Ginter will mehr Verantwortung im DFB-Team übernehmen

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Mit dem 3:2-Sieg in den Niederlanden hat die deutsche Nationalmannschaft einen perfekten Start in die DFB EM 2020 Qualifikation hingelegt und damit zugleich auch drohende Unruhe um Bundestrainer Joachim Löw verhindert.

Letzterer, der für den Zeitpunkt und die Art und Weise der Ausmusterung von Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller heftig kritisiert wurde, darf sich nach dem späten Erfolg in Amsterdam als Gewinner fühlen.

Von dieser Kategorie gab es in der deutschen Mannschaft sicherlich mehrere, auch im Zusammenhang mit dem Aus von Boateng und Hummels. Während Niklas Stark (Hertha BSC) erstmals nominiert wurde und in den Kreis der DFB-Auswahl hineinschnuppern durfte, scheint sich eine Dreierabwehrkette mit Niklas Süle im Zentrum sowie Matthias Ginter und Antonio Rüdiger als Nebenleuten herauszukristallisieren.

Fehlerfrei agierte die deutsche Hintermannschaft in den Niederlanden zwar nicht, hinterließ aber dennoch einen ordentlichen Eindruck, auch im Vergleich zur Viererkette mit Jonathan Tah als Partner Süles in der Innenverteidigung beim 1:1 gegen Serbien.

Ginter bereits bei zwei Weltmeisterschaften im Kader

Der 25 Jahre alte Ginter, der bei den Weltmeisterschaften 2014 und 2018 jeweils im Kader stand, aber nie im Deutschland Trikot zum Einsatz gekommen ist, erhofft sich nun in der neuen Konstellation auch den nächsten Schritt.

Nach der WM 2018 stand der Defensivmann von Borussia Mönchengladbach bereits im Herbst in fünf von sechs Spielen in der Startelf, wechselte aber noch zwischen rechter Abwehrseite und einer Rolle in der Dreierkette. Nach bislang 24 Länderspielen sieht Ginter nun den Zeitpunkt gekommen, nicht nur zum Stamm-, sondern auch zum Führungsspieler zu werden. Vor allem in der EM Quali und bei der EM 2020 möchte Ginter eine große Rolle spielen.

“Ich bin seit fünf Jahren Nationalspieler und versuche, im Club und im deutschen Trikot immer die nächsten Schritte zu machen. Das passiert nun in der Nationalmannschaft“, unterstrich Ginter im Interview mit der “Rheinischen Post“ seine Ambitionen insbesondere auch mit Blick auf die DFB-Elf: “Mein Anspruch ist, immer Verantwortung zu übernehmen. In dieser Rolle bin ich schon länger bei Borussia, in der Nationalmannschaft bin ich dazu jetzt auch bereit.“

Mit Gladbach im Tief

Dass Ginter kurz nach Erscheinen des Interviews am Samstag mit Borussia Mönchengladbach bei Fortuna Düsseldorf mit 1:3 verlor und insbesondere beim ersten Gegentor eine alles andere als gute Figur abgab, macht freilich auch deutlich, dass die Entwicklung des ehemaligen Freiburgers und Dortmunders noch lange nicht abgeschlossen ist.

Hilfreich auf dem Weg zum unumstrittenen Stammspieler in der Nationalmannschaft wäre es für Ginter sicherlich, regelmäßig auch in der Champions League gefordert zu werden.

Nach nur fünf Punkten aus den letzten sieben Spielen droht der Borussia allerdings ein bitteres Saisonende und das Verspielen der schon sicher geglaubten Qualifikation für die Königsklasse. Nun zur Trendwende beizutragen und Gladbach doch noch in die Champions League zu führen, wäre Ginters Standing in der Nationalmannschaft sicherlich nicht abträglich.


Titelverteidiger Portugal in EM-Quali bereits unter Druck

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Der Titelverteidiger gehört bei großen Turnieren gemeinhin automatisch zum Kreis der Favoriten (hier die EM 2020 Favoriten ansehen). Schon alleine wegen Cristiano Ronaldo, der auch mit seinen mittlerweile 34 Jahren noch immer absolute Weltklasse verkörpert, sollte man deshalb auch Portugal bei der Europameisterschaft 2020 auf dem Zettel haben.

Zunächst aber muss sich die portugiesische Auswahl erst einmal qualifizieren und das könnte nach den ersten beiden Spieltagen schwieriger werden als gedacht.

Denn obwohl Portugal zum Auftakt der EM-Qualifikation gleich zweimal zu Hause ran durfte, steht bisher noch kein Sieg zu Buche. Nach einem torlosen Unentschieden gegen die Ukraine gerieten die Spieler im Portugal Trikot gegen Serbien durch einen von Dusan Tadic verwandelten Elfmeter sogar in Rückstand, ehe Danilo Pereira zumindest noch ein 1:1 retten konnte.

Nur Unentschieden gegen die Ukraine und Serbien

Im Juni spielt Portugal nun die Nations League Finalrunde und wird tatenlos zusehen müssen, wie die Gruppenkonkurrenten punkten, ehe es im September in der EM-Quali Gruppe B mit den Gastspielen in Serbien und Litauen weitergeht.

Vor allem in Serbien, aber auch am 14. Oktober in der Ukraine erwartet Portugal eine knifflige Aufgabe und es ist nicht ausgeschlossen, dass das Rennen um die ersten beiden Plätze bis zum letzten Spieltag und zum Rückspiel zwischen Serbien und der Ukraine, die als größte Rivalen Portugals gesehen werden, offen bleibt.

Gegen Litauen und Luxemburg, die freilich das Zünglein an der Waage werden könnten, sollten sich die drei Favoriten derweil keine Patzer erlauben.

Trainer Santos ließ nach den beiden Auftakt-Unentschieden schon durchblicken, mit einem Zittern bis zum Schluss zu rechnen: “Wir werden wohl einen Taschenrechner brauchen“, so der 64-Jährige, der nach dem Gewinn der EM 2016 aber nach wie vor völlig unumstritten ist.

Im Vertrauen auf die Stärke seiner Mannschaft kündigte Fernando Santos im “Kicker“ indes auch an, eine optimale Rest-Qualifikation spielen zu wollen: “Jetzt gewinnen wir eben die restlichen sechs Spiele.“

Ronaldo rechnet nicht mit einer langen Pause

Als Danilo Pereira gegen Serbien kurz vor der Pause zum 1:1 ausglich, stand Cristiano Ronaldo im Portugal Trikot schon nicht mehr auf dem Platz.

Der Superstar musste bereits nach einer halben Stunde aufgrund einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden, gab aber anschließend Entwarnung und kündigte an, seinem Arbeitgeber Juventus Turin in den Viertelfinal-Duellen der Champions League gegen Ajax Amsterdam wieder zur Verfügung stehen zu wollen.

Anders als im Trikot von Juventus, als der fünffache Weltfußballer zuletzt im Achtelfinale der Champions League Atletico Madrid (3:0) quasi im Alleingang erledigte, konnte Ronaldo bei seinem Comeback in der Nationalmannschaft keine Akzente setzen.

Und zumindest hinter vorgehaltener Hand wird darüber diskutiert, warum die Mannschaft im Herbst während Ronaldos Schaffenspause deutlich besser und spielfreudiger agierte als in den knapp eineinhalb Spielen mit dem Star.

Nichtsdestotrotz ist aber Ronaldo der große Hoffnungsträger für die verbleibenden Spiele der EM-Qualifikation – sollten die Portugiesen darin scheitern, bliebe als ein Gruppensieger der Nations League Liga A auch noch die Chance, sich über die EM-Playoffs 2020 zu qualifizieren.

Bei der Endrunde selbst, die ja über Europa verteilt ausgetragen wird, wird Titelverteidiger Portugal übrigens kein Gastgeber sein (hier alle EM 2020 Spielorte im Überblick).

Mehr zur EURO 2020


Raheem Sterling fordert nach Rassismus-Skandal Konsequenzen

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Die englische Nationalmannschaft liegt nach zwei Spieltagen in der EM 2020 Quali, deren Finale im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen wird, voll auf Kurs.

Nach dem 5:0-Kantersieg zum Auftakt gegenTschechien, den vermeintlich stärksten Gegner in EM-Quali 2020 Gruppe A, legten die Three Lions am Montagabend in Montenegro einen kaum weniger deutlichen 5:1-Auswärtserfolg nach.

Nach Abpfiff der Partie in Podgorica stand indes nicht die zum Teil begeisternde Art und Weise, mit der die englische Mannschaft einen frühen Rückstand durch Marko Vesovic drehen konnte, im Mittelpunkt. Vielmehr rückten die Geschehnisse auf den Rängen des Gradski Stadion pod Goricom in den Vordergrund.

FA schaltet die UEFA ein

Nicht zu überhören waren über die gesamten 90 Minuten Affenlaute und Schmähungen in Richtung der englischen Akteure Danny Rose, Raheem Sterling und Callum Hudson-Odoi, was der englische Fußballverband FA nicht auf sich beruhen lassen will.

Während Trainer Gareth Southgate auf der Pressekonferenz nach dem Spiel klare Worte fand und erklärte, dass sicherlich auch der Beobachter der UEFA die rassistischen Äußerungen zur Kenntnis genommen hat, hat sich die FA bereits offiziell an den Kontinentalverband gewandt.

Anders als Montenegros Trainer Ljubisa Tumbakovic, der keinen Kommentar zu den Ereignissen abgeben wollte, meldeten sich neben Trainer Southgate auch einige englische Akteure zu Wort, darunter die betroffenen Sterling und Hudson-Odoi. Letzterer beließ es nach einem ansprechenden Startelfdebüt im England-Trikot bei einem Appell an alle Fußballfans: “Diskriminierung sollte es nirgendwo geben – wir sind alle gleich.“

Sterling hofft auf einen Zuschauerausschluss

Sterling dagegen, der nach seinen drei Toren gegen Tschechien auch in Montenegro mit dem Treffer zum Endstand erfolgreich war und sich im Anschluss daran demonstrativ vor den Heimfans mit einem Lächeln die Ohren zuhielt, forderte Konsequenzen für den montenegrinischen Verband. “Es ist 2019, und es sollte eine echte Strafe dafür geben, nicht nur für die

Wenigen, die ausgeschlossen werden“, so Sterling, der es als angemessen erachtet, die nächsten Länderspiele in Montenegro vor leeren Rängen stattfinden zu lassen: “Es muss eine kollektive Sache sein. In diesem Stadion haben 15.000 Zuschauer Platz. Ich denke, dass die Bestrafung für eine Nation sollte sein, dass das ganze Stadion nicht zuschauen kann, wenn die Fans rassistische Beschimpfungen rufen. Dann werden Fans zweimal darüber nachdenken.“

Von Seiten der UEFA gibt es bisher noch kein offizielles Statement zu den Geschehnissen in Podgorica. Es ist allerdings nach den aufsehenerregenden Äußerungen aus dem englischen Lager davon auszugehen, dass der Verband nicht umhin kommt, sich sehr konkret mit den Vorfällen auseinanderzusetzen.

Eine Platzsperre für die montenegrinische Mannschaft scheint durchaus denkbar. Betroffen wäre dann möglicherweise das nächste Qualifikationsspiel am 7. Juni gegen den Kosovo.

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Schwedens Emil Forsberg vorzeitig abgereist

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Wenn die schwedische Nationalmannschaft am Dienstagabend im Rahmen des zweiten Spieltages der EM Qualifikation 2020 in Norwegen antritt und im skandinavischen Duell den 2:1-Auftaktsieg über Rumänien bestätigen will, weilt Emil Forsberg schon längst wieder in seiner Wahlheimat Leipzig.

Gegen Rumänien lieferte Forsberg in seinem verletzungsbedingt erst zweiten Länderspiel seit dem Viertelfinal-Aus bei der WM 2018 eine starke Vorstellung ab. Der 27-Jährige, der sich in den vergangenen Wochen bereits im Trikot von RB Leipzig auf einem guten Weg befand, leitete beide schwedische Tore durch Robin Quaison und Victor Claesson ein.

Auch darüber hinaus kreierte Forsberg mehrfach gefährliche Aktionen und erinnerte an seine besten Tage. Nichtsdestotrotz holte ihn Trainer Janne Andersson nach 68 Minuten vom Platz, was Forsberg sichtlich verärgert aufnahm. Der Techniker gab Andersson zwar die Hand, widmete seinen Trainer dabei aber keines Blickes und gab sich anschließend auf der Ersatzbank keine Mühe, seinen Frust zu verbergen.

Forsberg gegen Norwegen out

Während Forsberg in den sozialen Medien darauf hin für das “respektlose“ Verhalten vielfach kritisiert wurde, bemühte sich der Verband, den Vorfall herunterzuspielen. Zugleich teilte die PR-Abteilung am Sonntag auch mit, dass Forsberg aus “gesundheitlichen Gründen“ vorzeitig abreist.

“Ich habe ein leichtes Ziehen in der Leiste gespürt. Wir wollten kein Risiko eingehen. Deshalb kehre ich zurück nach Leipzig“, bestätigte der Mittelfeldmann gegenüber “Bild“, dass tatsächlich eine leichte Blessur der Grund für die vorzeitige Rückkehr nach Leipzig ist.

Von Seiten des schwedischen Verbandes wurde zudem mitgeteilt, dass die Entscheidung zur Abreise gemeinsam getroffen wurde, und gegenüber schwedischen Medien dementiert, dass der Ärger über die Auswechslung dabei eine Rolle gespielt hat.

In Norwegen, Gegner in EM Quali Gruppe F, muss Coach Andersson aber auf jeden Fall auf seinen Spielmacher verzichten, der allerdings bereits am Samstag wieder für RB Leipzig (gegen Hertha BSC) auflaufen soll.

Isak blüht in den Niederlanden auf

Anders als Forsberg steht Alexander Isak in Norwegen zur Verfügung. Der 19-Jährige feierte nach zwei Testspieleinsätzen in einer B-Elf Anfang 2017 gegen Rumänien ein Kurzcomeback in der Nationalmannschaft und darf nach seinem dritten Länderspiel darauf hoffen, künftig häufiger ins Drei-Kronen-Team berufen zu werden.

Denn das Sturmtalent blüht seit der Ausleihe im Januar von Borussia Dortmund zu Willem II Tilburg in den Niederlanden auf. In neun Pflichtspielen gelangen Isak sechs Tore und mit der regelmäßigen Spielpraxis liefert der Youngster immer bessere Leistungen ab.

Inzwischen ist es beim BVB deshalb eine ernsthafte Überlegung, auf die Verpflichtung eines Backups für Paco Alcacer zu verzichten und stattdessen Isak im Sommer als vollwertiges Kadermitglied zurückzuholen.

Aufgrund der nur bis Saisonende vereinbarten Ausleihe und eines bis 2022 laufenden Vertrages hält der BVB, der vor gut zwei Jahren knapp neun Millionen Euro Ablöse an AIK Solna überwiesen hat, alle Hebel in der Hand. Gute Auftritte in der Nationalmannschaft wären sicherlich weitere Argumente für die Dortmunder Verantwortlichen, künftig voll mit Isak zu planen.

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Rice und Hudson-Odoi debütieren für England

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Die englische Nationalmannschaft hat einen überzeugenden Start in die EM 2020 Qualifikation hingelegt. Gegen Tschechien, den wohl stärksten Gegner in EM Quali Gruppe A, der außerdem Bulgarien, Montenegro und der Kosovo angehören, landeten die Three Lions am Freitagabend vor 82.575 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion einen 5:0-Kantersieg.

Raheem Sterling (24.) und Harry Kane per Elfmeter (45.+2) vor der Pause sowie Sterling mit zwei weiteren Toren (62., 68.) schossen eine klare 4:0-Führung heraus, ehe Tschechiens Tomas Kalas per Eigentor für den Endstand verantwortlich zeichnete.

Die englische Mannschaft bestätigte auch zum Start ins neue Jahr ihre positive Entwicklung und ist in dieser Verfassung sicherlich zum Kreis der Favoriten auf den Gewinn der EURO 2020 zu zählen. Auch deshalb, weil immer mehr Talente mit großem Potential nachrücken. So feierten mit Declan Rice und Callum Hudson-Odoi zwei Youngsters am Freitagabend ihr Länderspieldebüt.

Verbandswechsel von Rice vollzogen

Der 20-jährige Rice, der bei West Ham United zu den Leistungsträgern zählt, kam nach 63 Minuten für Dele Alli und hat sich somit als Spieler im England Trikot festgespielt.

Zuvor hatte der defensive Mittelfeldmann drei A-Länderspiele sowie mehrere Junioren-Länderspiele für Irland bestritten. Allerdings lief Rice in keinem Pflichtspiel für die irische A-Mannschaft auf, sodass ein Verbandswechsel noch möglich war, der im Vorfeld des Spiels gegen Tschechien zwar vor allem in Irland kritisch begleitet wurde, nun aber vollzogen ist.

Sieben Minuten nach Rice durfte auch Callum Hudson-Odoi für den Mann des Tages, Raheem Sterling, auf den Platz. Die bemerkenswerte Entwicklung des 18 Jahre alten Flügelspielers, der von Chelsea-Coach Mauricio Sarri lange kaum berücksichtigt wurde, seit dem vehementen Werben des FC Bayern München im Winter aber zu zunehmend Einsatzzeiten bei den Blues kommen, geht damit weiter.

Eric Dier mit Muskelblessur out

In der Premier League stehen für Hudson-Odoi zwar insgesamt erst acht Kurzeinsätze zu Buche, doch mit vier Toren und zwei Vorlagen in acht Spielen der Europa League hat der schnelle Offensivmann sein Potential schon mehrfach aufblitzen lassen, ebenso im FA-Cup mit einem Treffer und zwei Vorlagen in zwei Begegnungen.

Am Montag im nächsten Qualifikationsspiel in Podgorica gegen Montenegro dürfen Rice und Hudson-Odoi nun auf ihre nächsten Einsätze hoffen.

Dann nicht dabei sein wird Eric Dier, der schon nach 17 Minuten gegen Ross Barkley ausgewechselt werden musste. Der Sechser von Tottenham Hotspur wurde zunächst noch auf dem Feld behandelt, konnte dann aber aufgrund einer muskulären Verletzung nicht weitermachen.

Die Schwere der Verletzung war nach Spielschluss zwar noch nicht bekannt, doch erklärte Trainer Gareth Southgate direkt, dass Dier zu seinem Verein zurückkehren und nicht mit nach Montenegro reisen werde.

>> Zum EM 2020 Qualifikation Spielplan


Niederlande: Start in die EM-Qualifikation gelungen

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Die niederländische Nationalmannschaft hat seine positive Entwicklung nach dem überraschenden Gruppensieg in der Nations League Liga A vor Frankreich und Deutschland zum Start ins neue Länderspieljahr bestätigt. Zum Auftakt der EM Qualifikation 2020 besiegte die Niederlande die Auswahl Weißrusslands klar mit 4:0.

Lediglich 50 Sekunden waren im Stadion De Kuip in Rotterdam gespielt, als der im Vorfeld von seinem Vereinsboss Jean-Michel Aulas bei Olympique Lyon kritisierte Memphis Depay einen kapitalen Fehlpass von Igor Shitov aufnahm und zum frühen 1:0 traf.

Nach 21 Minuten war es dann Depay, der eine Flanke von Denzel Dumfries per Hacke auf Georginio Wijnaldum ablegte, der aus sieben Metern auf 2:0 erhöhte. Die Depay-Festspiele gingen aber auch danach noch weiter.

In der 55. Minute verwandelte der 25 Jahre alte Angreifer einen von Wijnaldum herausgeholten Elfmeter zum 3:0 und vier Minuten vor dem Ende fand eine Flanke Depays den Kopf von Abwehrchef Virgil van Dijk, der den 4:0-Endstand besorgte.

Koeman hadert mit Nachlässigkeiten

Zu diesem Zeitpunkt war die Elftal schon knapp 20 Minuten lang mit einem Mann weniger auf dem Platz. Denn Kenny Tete verletzte sich kurz nach seiner Einwechslung in der 68. Minute bei einem Sprint am Oberschenkel und konnte nicht weiterspielen.

Weil Trainer Ronald Koeman schon drei Mal gewechselt hatte, agierte die Niederlande in der Schlussphase in Unterzahl, was aber gegen schwache Weißrussen nicht wirklich ins Gewicht fiel.

Bitter war das Ausscheiden natürlich für Tete, der für den Klassiker am Sonntag in Amsterdam gegen Deutschland aller Voraussicht nach nicht zur Verfügung stehen wird (zur Niederlande – Deutschland Prognose)

Dann fordert Bondscoach Koeman aber trotz des souveränen Sieges gegen Weißrussland eine Steigerung. Insbesondere mit der Phase nach der frühen Führung war der ehemalige Weltklasse-Libero nicht zufrieden: „Es war ein idealer Start, direkt in der ersten Minute zu treffen. Ich denke, dass die Spieler zu früh dachten, dass die Partie gewonnen ist, denn in der Folge waren wir zu nachlässig. Wir mussten einige Schüsse um den eigenen Strafraum herum blocken.“

Depay mit herausragender Quote

Mit dem zweiten Durchgang war Koeman aber zufrieden. Denkbar, dass der zur Pause für Marten de Roon eingewechselte Davy Pröpper, mit dem die Niederlande das Spiel in den zweiten 45 Minuten nicht nur nach Einschätzung von Koeman unter Kontrolle hatte, gegen Deutschland von Anfang an ran darf.

Weitere personelle Veränderungen sind nicht zu erwarten. Insbesondere wird auch Depay im zweiten Spiel der EM Quali Gruppe C wieder von Beginn an stürmen – und anders als bei Olympique Lyon, wo der Offensiv-Allrounder meist als Linksaußen eingesetzt wird und nur eine durchwachsene Saison spielt, in zentraler Rolle.

Wie wichtig Depay darin ist, zeigt die Statistik: an elf der 19 niederländischen Tore und Trainer Koeman war der Offensivmann direkt beteiligt.

Mehr Infos zur Fußball EM Quali 2020:


Deutschland nur 1:1 gegen Serbien

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Der Start der deutschen Nationalmannschaft ins neue Länderspieljahr ist nur bedingt gelungen. Am Mittwochabend kam die Auswahl des DFB im ersten Testspiel 2019 in Wolfsburg gegen Serbien nicht über ein 1:1 hinaus, lieferte aber eine überzeugende zweite Halbzeit ab, in der lediglich die Chancenverwertung mau ausfiel.

Eigenwerbung im DFB-Trikot betreiben konnten nach ihrer Einwechslung vor allem Marco Reus und Leon Goretzka, der nicht zufällig den Ausgleichstreffer erzielte.

Beide haben nun am Sonntagabend zum Auftakt der Fußball EM-Qualifikation 2020 in Amsterdam gegen die Niederlande gute Chancen auf einen Platz in der ersten Elf. Ebenso wie Toni Kroos und Antonio Rüdiger, die gegen Serbien geschont wurden, mit ihrer Erfahrung aber derzeit noch nicht zu ersetzen sind.

Böses Foul an Sané

Rund um den Schlusspfiff freilich rückte das Ergebnis kurz in den Hintergrund. Ursache dafür war das verletzungsbedingte Ausscheiden von Leroy Sane in der Nachspielzeit, der von Milan Pavkov böse gefoult wurde.

Während der 24 Jahre alte Serbe bei seinem Debüt in der serbischen Nationalmannschaft in der Nachspielzeit völlig zurecht mit Rot vom Platz musste, bereitete der auf dem Spielfeld sehr auffällige, wenn auch nicht immer effektive Sane dem deutschen Tross sorgen.

Der Profi von Manchester City wurde so heftig am Sprunggelenk erwischt, dass eine schwere Verletzung zumindest denkbar schien. Allerdings konnte Sane selbst nach Spielende schon Entwarnung geben: „Mit meinem Sprunggelenk ist alles okay. Es sah schlimmer aus, als es war.“

Krstajic entschuldigt sich bei Löw

Bundestrainer Joachim Löw, der von einem “üblen Frustfoul“ sprach, konnte wohl auch wegen der Entwarnung durch Sane halbwegs entspannt mit dem Vorfall umgehen und hob die Reaktion des serbischen Trainers Mladen Krstajic hervor, der noch während des Spiels zu Löw ging und ihm die Hand reichte. „Der Trainer hat sich bei mir entschuldigt und gesagt, das darf normalerweise nicht passieren.“

Während Sane am Sonntag in der Deutschland EM-Qualifikation 2020 auflaufen kann und auch wird, muss der Bundestrainer um den Einsatz von Lukas Klostermann bangen.

Der Rechtsverteidiger von RB Leipzig musste bei seinem Länderspieldebüt ebenfalls kurz vor Schluss ausgewechselt werden. Klostermann hat sich laut Löw „die Adduktoren ein wenig überdehnt“, wobei der Bundestrainer bei “RTL“ auch betonte, erst noch mit der medizinischen Abteilung sprechen zu müssen.

Ob Klostermann in Löws Planungen für Amsterdam aber für die erste Elf eingeplant ist, scheint aber ohnehin fraglich. Auf der rechten Abwehrseite agierte in den Länderspielen im Herbst in der Regel Thilo Kehrer, der auch gegen Serbien für Klostermann kam und der zum Auftakt der EM-Qualifikation eine nicht unwahrscheinliche Option darstellt.

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