Nach 22 Partien ohne Niederlage in Folge musste der amtierende Weltmeister Deutschland gestern Abend erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen. Im Berliner Olympiastadion verliert das DFB-Team im FuĂball WM 2018 Testspiel gegen Rekordweltmeister Brasilien mit 0:1.
Das Team von DFB-Bundestrainer Joachim Löw hatte zuvor seit dem Halbfinal-Aus gegen Frankreich (0:2) bei der EM 2016 keine Niederlage mehr einstecken mĂŒssen.
Deutsche „B-Elf“ mit schwachem Auftritt
Wie bereits zuvor angekĂŒndigt, verzichtete Löw gestern Abend auf den Einsatz von wichtigen LeistungstrĂ€gern wie Thomas MĂŒller, Mesut Ăzil oder Sami Khedira. Im Vergleich zum Spiel gegen Spanien am Freitag, bei dem Löw all seine Stars auflaufen lieĂ, stellte der 58-JĂ€hrige sogar auf 7 Positionen um.
Vor allem in der ersten Halbzeit zeigte das DFB-Team eine schwache Leistung gegen die defensiv stehenden Brasilianer. Zahlreiche unnötige Ballverluste und FehlpĂ€sse prĂ€gten die Partie. Nach den ersten 30 Minuten kamen beide Teams zu guten Chancen und in der 37. Minute sorgte dann auch Brasiliens StĂŒrmer Gabriel Jesus fĂŒr den einzigen Treffer der Partie.
Auch in der zweiten HÀlfte konnte Deutschland keinen Gang zulegen und so war es hauptsÀchlich die brasilianische Nationalmannschaft, die noch einige gute Möglichkeiten vorfand. Am Ende blieb es aber beim 0:1 AuswÀrtssieg der Brasilianer, die somit nach der 7:1 Schmach im Halbfinale der WM 2014 wieder einen kleinen Grund zur Freude hatten.
Kroos kritisiert Mitspieler
Heftige Kritik zur Leistung der eigenen Mannschaft hagelte es vor allem von Mittelfeldregisseur Toni Kroos: „Wir haben gesehen, dass wir nicht so gut sind, wie wir gemacht werden und wie es einige Spieler glauben. Dabei standen heute einige Spieler auf dem Platz, die sich zeigen konnten, das haben sie aber nicht getan. Das ist Ă€rgerlich. Wir haben noch viel Luft nach oben“, so der Real Madrid Profi im ZDF TV-Interview.
Kroos spricht damit die Tatsache an, dass in Deutschlands WM Kader noch einige PlÀtze frei sind und die Spieler ihre Chance nutzen sollten, um den Sprung zur WM-Endrunde 2018 zu schaffen.
Zudem meint der 28-JĂ€hrige: „Ich habe von allen mehr erwartet. Wenn man in so einem Spiel die Möglichkeit bekommt, kann man eine andere Körpersprache erwarten. Es ist definitiv nicht so, dass wir der absolute Favorit in Russland sind. Das war vorher Quatsch, das ist jetzt Quatsch – und das sehen jetzt vielleicht ein paar mehr so.â
Bei den WM Wetten 2018 zĂ€hlt das DFB-Team allerdings weiterhin gemeinsam mit Brasilien zu den ganz groĂen WM-Favoriten. SchlieĂlich wissen auch die Buchmacher, dass Deutschland bei groĂen Turnieren ein ganz anderes Gesicht zeigt als bei Freundschaftsspielen.