WM-Finale erreichen kann und damit den bislang größten Erfolg, der dritten Platz bei der WM 1998 toppen würde, stand England letztmals bei der dann auch gewonnenen Heim-WM 1966 im Endspiel.

Die Hoffnungen im Mutterland des Fußballs sind nun so groß wie lange nicht mehr, was auch daran liegt, dass eine gut harmonierende Mannschaft diesmal mit Jordan Pickford einen starken Rückhalt sowie mit dem bereits sechsmal erfolgreichen Harry Kane wohl den Torschützenkönig 2018 besitzt.

Hinzu kommt eine ausgeprägte Stärke bei Standardsituationen, die Trainer Gareth Southgate offenbar zu einem Schwerpunkt in der Vorbereitung erhoben hat. Im Vergleich zum souveränen 2:0 im Viertelfinale gegen Schweden sind personell und taktisch keine Änderungen zu erwarten (mehr zum England WM Kader).

Kroatiens Trainer Zlatko Dalic muss derweil um zwei angeschlagene Stammkräfte bangen. Torwart Danijel Subasic, schon zweifacher Held im Elfmeterschießen, ist nach dem Viertelfinale ebenso angeschlagen wie Rechtsverteidiger Sime Vrsaljko.

Sollten beide ausfallen, würde Lovre Kalinic im Tor beginnen und Domagoj Vida würde aus dem Zentrum auf die rechte Abwehrseite rücken. Vedran Corluka wiederum würde Vidas Rolle übernehmen.

Denkbar ist darüber hinaus, dass Marcelo Brozovic ins Team zurückgekehrt und Andrej Kramaric verdrängt. In diesem Fall könnte Luka Modric im Kroatien WM Trikot 2018 offensiver agieren und noch mehr Einfluss auf das Offensivspiel nehmen.

>> Kroatien – England: Prognose & Quoten


Erstes Semifinale zwischen Frankreich und Belgien

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Am Dienstagabend (20 Uhr) werden Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Fußballfans vor dem Fernseher sitzen, wenn sich Frankreich und Belgien im St. Petersburg Stadion zum ersten Halbfinale der WM 2018 treffen.

Mit dabei sein wird in den allermeisten Fällen die Hoffnung auf 90, vielleicht auch 120 packende und hochklassige Minuten. Dafür stehen schon alleine die WM 2018 Stars Kylian Mbappe und Antoine Griezmann sowie Eden Hazard, Kevin de Bruyne und Romelu Lukaku, die mit das Beste darstellen, was der Weltfußball in Sachen Offensive momentan zu bieten hat.

Weil beide Teams aber auch im Mittelfeld und im Defensivbereich sowie auf der Torhüterposition richtig gut besetzt sind, sehen nicht wenige Experten im ersten WM-Halbfinale auch schon das vorweggenommene Endspiel. Kroatien und England, die tags darauf den zweiten Finalteilnehmer ermitteln, werden auf jeden Fall überwiegend schwächer eingeschätzt.

Dies zeigt auch ein Blick auf die WM Wettquoten: Frankreich und Belgien liegen bei den Buchmachern voran (Quote 3,0 bzw. 3,7), danach folgt England mit einer Quote von  3,75. Für Kroatien als Weltmeister gibt’s sogar eine 5,0er Quote.

>> Frankreich – Belgien: Prognose & Quoten

Frankreich wieder mit Matuidi

Frankreichs Trainer Didier Deschamps hat grundsätzlich nicht viel Veranlassung, seine Mannschaft im Vergleich zum zwar nicht glanzvollen, aber auch nie wirklich gefährdeten 2:0 im Viertelfinale gegen Uruguay umzustellen.

Einen Wechsel wird es aber voraussichtlich geben. Blaise Matuidi, der gegen Uruguay gelbgesperrt passen musste, wird wieder im linken Mittelfeld erwartet. Vertreter Corentin Tolisso muss damit zunächst wohl mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen.

Ansonsten baut Frankreich wieder auf die im bisherigen Turnierverlauf stabile Defensive um die Innenverteidiger Raphael Varane und Samuel Umtiti, denen vom äußerst starken Sechser N’golo Kante viel Arbeit abgenommen wird.

Matuidi und Paul Pogba sind im Mittelfeld dann für die Verbindung nach vorne zuständig, wo neben Griezmann und Mbappe der bislang bei der WM noch torlose Olivier Giroud den Angriff komplettieren dürfte.

>> Frankreich Kader WM 2018

Belgien ohne Meunier

Anders als bei Frankreich gibt es bei der belgischen Nationalmannschaft 2018 keinen Rückkehrer, sondern einen Ausfall zu beklagen. Thomas Meunier, der sich beim Viertelfinal-Erfolg gegen Brasilien für ein taktisches Foul die zweite gelbe Karte eingehandelt hat, muss passen.

Auf der rechten Abwehrseite wird daher wohl Nacer Chadli beginnen, der zuletzt auf links Yannick Carrasco verdrängt hatte. Carrasco, der in der Vorrunde und im WM-Achtelfinale ein Schwachpunkt im belgischen Team war, wird dadurch wohl in die Startelf zurückkehren.

Wie gegen Brasilien wird ansonsten wieder das zentrale Mittelfeld mit Axel Witsel und Marouane Fellaini erwartet, während der zuvor als Sechser aufgebotene de Bruyne zusammen mit Hazard und Lukaku die Offensive bilden dürfte.

Dass Coach Roberto Martinez davon wieder abrückt und de Bruyne nach weiter hinten beordert, ist nicht zuletzt wegen dessen starker Vorstellung samt Treffer gegen Brasilien unwahrscheinlich. Leidtragender ist Dries Mertens, der seinen Platz in der Anfangsformation dadurch an Fellaini verloren hat.

Im WM-Finale 2018 wartet dann auf den Sieger des ersten Semifinales entweder Kroatien oder England, die morgen ebenfalls um 20 Uhr deutscher Zeit aufeinander treffen (zur Spielvorschau Kroatien vs. England).

>> WM 2018 Spielplan deutsche Zeit


WM-Semifinale komplett

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Das WM Halbfinale 2018 ist komplett. Nachdem sich am Freitagabend Belgien (gegen Brasilien) und Frankreich (gegen Uruguay) durchgesetzt hatten, folgten am Samstag England und Kroatien in die Runde der letzten Vier.

Während England gegen Schweden einen weitgehend ungefährdeten 2:0-Erfolg landete, benötigte Kroatien wie schon im Achtelfinale erneut das Elfmeterschießen, um Gastgeber Russland zu eliminieren.

England besiegt Schweden souverän mit 2:0

Vor 39.991 Zuschauern in der Samara-Arena entwickelte sich zwischen England und Schweden die erwartete Begegnung mit viel englischen Ballbesitz und einer sehr kompakt verteidigenden schwedischen Mannschaft.

England fehlte es zunächst am nötigen Tempo, um den skandinavischen Abwehrriegel zu knacken, doch dann sorgte wie schon mehrfach in der Vorrunde wieder eine Standardsituation für den Durchbruch. In der 30. Minute setzte sich Harry Maguire im England-Trikot nach einer Ecke von Ashley Young entschlossen durch und köpfte den Ball zur englischen Führung ins Netz.

Mit dieser im Rücken boten sich den Three Lions zumindest etwas mehr Räume, wobei Raheem Sterling die schon vor der Pause mögliche Vorentscheidung vergab.

Nach einer Schrecksekunde unmittelbar nach der Pause, als Keeper Jordan Pickford gegen Marcus Berg zur Stelle war, kontrollierte England die Begegnung auch in den zweiten 45 Minuten und machte dann doch relativ frühzeitig alles klar.

In der 59. Minute durfte Dele Alli nach einer Flanke von Jesse Lingard aus kurzer Distanz unbedrängt einköpfen. Schweden probierte in der Folge zwar noch einmal einiges, blieb aber weitgehend harmlos und scheiterte bei den wenigen aussichtsreichen Abschlüssen am starken Pickford.

England hatte deshalb letztlich keine Mühe, das 2:0 über die Zeit zu bringen und erstmals seit 1990 wieder ins Halbfinale einer WM einzuziehen. Und dort soll für den Weltmeister von 1966 noch nicht Endstation sein.

>> England WM Kader 2018

Russisches Drama am Elfmeterpunkt – Mario Fernandes als tragischer Held

Die meisten der 44.287 Zuschauer waren ins Fisht-Stadion gekommen, um das nächste Kapitel des russischen Sommermärchens mitzuerleben. Und es ließ sich für die Sbornaja gut an.

Nicht ganz unerwartet entwickelte sich im letzten WM 2018 Viertelfinale eine Partie ohne die ganz große spielerische Klasse, in der es Russland aber verstand, die individuell stärker besetzte Auswahl Kroatiens in Schach zu halten.

Und als Denis Cheryshev in der 31. Minute mit seinem vierten Turniertor per Sonntagsschuss sogar die Führung markierte, wurden die Träume vom Halbfinale intensiver. Nur acht Minuten später aber gelang Kroatien durch Andrej Kramaric nach Flanke von Mario Mandzukic der schnelle Ausgleich.

Danach und vor allem auch im zweiten Durchgang erlangte Kroatien mehr und mehr Ballbesitz, allerdings zunächst ohne daraus gegen weiter eng und leidenschaftlich verteidigende Russen Kapital schlagen zu können. Die Verlängerung war die logische Folge, in der es dann doch nochmal spektakulär wurde.

In der 101. Minute köpfte Domagoj Vida im Kroatien WM 2018 Trikot nach einer Ecke von Luka Modric in Führung, doch in der 115. Minute war es Mario Fernandes, der nach einer Freistoßflanke von Alan Dzagoev ausgleichen und Russland so ins Elfmeterschießen retten konnte.

Dieses begann für den Gastgeber alles andere als gut, als Fedor Smolov an Kroatiens Keeper Danijel Subasic scheiterte. Nachdem Marcelo Brozovic für Kroatien und Dzagoev für Russland getroffen hatten, sorgte Russlands Schlussmann Igor Akinfeev mit seiner Parade gegen Mateo Kovacic wieder für einen kompletten Gleichstand.

Dieser war nach dem nächsten Schützen aber wieder dahin, denn ausgerechnet der Held der Verlängerung, Mario Fernandes, zielte am kroatischen Tor vorbei.

Danach trafen Modric und Vida für Kroatien, während Sergej Ignashevich und Daler Kuzyaev für Russland verwandelten. Wie im Achtelfinale trat Ivan Rakitic schließlich als fünfter kroatischer Schütze an und schoss sein Land zum zweiten Mal nach 1998 ins Halbfinale. Im WM-Finale würde übrigens entweder Frankreich oder Belgien warten.

>> Kroatien Kader WM 2018

Bei den Wetten auf den Weltmeister 2018 gilt nun übrigens Frankreich als Top-Favorit auf den Sieg. Danach folgen Belgien, England und Kroatien.


Viertelfinale beginnt mit zwei Krachern

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Nach zwei spielfreien Tagen, an denen nach sehr intensiven zwei Wochen die Lust auf Fußball sicher wieder gestiegen ist, beginnt bei der Fußball WM 2018 die richtig heiße Phase.

Am Freitag stehen die beiden ersten Viertelfinal-Spiele auf dem Programm, nach denen auch schon das erste WM-Halbfinale komplett ist.

Dabei ist die einhellige Meinung, dass das Team aus diesem ersten Zweig die besten Chancen auf den WM-Titel hat. Eine durchaus nachvollziehbare Einschätzung, scheint das am Freitag geforderte Quartett mit Frankreich, Uruguay, Brasilien und Belgien doch deutlich stärker als die Konkurrenz aus England, Russland, Kroatien und Schweden, die am Samstag die beiden weiteren Halbfinalisten unter sich ausmacht (>> WM 2018 Quoten im Überblick).

Unabhängig davon darf man sich als Fußballfan auf die anstehenden Partien freuen. Und insbesondere der Freitag verspricht beste Unterhaltung über 90 oder vielleicht auch 120 Minuten.

Uruguay – Frankreich, 16 Uhr

Die Vorrunde haben sowohl Uruguay als auch Frankreich souverän gemeistert ohne zu glänzen. Uruguay zog mit drei Siegen ins WM 2018 Achtelfinale ein, machte gerade gegen Ägypten und Saudi-Arabien (jeweils 1:0) aber nicht mehr als nötig, ehe gegen Gastgeber Russland ein erster überzeugender Auftritt gelang.

Im Achtelfinale setzte sich die Celeste dann dank einer gewohnt stabilen Defensive und eines sehr effektiven, weil doppelt erfolgreichen Edinson Cavani mit 2:1 gegen Portugal durch. Ausgerechnet Cavani musste aber nach seinem Doppelpack angeschlagen ausgewechselt werden und droht nun auszufallen. Das wäre fraglos ein schwerer Schlag für Uruguay, würde doch Luis Suarez im Angriff der kongeniale Partner fehlen.

>> Uruguay WM Kader 2018

Gespannt darf man sein, ob die uruguayische Hintermannschaft nach Portugal mit Cristiano Ronaldo die nächste hervorragende Offensive kontrollieren kann. Argentinien ist das im Achtelfinale nicht gelungen, weil insbesondere ein überragender Kylian Mbappe die Equipe Tricolore zu einem sicher verdienten 4:3 schoss, der letztlich aber auch Frankreichs erstes Glanzlicht war.

>> Französische Nationalmannschaft 2018

In der Vorrunde präsentierte sich das so exquisit besetzte Team von Trainer Didier Deschamps gegen Australien (2:1), Peru (1:0) und Dänemark (0:0) eher bieder und als Pferd, das nicht höher springt, als es muss. Nun darf man gespannt sein, ob der Achtelfinal-Erfolg richtig Schwung verliehen hat und Frankreich dem zweiten WM-Titel nach 1998 wieder ein Stück näher kommen kann.

>> Spielvorschau Uruguay – Frankreich

Brasilien – Belgien, 20 Uhr in Kasan

Noch vor Deutschland, Spanien und Frankreich wurde Brasilien schon vor Beginn der Endrunde als WM-Favorit gehandelt und hat diese Einschätzung durchaus bestätigen können, während die Teams aus Deutschland und Spanien längst wieder zu Hause sind.

Der Start verlief mit einem 1:1 gegen die Schweiz zwar durchwachsen, doch danach feierte die Selecao inklusive dem Achtelfinale gegen Mexiko drei 2:0-Siege in Serie. Neymar und Co. wurden dabei im Brasilien-Trikot von Spiel zu Spiel stärker, was die Hoffnungen auf den sechsten WM-Titel des Rekordweltmeisters weiter nährte. Nun aber wartet mit Belgien ein anderes Kaliber, das auch die so starke brasilianische Defensive mehr fordern wird.

Die belgische Nationalmannschaft 2018 stand nach souveräner Gruppenphase mit drei Siegen und 9:2-Toren vor einem überraschenden Achtelfinal-Aus gegen Japan, schaffte es aber, einen 0:2-Rückstand noch in einen Sieg zu drehen. Letztlich war dieser Erfolg gegen bestens organisierte einsatzfreudige Japaner nicht unverdient.

<<< Brasilien – Belgien Prognose >>>

Dass mit Brasilien nun ein Gegner wartet, der selbst verstärkt die Initiative ergreifen wird, könnte für die brillante Offensive um Eden Hazard, Romelu Lukaku und Kevin de Bruyne vermehrt Räume bedeuten.

Auf der anderen Seite muss die mit schon vier Gegentoren im Turnierverlauf längst nicht immer sattelfeste belgische Hintermannschaft aber auch zulegen, um defensiv den Grundstein für das angepeilte Halbfinale zu legen.

>> Brasilien WM Kader 2018