Länderspiel-Klassiker: DFB-Team testet im Oktober gegen Argentinien

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Knapp drei Wochen vor dem ersten Testspiel 2019 am 20. März in Wolfsburg gegen Serbien hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine Lücke im bisherigen Terminplan geschlossen.

Wie der DFB nach einer Präsidiumssitzung in Frankfurt am Main mitteilte, wurde für einen bislang freien Länderspieltermin vor dem Spiel in der Deutschland EM-Qualifikation 2020 am 13. Oktober in Estland ein Freundschaftsspiel gegen Argentinien vereinbart.

Die DFB-Auswahl trifft am 9. Oktober um 20.45 Uhr auf den Weltmeister von 1978 und 1986. Schauplatz des Klassikers, der 1986, 1990 und 2014 bereits dreimal im Finale einer Weltmeisterschaft stattfand, wird der Signal-Iduna-Park in Dortmund sein, der bei internationalen Spielen 66.099 Zuschauern Platz bietet.

Damit verbunden ist die Hoffnung des DFB auf einen hohen Zuschauerzuspruch, der in den letzten Jahren keine Selbstverständlichkeit mehr war. Deshalb wurden einige Länderspiele wie die Partie gegen Serbien in Wolfsburg oder das Hinspiel gegen Estland in Mainz an Spielorte mit kleineren Stadien vergeben.

Der Fokus liegt auf der EM-Qualifikation

Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff machte unterdessen auf der offiziellen Webseite des DFB deutlich, dass der Gegner gezielt ausgewählt wurde: „Auf dem Weg zurück in die Weltspitze ist es wichtig, sich mit den besten Teams der Welt zu messen. Auf ein Länderspiel gegen Argentinien freuen sich die Spieler genauso wie die Zuschauer.“

Zugleich aber betonte Bierhoff, dass die Begegnung gegen Lionel Messi und Co. im Argentinien-Trikot derzeit in den Köpfen allenfalls eine Nebenrolle spielt und es vielmehr darum geht, die positiven Ansätze aus dem Herbst zu bestätigen: “Aktuell aber liegt unser Fokus auf der EM-Qualifikation. In Wolfsburg wollen wir gegen Serbien gut ins Länderspieljahr starten.“

DFB-Präsident Reinhard Grindel betonte derweil den Wert eines Testspiel gegen eine große Fußballnation wie Argentinien, die im Oktober voraussichtlich mit allen Stars nach Dortmund kommen wird:

“Es war der ausdrückliche Wunsch der sportlichen Leitung, nach Möglichkeit gegen eine herausragende Mannschaft zu testen und den Kader weiterzuentwickeln. Argentinien gehört zu den Top-Nationen im Weltfußball und Dortmund bildet mit seiner großartigen Atmosphäre den perfekten Rahmen für dieses Spiel.“

In EM-Quali 2020 Gruppe C muss Deutschland gegen die Niederlande, Nordirland, Estland und Weißrussland ran. Die beiden bestplatzierten Nationen qualifizieren sich für die Europameisterschaft 2020.

Statistik spricht leicht für Argentinien

Das letzte Duell zwischen beiden Nationen fand im September 2014 und damit drei Monate nach dem von Deutschland in der Verlängerung mit 1:0 gewonnenen Finale der WM 2014 in Rio de Janeiro ebenfalls auf deutschem Boden statt.

In Düsseldorf revanchierte sich die damals ohne Superstar Messi angetretene Albiceleste mit einem 4:2-Erfolg durch Treffer von Sergio Aguero, Federico Fernandez, Angel di Maria und Erik Lamela. Andre Schürrle und Mario Götze konnten nach einem 0:4-Rückstand nur noch Ergebniskosmetik betreiben.

Auch insgesamt spricht die Statistik mit zehn Siegen für Argentinien, während es Deutschland bei fünf Unentschieden nur auf sieben Erfolge bringt. Bemerkenswert ist die argentinische Bilanz in Deutschland, wo die Albiceleste schon sechs Siege feierte und bei einem Unentschieden nur zwei Mal verlor.

In der FIFA-Weltrangliste liegt Argentinien derzeit auf dem 11. Platz, die deutsche Nationalmannschaft ist auf Rang 16 zu finden.

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Senol Günes erneut Nationaltrainer der Türkei

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Nachdem bereits lange über den Nachfolger von Mircea Lucescu als türkischen Nationaltrainer spekuliert wurde, ist es nun fix: Wie der türkische Fußballverband TFF gestern auf seiner Webseite bestätigte, wird Senol Günes zum zweiten Mal die türkische Nationalmannschaft übernehmen.

Sein Amt antreten wird der 66-Jährige allerdings erst im Juni, da er aktuell noch als Trainer beim türkischen Tabellenführer Besiktas Istanbul tätigt ist. Günes hatte bereits von 2000 bis 2004 die türkische Nationalmannschaft trainiert und führte die Türkei bei der WM 2002 in Japan und Südkorea zum dritten Platz – der bis dato größte internationale Erfolg der Türkei.

Als Vereinstrainer coachte Günes unter anderem die türkischen Vereine Trabzonspor, Bursaspor und zuletzt eben Besiktas Istanbul, wo er 2016 und 2017 die türkische Meisterschaft gewann. Im Türkei-Trikot absolvierte der ehemalige Torhüter insgesamt 35 Länderspiele.

Während mit Günes ein neuer Nationaltrainer gefunden wurde, muss sich der türkische Fußballverband nach einem neuen Präsidenten umsehen. TFF-Präsident Yildirim Demirören war am Donnerstag zurückgetreten, der er wegen eines Interessenkonflikts in die Kritik geraten war. Seine Holding-Gesellschaft hatte an einer Ausschreibung zur Leitung des Sportwettenanbieters Iddaa mitgemacht und Mitte Februar den Zuschlag erhalten (aktuelle EM 2020 Quali Quoten könnt ihr euch übrigens hier ansehen).

Ziel: Teilnahme an der EM 2020

Ausgegebenes Ziel an den neuen Chefcoach Günes ist natürlich die Teilnahme an der Fußball EM 2020. Da der 66-Jährige allerdings erst im Juni seinen Job als türkischer Nationaltrainer antritt, ist noch unklar wer die Türkei zum Start der EM-Qualifikation 2020 coachen wird.

Die Türkei EM Quali geht am 22. März 2019 mit einer Auswärtspartie in Albanien los. Drei Tage später treffen die Türken in Istanbul auf Moldawien. Beim nächsten EM-Quali Spieltag gegen EM 2020 Favorit Frankreich am 08. Juni wird Günes bereits im Amt sein. In EM Quali Gruppe H spielen die Türken weiters gegen Island und Andorra.

>> Zum EM Qualifikation 2020 Spielplan


Österreich: Ashley Barnes erfüllt Einbürgerungskriterien nicht

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Am 21. März beginnt die Österreich EM-Qualifikation 2020 direkt mit dem wohl schwierigsten Gruppengegner. In Wien erwartet die ÖFB-Auswahl in EM-Quali Gruppe G die Mannschaft Polens und muss sich dann auf jede Menge Offensivpower bestehend aus Robert Lewandowski, Arkadiusz Milik und Shooting-Star Krzysztof Piątek einstellen.

Teamchef Franco Foda hatte die Hoffnung gegen Polen und drei Tage später in Haifa bei der auch nicht einfachen Aufgabe gegen Israel ein neues Sturm-Ass aus dem Ärmel ziehen zu können. Denn wäre alles nach Plan gelaufen, dann hätte Foda erstmals Ashley Barnes nominieren, der aktuell in der englischen Premier League im Trikot des FC Burnley für Furore sorgt.

Der ÖFB hatte alle nötigen Unterlagen für eine Einbürgerung des 29-Jährigen mit einer österreichischen Großmutter, der 2008 zu einem Kurzeinsatz für die österreichische U20-Auswahl gekommen war, aber aktuell nicht den nötigen Pass besitzt, eingereicht.

Nun gab es aber einen Rückschlag für den ÖFB:  „Ashley Barnes erfüllt wesentliche Kriterien für eine Einbürgerung nach § 10 Abs. 6 Staatsbürgerschaftsgesetz nicht“, so das österreichische Sportministerium am Montag.

Auf dem Weg zum persönlichen Premier-League-Rekord

Dass Foda, der am Wochenende vor Ort Zeuge von Burnleys 2:1-Sieg gegen Tottenham Hotspur und dem Siegtreffer von Barnes war, den gebürtigen Engländer mit einer österreichischen Großmutter aus Klagenfurt dann in sein Aufgebot für die ersten Spiele in die EM-Quali 2020 berufen wollte, galt als sicher.

Denn Barnes befindet sich in überragender Verfassung. Gegen die Spurs traf der Angreifer im vierten Premier-League-Spiel in Folge und steht nun bei beachtlichen acht Toren und zwei Vorlagen.

Damit befindet sich der Mittelstürmer, der auch auf links agieren kann, auf dem besten Weg zu einem neuen persönlichen Rekord. Bislang waren die neun Treffer in der vergangenen Saison der beste Wert, der mit Blick auf die letzten Wochen aber deutlich übertroffen werden könnte.

Insgesamt stehen für Barnes, der lange Jahre nur unterklassig aktiv war und erst 2014/15 nach dem Aufstieg mit Burnley im Oberhaus debütierte, in 125 Spielen der Premier League 28 Tore und sieben Vorlagen zu Buche.

Stürmerproblem beim ÖFB?

Fraglos keine schlechte Ausbeute, mit der Barnes nicht von ungefähr in Österreich Interesse geweckt hat. Denn kein Geheimnis ist es, dass es bei der ÖFB-Elf (aktuell Platz 23 in der Fußball-Weltrangliste) im Angriff hakt.

Erst recht, wenn Guido Burgstaller wie in den vergangenen Monaten mit Verletzungen zu kämpfen hat und nicht topfit ist. Neben Burgstaller haben Marko Arnautovic und Michael Gregoritsch ihren Platz im Österreich-Trikot, sicher. Zuletzt gehörte in der ÖFB Nations League im Herbst auch der mittlerweile 35-jährige Marc Janko (FC Lugano) zum Teamkader.

Barnes wäre auf jeden Fall eine willkommene Alternative und in seiner derzeitigen Verfassung sicher auch direkt ein Kandidat für die Startelf gegen Polen und in Israel gewesen

Bei den EM-Quali 2020 Wettquoten gilt Österreich hinter Polen als Top-Favorit  auf den Gruppensieg. Die beiden Erstplatzierten qualifizieren sich für die Fußball EM 2020.


Polen mit Traumsturm zur EM 2020?

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Mit großen Hoffnungen ist die polnische Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft 2018 nach Russland gereist. In einer ausgeglichenen Gruppe mit Kolumbien, Japan und dem Senegal schien der Einzug ins Achtelfinale machbar und wurde nach einer starken Qualifikation und mit Top-Stürmer Robert Lewandowski an vorderster Front auch ein Stück weit erwartet.

Doch letztlich kam es ganz anders. Bereits vor dem 1:0-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Japan war das Vorrunden-Aus besiegelt und damit auch das Ende der Amtszeit von Trainer Adam Nawalka, für den anschließend Jerzy Brzęczek das Zepter übernahm.

In der neuen Nations League 2018/19 folgte allerdings die nächste Enttäuschung mit dem Abstieg aus der Liga A der Nationenliga als Gruppenletzter hinter Portugal und Italien. Während beide Heimspiele verloren wurden, reichte es in Italien und Portugal zwar zumindest zu Unentschieden, die am Ende aber zu wenig waren.

Anschließend war in Polen durchaus eine gewisse Tristesse zu spüren, die inzwischen aber auch wieder einem zuversichtlichen Blick auf die Fußball EM 2020 Qualifikation gewichen ist.

In EM-Qualifikationsgruppe G trifft die polnische Mannschaft auf Österreich, Israel, Slowenien, Nordmazedonien und Lettland. Einer der ersten beiden Plätze, die für die Teilnahme an der EM 2020 reichen, ist in dieser Gruppe sicherlich möglich und wird in Polen auch weitgehend als Pflicht angesehen. 

Milik endlich wieder richtig fit

Die aktuelle Zuversicht speist sich vor allem an den bemerkenswerten Optionen im Offensivbereich. Neben Kapitän Lewandowski verfügt Polen inzwischen über zwei weitere Angreifer von gehobenem internationalem Format.

Zum einen ist da Arkadiusz Milik, der seine Qualitäten schon hinreichend unter Beweis gestellt und in 45 Länderspielen 13 Tore im Polen-Trikot erzielt hat. Allerdings hat der 24-Jährige in den vergangenen beiden Jahren zweimal lange wegen schwerer Knieverletzungen pausieren müssen und war auch deshalb bei der WM 2018 nicht in Top-Form.

In der laufenden Saison allerdings sind gesundheitliche Rückschläge glücklicherweise ausgeblieben und Milik zählt im Trikot des SSC Neapel nun wieder zu den herausragenden Angreifern der italienischen Serie A.

Piątek mit überragendem Einstand in Italien

In den Schatten gestellt wurde Milik indes durch einen Landsmann. Im vergangenen Sommer für 4,5 Millionen Euro von Cracovia Krakau zum CFC Genua 1893 gewechselt, machte Krzysztof Piątek in seinem ersten Halbjahr in Italien mit 19 Toren in 21 Pflichtspielen derart auf sich aufmerksam, dass der AC Mailand im Januar zur Zahlung einer Ablöse von 35 Millionen Euro bereit war.

Und bei Milan hat Piątek sofort eingeschlagen. Sechs Tore in den ersten fünf Pflichtspielen haben auch in Polen die Hoffnung geweckt, dass sich mit dem 23-Jährigen der nächste polnische Stürmer auf dem Weg in die Weltklasse befindet.

In der Nationalmannschaft allerdings kam Piątek bisher erst auf zwei Einsätze, erzielte aber beim 2:3 gegen Italien bereits sein erstes Tor in nationalen Diensten.

>> Zum EM-Quali 2020 Spielplan

Alle drei Top-Stürmer gemeinsam?

Weil sich Lewandowski, Milik und Piątek allesamt im Sturmzentrum am wohlsten fühlen, plagt Trainer Brzęczek ein echtes Luxusproblem. Die in der polnischen Öffentlichkeit immer häufigere Forderung, dass alle drei Top-Stürmer gemeinsam auflaufen sollen, sieht Verbands-Präsident Zbigniew Boniek im “Kicker“ derweil kritisch.

“Die Mannschaft muss über Balance verfügen“, so der frühere Top-Spieler, der gleichwohl früh über die neue Auswahl an Spitzenkräften in der Offensive ist. „Piateks Leistungen sind bis dato zweifelsohne fantastisch. Er beweist, dass wir in Polen viele Talente besitzen. Einige sagen, wir haben bloß Lewandowski. Aber Lewy alleine kann uns nicht zur EM oder WM bringen. Er braucht Mitspieler – richtig gute Mitspieler.“

Zumindest Lewandowskis Nebenmänner im Angriff verfügen nun zweifellos über die gewünschte Qualität. Ob das Potential gewinnbringend eingesetzt werden und ob die restliche Mannschaft Schritt halten kann, werden indes erst die Qualifikationsspiele zeigen. In der FIFA-Weltrangliste liegt Polen aktuell auf Platz 20.

Mehr zur EM-Quali:


Tschechien mit Davie Selke zur EURO 2020?

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Mit Jan Koller, Milan Baros oder Vladimir Smicer hatte Tschechien alleine in den Jahren seit der 1993 vollzogenen Unabhängigkeit von der Slowakei einige Angreifer von internationalem Top-Format in seinen Reihen, die auch an den durchaus großen Erfolgen wie etwa dem Halbfinal-Einzug bei der EURO 2004 ihren Anteil hatten.

In jüngerer Vergangenheit allerdings hinkt die tschechische Nationalmannschaft diesen noch gar nicht so lange zurückliegenden Erfolgen mit der goldenen Generation, der auch Akteure wie Tomas Rosicky oder Pavel Nedved angehörten, hinterher.

Seit 2006 schaffte es Tschechien nicht mehr zu einer Weltmeisterschaft und zuletzt war bei der EM 2016 in Frankreich bereits nach der Vorrunde Schluss. In der Fußball Weltrangliste ist Tschechien nur mehr auf dem 44. Platz zu finden.

Abgesehen von Schick fehlt die Klasse im Angriff

Auch deshalb, weil der seit September 2018 von Jaroslav Silhavy trainierten Mannschaft ein echter Torjäger fehlt. Patrick Schick hat in jungen Jahren zwar hohe Erwartungen geweckt und mit nach wie vor erst 23 Jahren unverändert großes Entwicklungspotential, ist bislang aber nicht wie erhofft durchgestartet.

Fünf Treffer in 14 Länderspielen sind für den Angreifer des AS Rom zwar keine schlechte Quote, doch um dauerhaft Akzente zu setzen, machten Schick auch zu oft Verletzungen einen Strich durch die Rechnung.

Hinter Schick wird die Auswahl dann schon eher dünn. Matej Vydra, der bislang ebenfalls auf fünf Länderspieltore kommt, allerdings in 24 Einsätzen, ist wie Schick bei der Roma beim FC Burnley kein Stammspieler und verkörpert auch nicht den klassischen Torjäger.

Und weitere Stürmer wie Michael Krmencik (Viktoria Pilsen), Josef Sural (Alanyaspor), Martin Dolezal (FK Jablonec) oder Stanislav Tecl (Slavia Prag) werden nicht regelmäßig auf hohem Niveau gefordert, sind zudem auch alles keine Talente mehr.

Keine einfachen Aufgaben in der EM-Qualifikation

Schon jetzt ist die Prognose, dass Tschechien auch in der Fußball EM-Qualifikation 2020 aufgrund einer zu geringen Durchschlagskraft Probleme bekommen könnte, nicht übermäßig gewagt. England ist in EM Quali Gruppe A ohnehin der große Favorit, doch auch gegen Bulgarien, Montenegro und den Kosovo erwarten Tschechien unangenehme Spiele, die sicher kein Selbstläufer werden.

Beim tschechischen Verband hat man die Probleme in der Offensive freilich erkannt und offenbar einen spektakulären Plan geschmiedet. So bemüht sich Tschechien laut einem Bericht der “Bild“ um Davie Selke, der zwar 51 Mal für deutsche Junioren-Auswahlmannschaften im DFB-Trikot aufgelaufen ist, aber bislang noch nicht für das A-Team nominiert wurde und deshalb den Verband noch wechseln könnte.

Der 24-Jährige besitzt zwar aktuell nur einen deutschen Pass, könnte aufgrund seiner tschechischen Mutter und seines aus Äthiopien stammenden Vaters aber gemäß der FIFA-Regularien aktuell auch noch für zwei weitere Nationen spielen.

Und insbesondere zu Tschechien hat Selke durchaus eine Verbindung. Der Angreifer von Hertha BSC spricht die Sprache und verbrachte in der Jugend häufig seine Ferien bei den Großeltern. 

Kontaktaufnahme über Vladimir Darida

Tschechiens Nationaltrainer Silhavy, dessen bisherige Kontaktversuche zu Selke aber offenbar nicht von Erfolg geprägt waren, macht keinen Hehl aus seiner Wertschätzung für den Angreifer und hat dessen Berliner Teamkollegen Vladimir Darida beauftragt, vorzufühlen: “Selke ist ein wirklich guter Spieler. Ich habe mit Darida gesprochen. Er hat mit Selke darüber mal gesprochen.“

Dass Selke bislang dem tschechischen Werben gegenüber nicht offen ist, liegt auch an den Hoffnungen auf eine baldige Nominierung durch Bundestrainer Joachim Löw für die Deutschland EM-Quali.

Sollten diese Hoffnungen aber nicht erfüllt werden, scheint nicht gänzlich ausgeschlossen, dass sich Selke mit Blick auf die Europameisterschaft 2020 mit dem tschechischen Verband zumindest einmal austauscht.


Jürgen Klinsmann wird neuer RTL-Experte

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Der deutsche Privatsender RTL hat einen Nachfolger für Jens Lehmann als Fußballexperten gefunden. Kein geringerer als der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann wird in Zukunft die Spiele der deutschen Nationalmannschaft analysieren.

RTL übertragt alle acht Partien der Deutschland EM 2020 Qualifikation live. Zum ersten Mal zum Einsatz kommt der 54-Jährige beim internationalen Testspiel gegen Serbien am 20. März. Insgesamt wird Klinsmann bei mindestens sieben von 10 Spielen, die RTL überträgt, vor der Kamera stehen und die Partien seines ehemaligen Co-Trainers Joachim Löw analysieren.

In der EM-Quali 2020 wird es zum ersten Mal am 24. März 2019 so richtig spannend, wenn das DFB-Team in Amsterdam auf die Niederlande trifft. Alle Spiele im Überblick findet ihr auf unserer Seite zur EM-Qualifikation TV-Übertragung.

RTL-Sportchef Loppe zeigt sich erfreut

Mit Jürgen Klinsmann, der sich unter anderem 1990 zum Weltmeister im DFB-Trikot krönte und ehemaliger Trainer des FC Bayern Münchens und der deutschen Nationalmannschaft ist, konnte man einen echten Kracher an Land ziehen.

Auch RTL-Sportchef Manfred Loppe zeigt sich über die Verpflichtung erfreut: „Er ist Weltmeister, Erfolgstrainer, national wie international eine Fußball-Koryphäe. Wenn einer die DNA des deutschen Fußballs kennt, dann er. Jürgen Klinsmann in der Um- und Aufbruchsphase des deutschen Fußballs im RTL-Team zu haben, ist großartig. Seine Stimme hat ein enormes Gewicht, seine kritische Meinung ist gefragt, seine klare Haltung sehr geschätzt.”

Zuletzt war Jürgen Klinsmann von 2011 bis 2016 als Cheftrainer der US-amerikanischen Nationalmannschaft tätig. Nun beerbt der 54-Jährige Ex-DFB Torhüter Jens Lehmann als TV-Experten, der aktuell beim Bundesligisten FC Augsburg als Co-Trainer tätig ist.

Klinsmann war bereits bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika für RTL im Einsatz und war im vergangenen Jahr bei der WM in Russland als Experte für die BBC tätig.

ARD sucht Nachfolger für Thomas Hitzlsperger

Während der deutsche Privatsender RTL auf der Suche nach einem neuen Fußballexperten nun also fündig geworden ist, muss sich die ARD nach dem Aus von Thomas Hitzlsperger nach einem Ersatz umsehen. Der ehemalige Nationalspieler übernimmt bei seinem Ex-Verein VfB Stuttgart den Job als Sportvorstand.

Da die ARD im Jahr 2019 aber keine Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft überträgt, bleibt bis zur Fußball Europameisterschaft 2020 Zeit, um einen Nachfolger zu finden.

Mehr zur Fußball EM-Quali 2020:


Deutschland will zurück an die Weltspitze – Kritik von Michael Ballack

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Das mit dem Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft in Russland und dem anschließenden Abstieg aus der Liga A der Nations League 2018/19 völlig enttäuschende Jahr 2018 hat dazu geführt, dass man sich beim Deutschen Fußball-Bund Gedanken über grundlegende Dinge macht.

Im Rahmen eines Workshops in Frankfurt ließ Oliver Bierhoff, der nach einer Strukturreform als Leistungsfußball-Direktor mit noch mehr Kompetenzen ausgestattet ist als zuvor in seiner Funktion als Manager der Nationalmannschaft keinen Zweifel daran, dass Handlungsbedarf besteht.

„Es bedarf wieder einer Richtungsänderung, nicht so extrem um 90 Grad wie nach 2000. Aber wir können nicht so weitermachen“, erklärte Bierhoff, der mit der geplanten DFB-Akademie und weiteren, tiefgreifenden Veränderungen dafür sorgen will, dass die deutsche Nationalmannschaft spätestens bei der Europameisterschaft 2024 im eigenen Land wieder zur Weltspitze gehört.

Demzufolge gibt sich Bierhoff “fünf, sechs Jahre“ Zeit, um die Dinge wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, immer mit Blick auf die EM 2024 als “Leuchtturm“.

Wie es funktionieren kann, den deutschen Fußball wieder auf das oberste Niveau zu bringen, glaubt Bierhoff zu wissen. „Eine Strategie und ein Team haben wir, es bedarf der Konsequenz, es durchzusetzen. Das braucht ein bisschen Zeit und auch Glück“, bittet der frühere Nationalstürmer auch um Geduld, sieht den Abstand zur Weltspitze indes nicht so groß, “wie wir es im letzten Sommer erfahren oder gefühlt haben.“

Ballack hat insgesamt 98 Länderspiele im Deutschland-Trikot absolviert und dabei 42 Tore erzielt.

Die A-Nationalmannschaft hat Priorität

Insbesondere bei der Ausbildung sieht Bierhoff Optimierungsbedarf: „Talente haben wir viele in Deutschland. Aber aus diesen Talenten Ausnahmespieler zu machen, die in der Weltspitze bestehen können, ist die große Herausforderung“, so Bierhoff, aber aber auch deutlich machte, dass der entscheidende Faktor für die Bewertung der Arbeit beim DFB das Abschneiden der Nationalelf ist.

„Am wichtigsten ist der Erfolg der A-Nationalmannschaft, der hat absolute Priorität“, ließ der Europameister von 1996 durchblicken, dass eine erfolgreiche Qualifikation für die EURO 2020 und die WM 2022 trotz der offenkundig im Vergleich zu anderen Ländern wie England oder Frankreich vorhandenen Defizite in puncto Ausbildung ein Muss ist.

Ballack wertet Bierhoffs Aussagen als Fehlereingeständnis

Mit Verwunderung aufgenommen hat die Aussagen Bierhoffs unterdessen mit Michael Ballack ein ehemaliger Kapitän der DFB-Auswahl, der in der “Stuttgarter Zeitung“ Kritik übte und darauf basierend auch die Arbeit in der jüngeren Vergangenheit hinterfragte: “Das hat mich gewundert. Denn bedeutet das im Umkehrschluss: Der DFB hat in den vergangenen Jahren eine falsche Richtung vorgegeben?“

Die Antwort auf die Frage gibt Ballack gleich selbst und sieht Parallelen zur Vergangenheit: “Das ist ein Eingeständnis, Fehler in der Ausrichtung gemacht zu haben. Wenn es jetzt heißt, man müsse den Fußballern wieder mehr Freiheiten geben, dann erinnert mich das stark an die Zeit vor zehn oder zwanzig Jahren.“

Auf die weitreichenden Reformen zu Beginn des neuen Jahrtausends folgte freilich eine jahrelange Erfolgsperiode. Ein ähnlicher Aufschwung dürfte auch jetzt das Ziel sein und würde alle Kritiker schnell wieder zum Schweigen bringen

Bierhoff bietet Ballack Ausbildung beim DFB an

Nach der scharfen Kritik von Ballack hat sich nun auch DFB-Manager Oliver Bierhoff dazu öffentlich geäußert: „Michael Ballack hat viel Erfahrung als Profi gesammelt. Aber soweit ich weiß, hat er sich bislang noch nicht genauer geäußert, ob er eine Trainer- oder Managerrolle oder überhaupt eine Tätigkeit im Fußball in Zukunft anstrebt“, sagt Bierhoff zu SPORT BILD. „Falls er das möchte, werden wir auch ihn mit unseren Angeboten und Weiterbildungen unterstützen.“

In der Deutschland EM-Quali 2020 trifft das DFB-Team auf die Niederlande, Nordirland, Estland und Weißrussland. Mehr Infos zur EM-Quali Gruppe C findet ihr hier.

Aktuelle EM Quali Wetten könnt ihr euch zudem auf der verlinkten Seite ansehen.