Spanien-Kader: Luis Enrique überrascht mit acht Neuen

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Während andere Nationen wie Deutschland mit einem Fußball Testspiel ins neue Länderspieljahr starten, geht es für Spanien gleich richtig los. Die Furia Roja bestreitet am 23. und 26. März gleich die ersten beiden Partien im Rahmen der EURO 2020 Qualifikation.

Zunächst geht es im Estadio Mestalla in Valencia gegen Norwegen und danach wartet auf Malta eine Pflichtaufgabe gegen einen der größten Außenseiter der EM Quali Gruppe F.

Für die beiden Spiele hat Nationaltrainer Luis Enrique einen 23 Spieler umfassenden Kader nominiert und dabei für einige Überraschungen gesorgt.

Während prominente Akteure wie Isco (Real Madrid) sowie Koke und Saul Niguez (beide Atletico Madrid), die alle eigentlich seit Jahren fester Bestandteil der spanischen Auswahl sind, nicht berücksichtigt wurden, sind im Vergleich zu den letzten Begegnungen im Herbst gleich acht Neue dabei.

Während Juan Bernat, Jesus Navas, Iker Muniain und Dani Parejo nach mehr oder weniger langen Pausen ins Spanien Trikot zurückkehren, stehen Sergi Gomez, Fabian Ruiz, Sergio Canales und Jaime Mata vor ihrem Debüt.

Insbesondere die Nominierung des bereits 30-jährigen Mata, der vergangene Saison mit Real Valladolid noch in der Segunda Division kickte, kam trotz 13 Toren und sechs Vorlagen in 24 Partien für den FC Getafe überraschend.

62 Spieler im Blick

Nicht unbedingt erwartet wurde auch die Berufung von Marcos Asensio und Dani Ceballos, die bei Real Madrid nur selten zum Zug kommen und keine wirklich gute Saison spielen.

Trainer Luis Enrique, der von einem Pool von insgesamt 62 Spielern sprach, betonte allerdings, dass sämtliche Personalentscheidungen nach reiflicher Überlegung getroffen wurden: „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie wir uns jedes Detail von jedem Spieler in jedem Spiel anschauen.“

Auch deshalb wollte Luis Enrique keine großen Worte über die nicht berücksichtigten Akteure verlieren, zumal der jetzige Kader deutlich macht, dass der Coach großen Wert auf die aktuelle Form legt und Verdienste aus der Vergangenheit weniger schwer gewichtet.

Schon bei den nächsten Spielen im Juni auf den Färöer-Inseln und gegen Schweden könnte das Aufgebot folglich wieder ein ganz anderes Gesicht haben (hier EM Quali Spielplan ansehen).

Der spanische Kader für die anstehenden Länderspiele im Detail

Torhüter: Kepa (FC Chelsea), de Gea (Manchester United), Pau Lopez (Betis Sevilla)

Abwehr: Gaya (FC Valencia), Jordi Alba (FC Barcelona), Juan Bernat (Paris St. Germain), Mario Hermoso (Espanyol Barcelona), Inigo Martinez (Athletic Bilbao), Sergio Ramos (Real Madrid), Sergi Gomez (FC Sevilla), Sergi Roberto (FC Barcelona), Jesus Navas (FC Sevilla)

Mittelfeld: Sergio Busquets (FC Barcelona), Rodri (Atletico Madrid), Dani Ceballos (Real Madrid), Fabian Ruiz (SSC Neapel), Parejo (FC Valencia), Canales (Betis Sevilla)

Sturm: Asensio (Real Madrid), Rodrigo Moreno (FC Valencia), Morata (Atletico Madrid), Muniain (Athletic Bilbao), Jaime Mata (FC Getafe)

Andere Länder im EM-Quali Fokus:


Portugals Cristiano Ronaldo kehrt nach Auszeit zurück

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Wenige Tage nach der Rückkehr von Lionel Messi in den Kader der argentinischen Nationalmannschaft, steht auch das Comeback von Cristiano Ronaldo in der portugiesischen Auswahl fest.

Der fünffache Weltfußballer zählt zum Aufgebot, das Trainer Fernando Santos für die Auftaktspiele in der EM 2020 Qualifikation nominierte. Dabei trifft Portugal zunächst am 22. März auf die Ukraine und empfängt dann drei Tage später Serbien.

In EM Quali Gruppe B, der außerdem Litauen und Luxemburg angehören, bekommt es der amtierende Europameister somit direkt mit den beiden stärksten Kontrahenten zu tun und darf sich im Rennen um die zwei EM-Tickets keine lange Anlaufzeit erlauben.

Ronaldo erstmals seit der WM 2018 wieder dabei

Das Cristiano Ronaldo Portugal Trikot war seit dem Achtelfinal-Aus bei der WM 2018 gegen Uruguay nicht mehr zu sehen. Nun beendet der Portugiese seine Pause und wird seinen bislang 154 Länderspielen (85 Tore) schon zeitnah die nächsten Auftritte hinzufügen.

Nachdem sich Trainer Santos im Herbst nicht im Detail zu den Gründen für das Fehlen des Superstars sagen wollte, führte der erfahrene Fußball-Lehrer nun eine notwenige Pause aufgrund des “Anpassungsprozess“ in Folge des Vereinswechsels von Real Madrid zu Juventus Turin an.

Dass Ronaldo längst in Turin angekommen ist und trotz seiner mittlerweile 34 Jahre noch immer absolutes Top-Niveau verkörpert, bekam die Fußballwelt erst vergangene Woche zu sehen, als CR7 Juventus mit einem Dreierpack zum 3:0 gegen Atletico Madrid und damit nach der 0:2-Hinspielniederlage doch noch ins Viertelfinale der Champions League schoss.

Bei den EM-Qualifikation 2020 Wetten ist Portugal in Gruppe B vor Serbien, der Ukraine, Litauen und Luxemburg der Favorit auf den Gruppensieg.

Drei neue Offensivspieler im Kader

Erstmals seit der WM ist mit Joao Moutinho auch ein weiterer Routinier im Portugal Trikot wieder dabei. Erstmals nominiert wurden mit Diogo Jota, Dyego Sousa und Joao Felix drei Offensivspieler.

Während Sousa mit 29 Jahren für eine starke Saison mit bisher 14 Treffern für Sporting Braga belohnt wurde, gehört dem 22-jährigen Diogo Jota und dem sogar noch drei Jahre jüngeren Joao Felix, der als großes Versprechen gilt, die Zukunft.

Trotz eines nicht jünger werdenden Ronaldo muss man sich um die portugiesische Offensive somit auch perspektivisch keine Sorgen machen, zumal auch Gonacalo Guedes nach einigen auch verletzungsbedingt schwierigen Monaten wieder in Form gekommen ist und auch Bernardo Silva (24) und Andre Silva (23) große Teile ihrer Karriere vor sich haben.

Erfahre auf unserer EM-Quali TV Seite, wo du die Spiele von Portugal live mitverfolgen kannst.

Der portugiesische Kader im Überblick:

Torhüter: Beto (Göztepe Izmir), José Sa (Olympiakos Piräus), Rui Patricio (Wolverhampton Wanderers)

Abwehr: Joao Cancelo (Juventus Turin), Nelson Semedo (FC Barcelona), José Fonte (OSC Lille), Pepe (FC Porto), Ruben Dias (Benfica Lissabon), Mario Rui (SSC Neapel), Raphael Guerreiro (Borussia Dortmund)

Mittelfeld: Danilo Pereira (FC Porto), Ruben Neves (Wolverhampton Wanderers), William Carvalho (Betis Sevilla), Bruno Fernandes (Sporting Lissabon), Joao Mario (Inter Mailand), Joao Moutinho (Wolverhampton Wanderers), Pizzi (Benfica Lissabon)

Sturm: Bernardo Silva (Manchester City), Goncalo Guedes (FC Valencia), Rafa Silva (Benfica Lissabon), André Silva (FC Sevilla), Cristiano Ronaldo (Juventus Turin), Diogo Jota (Wolverhampton Wanderers), Dyego Sousa (Sporting Braga), Joao Felix (Benfica Lissabon)


Joachim Löw nominiert drei Neulinge für DFB-Kader

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Eineinhalb Wochen nach der aufsehenerregenden Ausmusterung der drei Weltmeister Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller hat Bundestrainer Joachim Löw einen 23-köpfigen Kader für das Testspiel am 20. März gegen Serbien und den Start in die EM-Qualifikation vier Tage später in den Niederlanden bekannt gegeben.

Im Rahmen einer Pressekonferenz äußerte sich Löw zudem zu den vielen in den vergangenen Tagen aufgekommenen Fragen die Zukunft der Nationalmannschaft betreffend.

Hector bleibt im Fokus

“Wir wollen mit einer anderen Spielidee in die EM-Quali gehen“, war die Kernerkenntnis von Löw nach einer eingehenden Analyse des mit dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 und dem Abstieg aus der Nations League Liga A völlig enttäuschenden vergangenen Jahres.

„Es steht ein neuer Zyklus bevor. Es war unumgänglich, gewisse Veränderungen vorzunehmen“, so Löw auch in Bezug auf den Verzicht auf Hummels, Boateng und Müller. Neben den drei Profis des FC Bayern München wird mit Jonas Hector ein weiterer langjähriger Nationalspieler im Deutschland-Trikot fehlen.

Der Linksverteidiger, der mit dem 1. FC Köln nur in der 2. Bundesliga spielt und dort nicht immer überzeugen konnte, ist nach 42 Länderspielen erst einmal außen vor. Hector, der in Köln zudem nur noch selten auf der linken Außenbahn agiert, bleibt aber im Fokus und zählt laut Löw weiterhin zum Kreis der DFB-Auswahl.

Halstenberg und Schulz im Duell um die linke Abwehrseite

Auf der linken Abwehrseite kehrt dafür nach eineinhalbjähriger Abwesenheit Marcel Halstenberg von RB Leipzig in den Kreis der Nationalmannschaft zurück, der nach seinem Debüt im Herbst 2017 lange verletzt ausgefallen ist.

Halstenberg liefert sich in der DFB EM-Qualifikation mit Nico Schulz ein Duell auf der linken Außenbahn, auf der mit Lukas Klostermann auch ein zweiter Akteur von RB Leipzig auflaufen könnte. Klostermann ist aber vor allem ein Kandidat für die rechte Seite und einer von drei Neulingen im Kader.

Erstmals dabei sind außerdem Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein vom SV Werder Bremen und Innenverteidiger Niklas Stark von Hertha BSC.

Nicht dabei ist hingegen Mario Götze, mit dessen Rückkehr nach starken Leistungen im Trikot von Borussia Dortmund vielfach gerechnet wurde. Löw ließ aber immerhin durchblicken, die guten Leistungen des Finalhelden der WM 2014 registriert zu haben.

Der deutsche Kader für die anstehenden Länderspiele im Detail:

Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)

Abwehr: Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain), Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Nico Schulz (TSG Hoffenheim), Niklas Süle (Bayern München), Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen), Niklas Stark (Hertha BSC), Marcel Halstenberg, Lukas Klostermann (beide RB Leipzig)

Mittelfeld/Sturm: Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen), Maximilian Eggestein (Werder Bremen), Serge Gnabry (Bayern München), Leon Goretzka (Bayern München), Ilkay Gündogan (Manchester City), Kai Havertz (Bayer 04 Leverkusen), Joshua Kimmich (Bayern München), Toni Kroos (Real Madrid), Marco Reus (Borussia Dortmund), Leroy Sané (Manchester City), Timo Werner (RB Leipzig)

Weitere relevante Infos zur EM-Quali


Verzichtet Löw auch auf Jonas Hector?

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Vergangene Woche hat Bundestrainer Joachim Löw mit der Ausbootung der drei Weltmeister Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller für reichlich Aufsehen gesorgt.

Umso gespannter darf man nun darauf sein, welchen Kader der Bundestrainer am Freitag für die ersten Länderspiele des Jahres gegen Serbien (Testspiel am 20. März) und zum Deutschland EM-Quali Auftakt in den Niederlanden (24. März) vorstellen wird (zum EM 2020 Qualifikation Spielplan).

Spekuliert wird im Vorfeld nicht nur über mögliche Neulinge, sondern auch darüber, dass Löw noch auf einen weiteren altgedienten Nationalspieler verzichten könnte.

Jonas Hector nicht mehr dabei?

Dabei handelt es sich um Jonas Hector, der seit seinem Debüt im Herbst 2014 bisher 42 Länderspiele im DFB Trikot bestritten hat und in den vergangenen Jahren die Nummer eins auf der linken Abwehrseite war.

Allerdings entzündet sich schon länger Kritik daran, dass der Bundestrainer weiterhin auf Hector setzt, obwohl sich dieser im vergangenen Sommer nach dem Abstieg des 1. FC Köln zum Verbleib auch in der 2. Bundesliga entschieden hat. Hinzu kommt, dass Hector gemessen an den Erwartungen an einen Nationalspieler allenfalls eine mittelmäßige Saison spielt und bei den Geißböcken nur noch selten auf der linken Außenbahn eingesetzt wird.

Beim jüngsten 5:1-Sieg gegen Arminia Bielefeld vertrat Hector den erkrankten Rafael Czichos als linkes Glied der Dreier-Abwehrkette und zuvor agierte der 28-Jährige meist im zentralen Mittelfeld, allerdings ohne die ganz großen Akzente zu setzen.

Ex-Profi Thorsten Legat sorgte in den vergangenen Tagen mit einem selbstaufgenommenen Video mit harscher Kritik an Löws Entscheidung gegen Boateng, Hummels und Müller sowie das Festhalten an Hector nach dem Kölner Abstieg für Schlagzeilen: “Du hast einen Zweitliga-Spieler und schiebst den rein in die Nationalmannschaft. Dabei haben wir in der ersten Liga gute Spieler auf der linken Seite“, kritisierte Legat und forderte zugleich, einem anderen Linksverteidiger eine Chance zu geben.

Schulz und Halstenberg als Konkurrenten

Das freilich hat Löw mit Nico Schulz von der TSG 1899 Hoffenheim bereits getan, der auch jetzt wieder im Kader erwartet wird. Und vor einem Kreuzbandriss war auch Marcel Halstenberg von RB Leipzig bereits im Kreise der DFB-Elf dabei. Anders als Philipp Max, den der Bundestrainer trotz guter Leistungen beim FC Augsburg noch nicht berücksichtigt hat.

Marvin Plattenhardt, der bei der WM 2018 noch als Hector-Backup zum Kader zählte, spielte unterdessen schon im Herbst keine Rolle mehr und muss auch bei Hertha BSC um seinen Platz kämpfen. Dort hat sich Maximilian Mittelstädt in den Vordergrund gespielt, der auf absehbare Zeit oder vielleicht schon in der EM 2020 Qualifikation auch ein Kandidat für die Nationalmannschaft werden könnte.

Hinlänglich bekannt ist freilich auch die Wertschätzung, die Hector bei Joachim Löw genießt. Der Bundestrainer lobte mehrfach die Verlässlichkeit des gebürtigen Saarländers, der im Nationalteam immer wieder auch offensiv Akzente setzte und es in seinen 42 Spielen für Deutschland auf immerhin drei Tore und zehn Assists bringt.

Es wäre daher überraschend, würde Löw ohne vorheriges Gespräch wie mit Hummels und Co. auf den Kölner verzichten. Klar ist aber auch, dass Hector im Verein wieder bessere Leistungen bringen und ab dem Sommer wieder erstklassig spielen muss, um längerfristig eine Perspektive in der DFB-Auswahl zu haben und womöglich auch bei Europameisterschaft 2020 dabei zu sein.

Bei den EM-Quali Wetten liegt Deutschland in EM 2020 Quali Gruppe C mit einer Quote von 1,5 vor der Niederlande (Quote 2,4), Nordirland (35), Estland (200) und Weißrussland (250).

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Fellaini tritt aus belgischer Nationalmannschaft zurück

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Der langjährige belgische Nationalspieler Marouane Fellaini hat seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet. Dies gab China-Legionär gestern auf seinen Social Media Profilen bekannt.

Nach 12 Jahren im Belgien-Trikot sei es für den 31-Jährigen keine leicht Entscheidung gewesen, es sei aber die richtige Zeit, um Platz für die nächste Generation zu machen, erklärte der Mittelfeldspieler.

Fellaini sei zudem sehr stolz darüber, dass Belgien aktuell auf dem 1. Platz der FIFA Weltrangliste liege und er wünsche Cheftrainer Roberto Martinez und den Teamspielern viel Glück für die anstehende EM Qualifikation 2020.

Dort trifft Belgien in EM-Quali Gruppe I auf Russland, Schottland, Zypern Kasachstan und San Marino.

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Platz 3 bei der WM 2018 als größter internationaler Erfolg

Marouane Fellaini, der aktuell bei Shandong Luneng Taishan in China unter Vertrag steht, kann insgesamt 87 Länderspiele und 18 Tore im belgischen Nationalteam verbuchen. Sein Debüt bei den Red Devils feierte der 31-Jährige am 07. Februar 2007 im Freundschaftsspiel gegen Tschechien.

Mit Belgien nahm der ehemalige Manchester United Profi an der WM 2014 in Brasilien, an der Europameisterschaft 2016 sowie an der WM 2018 in Russland teil und holte dort mit dem dritten Platz das beste WM-Ergebnis der Belgier in der Fußballgeschichte.

Seinen letzten Einsatz für die belgische Nationalmannschaft absolvierte der Mittelfeldspieler mit marokkanischen Wurzeln bei der WM-Halbfinal Niederlage gegen Frankreich. Danach stand Fellaini noch für ein Spiel in der Nations League und für ein Freundschaftsspiel im belgischen Kader, wurde aber nicht eingewechselt.


Tschechiens Gebre Selassie lässt Zukunft in Nationalmannschaft offen

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Auf die tschechische Nationalmannschaft warten gleich zu Beginn des neuen Länderspieljahres zwei absolute Highlights. Zunächst gastiert die Mannschaft von Trainer Jaroslav Silhavy am 22. März zum Auftakt der EM 2020 Quali im Wembley-Stadion und hofft gegen die favorisierte Auswahl Englands auf einen Überraschungsstart.

Vier Tage später ist Tschechien in Prag dann Gastgeber für Brasilien, das zwar ohne den verletzten Superstar Neymar, aber dennoch mit einem namhaft besetzten Kader zum Freundschaftsspiel anreist.

Die weiteren Gegner von Tschechien in EM-Quali Gruppe A lauten neben England noch Bulgarien, Montenegro und Kosovo.

Theodor Gebre Selassie wohl im Tschechien-Kader

Noch hat der erst seit Mitte September amtierende Coach Silhavy sein Aufgebot für die beiden Partien nicht bekannt gegeben. Doch man darf davon ausgehen, dass der Name Theodor Gebre Selassie auf der Kaderliste der Tschechen (44. Platz in der Fußball-Weltrangliste) auftauchen wird.

Der 32 Jahre alte Rechtsverteidiger vom SV Werder Bremen, der im Nationalteam auch schon als Links- und Innenverteidiger sowie im rechten Mittelfeld zum Einsatz gekommen ist, gehört seit 2011 unterbrochen nur durch kurze, überwiegend verletzungsbedingte Fehlzeiten zum Aufgebot Tschechiens und zählt mit 52 Länderspielen (drei Tore) derzeit zu den erfahrensten Akteuren einer im Umbruch befindlichen Mannschaft.

Wie lange das noch der Fall ist, bleibt aber abzuwarten. Weniger, weil Gebre Selassie eine Ausmusterung durch Coach Silhavy droht, sondern vielmehr weil der Routinier selbst an das Ende seiner Nationalmannschaftskarriere denkt. Schon seit einiger Zeit erwägt Gebre Selassie einen Rücktritt, hat diesen Gedanken aber angesichts der anstehenden Kracherspiele für den Moment beiseite geschoben: „In Wembley und im Freundschaftsspiel gegen Brasilien wäre ich gerne dabei.“

Darüber hinaus ließ Gebre Selassie im “Kicker“ aber noch offen, ob er weiterhin zur Verfügung steht: „Meine Priorität ist, gut für Werder zu spielen. Es könnte sehr anstrengend für mich sein, bei der Nationalmannschaft alles mitzumachen.“

Gebre Selassie bis 2020 eingeplant

Bemerkenswerterweise weiß Trainer Silhavy, unter dessen Regie Gebre Selassie 2012 mit Slovan Liberec tschechischer Meister wurde und sich dabei auch für den Wechsel nach Bremen empfehlen konnte, nichts von den Überlegungen seines Schützlings.

„In Tschechien übersetzen sie nicht so viel von dem, was ich hier in Bremen sage“, so Gebre Selassie, der einen möglichen Rücktritt gegenüber dem Coach, der mit dem Rechtsverteidiger fest bis zur Fußball EM 2020 plant, offenbar noch nicht thematisiert hat.

Mit Pavel Kaderabek von der TSG 1899 Hoffenheim verfügt Tschechien zwar über einen weiteren, hochkarätigen Akteur für die rechte Abwehrseite, der sogar noch über mehr Potential verfügt als Gebre Selassie, doch der Routinier besitzt nicht zuletzt dank seiner Flexibilität nach wie vor eine enorme Bedeutung für die Mannschaft.

Es ist daher nicht zu erwarten, dass Trainer Silhavy einen kurzfristigen Rücktritt Gebre Selassies ohne Weiteres akzeptieren würde. Stattdessen ist eher davon auszugehen, dass der Bremer bis 2020 weitermacht, vielleicht aber auf das eine oder andere weniger bedeutende Testspiel verzichten darf.

Der 32-Jährige wäre jedenfalls eine wichtige Stütze für das tschechische Nationalteam, das laut den EM-Quali 2020 Wetten gute Karten auf das Erreichen des zweiten Platzes hat und somit zur Endrunde fahren würde.


Ungarn mit Bundesliga-Legionären und italienischem Coach zur EURO?

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Der ungarische Fußballverband kann auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken, doch die Zeiten von Ferenc Puskas, Nandor Hidegkuti oder Sandor Kocsis, die den Weltfußball vor allem in den 50er-Jahren geprägt haben, liegen lange zurück. Inzwischen ist aber zumindest eine leicht positive Entwicklung erkennbar.

Bei der Europameisterschaft 2016 war Ungarn 30 Jahre nach der WM 1986 erstmals wieder bei einem großen Turnier dabei und schaffte sogar den Sprung ins Achtelfinale, wo dann aber Belgien mit einer 0:4-Niederlage Endstation war. In der anschließenden Qualifikation für die WM 2018 erwiesen sich dann Portugal und die Schweiz als eine Nummer zu groß.

Nach der verpassten WM-Qualifikation trennte sich der ungarische Verband von Trainer Bernd Storck, dessen Nachfolger George Leekens indes bereits im Sommer 2018 nach nur acht Monaten wieder gehen musste. Seitdem amtiert mit Marco Rossi ein italienischer Fußball-Lehrer, unter dessen Regie der Aufstieg in die Nations League Liga B 2018/19 als Gruppenzweiter hinter Finnland knapp verpasst wurde.

Bei der EM 2020 winken mindestens zwei Heimspiele

Rossis wichtigste Mission lautet nun, Ungarn zur EM 2020 zu führen, bei der drei Gruppenspiele und ein EM Achtelfinale im neuen Nationalstadion in Budapest ausgetragen werden.

Mindestens zwei Heimspiele wären der ungarischen Auswahl in der Vorrunde garantiert und natürlich will man unbedingt dabei sein, wenn sich die vielleicht einmalige Gelegenheit bietet, Europameisterschaftsspiele vor eigenem Publikum auszutragen (hier alle EM 2020 Spielorte ansehen).

Rossi setzt bei der Operation EM-Qualifikation 2020 verstärkt auf eine Achse aus Spielern, die regelmäßig in der deutschen Bundesliga ihre Qualitäten unter Beweis stellen.

Vor Peter Gulacsi (RB Leipzig), der längst als internationaler Top-Torhüter anerkannt ist, hat sich dessen Leipziger Teamkollege Willi Orban als neuer Abwehrchef etabliert. Der 26-Jährige, der nach zwei U21-Länderspielen im DFB-Trikot vergeblich auf eine Nominierung durch Bundestrainer Joachim Löw gewartet hat, entschied sich im Herbst dazu, dem schon längeren Werben des ungarischen Verbandes nachzugeben und für das Heimatland seines Vaters aufzulaufen.

In mittlerweile vier Länderspielen hat Orban mehr als nur angedeutet, die ungarische Hintermannschaft stabilisieren zu können und beim 2:0 gegen Estland mit seiner Torpremiere auch direkt seine Gefährlichkeit bei eigenen Standardsituationen erfolgreich eingebracht.

Deutschland wäre 2020 Gruppengegner

Im ungarischen Angriff ist unterdessen Adam Szalai von der TSG 1899 Hoffenheim eine feste Größe und mit 52 Länderspielen (19 Tore) auch einer der erfahrensten Akteure im Aufgebot.

Wie groß die Wertschätzung Rossis für dieses Trio ist, macht der Besuch des Nationaltrainers beim jüngsten Bundesliga-Duell zwischen Leipzig und Hoffenheim deutlich, in dessen Nachgang es zu einem Treffen kam, bei dem sicherlich auch über Orbans späten Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand gesprochen worden sein dürfte.

Mit Roland Sallai, der beim SC Freiburg vor allem verletzungsbedingt noch nicht richtig angekommen ist, sowie Zsolt Kalmar (DAC Dunajska Streda, früher auch RB Leipzig) und László Kleinheisler (NK Osijek, früher Werder Bremen) zählen weitere Akteure mit Deutschland-Erfahrung zum ungarischen Aufgebot.

Dass Deutschland und Ungarn im Falle einer jeweils erfolgreichen Qualifikation bei der EM 2020 gemeinsam in Gruppe F (der EM 2020 Spielort München trägt gemeinsam mit Budapest die Partien der Gruppe F aus) spielen würden, sorgt somit schon vor den ersten Quali-Spielen für einen besonderen Reiz.

Die ungarische Nationalmannschaft bekommt es in EM-Quali Gruppe E mit Kroatien, Wales, Slowakei und Aserbaidschan zu tun.

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