Afrika Cup 2017 in Gabun

Der Afrikameister 2017 heißt Kamerun! Die Unzähmbaren Löwen setzen sich im Finale gegen Ägypten mit 2:1 durch und sichern sich nach 1984, 1988, 2000 und 2002 bereits den fünften Titel. Nach einem 1:0 Rückstand traf Nicolas N’Koulou in Minute 59 zum 1:1 Ausgleich. Kurz vor Abpfiff (88.) sorgte Vincent Aboubakar von Besiktas Istanbul für die Entscheidung.

Nachdem im vergangenen Jahr die Kontinentalturniere in Europa und Südamerika, die Europameisterschaft in Frankreich und die Copa America (USA), Milliarden von Fußballfans in ihren Bann gezogen haben, begann auch das Jahr 2017 mit einem großen Turnier: der Afrikameisterschaft, die zum ersten Mal alleine in Gabun stattfand, wobei das zentralafrikanische Land mit seinen rund 1,7 Millionen Einwohnern bereits gemeinsam mit Äquatorial-Guinea den Afrika Cup 2012 ausgerichtet hat und eigentlich nicht als Ausrichter vorgesehen war.

Nachdem sich Libyen in Folge des Bürgerkriegs im Land als Gastgeber zurückziehen musste, fiel die Wahl im April 2015 unter insgesamt sieben Ersatzbewerbern auf Gabun, wo vom 14. Januar 2017 bis zum 5. Februar 2017 der neue Afrikameister ermittelt wurde, der seinen Kontinent dann gleich im Sommer beim Confederations Cup 2017 in Russland vertreten darf.

Mannschaften beim Afrika Cup 2017

🇬🇦 Gabun (Gastgeber) 🇨🇲 Kamerun
🇪🇬 Ägypten 🇲🇱 Mali
🇩🇿 Algerien 🇲🇦 Marokko
🇧🇫 Burkina Faso 🇸🇳 Senegal
🇨🇩 DR Kongo 🇿🇼 Simbabwe
🇨🇮 Elfenbeinküste 🇹🇬 Togo
🇬🇭 Ghana 🇹🇳 Tunesien
🇬🇳 Guinea-Bissau 🇺🇬 Uganda

Während Uganda und Togo als Gruppenzweite gerade noch die Qualifikation schafften, sicherten sich Ägypten, Algerien, Burkina Faso, die Demokratische Republik Kongo, die Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Mali, Marokko, der Senegal, Simbabwe und Tunesien ebenso als Gruppenerster die Teilnahme wie Guinea-Bissau, das mit Sambia unter anderem den Afrikameister von 2012 hinter sich ließ und erstmals bei der Endrunde vertreten war.

Wie aus der Vergangenheit gewohnt, nahmen auch am Afrika Cup 2017 wieder 16 Mannschaften teil, die sich mit Ausnahme von Gastgeber Gabun allesamt qualifizieren mussten. Zwischen Juni 2015 und September 2016 kämpften insgesamt 51 Nationen um die 15 freien Startplätze. Aus zwölf Gruppen mit je vier Teams sowie einer Gruppe mit drei Mannschaften sicherten sich die Gruppensieger und die beiden besten Gruppenzweiten ihr Ticket nach Gabun.

Nicht dabei waren neben Sambia mit Nigeria, Südafrika, dem Sudan, Äthiopien und der Republik Kongo fünf weitere ehemalige Titelträger. Abgesehen von Nigeria waren aber ansonsten alle großen afrikanischen Fußballnationen dabei, die mit Titelverteidiger Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Ägypten, Marokko und Tunesien den auch dieses Mal wieder großen Kreis der Favoriten bildeten.

Gruppen & Tabellen

Gespielt wurde im klassischen Modus mit vier Gruppen, aus denen sich die beiden Erstplatzierten für das Viertelfinale qualifizieren, ab dem es dann im K.o.-System weiterging. Die Mannschaften auf den Plätzen drei und vier mussten hingegen frühzeitig die Heimreise antreten.

Interessant ist, dass beim Afrika Cup im Falle einer Punkt- und Torgleichheit von zwei oder mehr Mannschaften das Los darüber entscheidet, wer weiterkommt. Kriterien wie beispielsweise bei einer WM, bei der nach Punkten, direktem Vergleich und Toren die Fair-Play-Wertung oder die FIFA-Rangliste den Ausschlag geben, gibt es beim Afrika-Cup nicht.

Gruppe A

In Gruppe A, die von den meisten Experten als schwächste des Turniers eingestuft wird, beakm es Gastgeber Gabun mit Burkina Faso, Kamerun und Neuling Guinea-Bissau zu tun.

Gruppe B

Gruppe B wartete mit dem nordafrikanischen Duell zwischen Tunesien und Algerien auf, die beide vor allem mit dem Senegal aber starke Konkurrenz im Kampf ums Viertelfinale haben. Simbabwe gilt dagegen als klarer Außenseiter.

Gruppe C

Titelverteidiger Elfenbeinküste war naturgemäß der Favorit in Gruppe C, in der sich mit Marokko, der DR Kongo und Togo aber weitere ambitionierte Teams finden. Die Ivorer mussten überraschend bereits nach der Gruppenphase die Heimreise antreten.

Gruppe D

Vielleicht am stärksten besetzt war trotz Underdog Uganda die Gruppe D, in der mit Ghana, Mali und Ägypten drei Mannschaften starteten, denen der ganz große Wurf zuzutrauen war.

Spielplan & Ergebnisse

In der Gruppenphase fanden jeden Tag zwei Spiele statt. An den ersten beiden Spieltagen erfolgte der Anstoß jeweils um 17 Uhr und um 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Am letzten Vorrundenspieltag fanden beide Partien zeitgleich um 20 Uhr statt. Die Viertelfinalspiele wurden am 28. und 29. Januar jeweils auch um 17 und 20 Uhr angepfiffen. Die beiden Halbfinali am 1. und 2. Februar begannen um 20 Uhr. Ebenso das Spiel um Platz drei am 4. und das Finale am 5. Februar.

Afrikameisterschaft im TV

Der Afrika Cup war dieses Jahr nicht im deutschsprachigen Fernsehen zu sehen. In den vergangenen Jahren hatte Eurosport sich die Übertragungsrechte gesichert, heuer besaß der Sender nur TV-Rechte für Großbritannien, Portugal und Spanien.

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Stadien & Spielorte

Der Afrika Cup 2017 wurde in lediglich vier Stadien ausgetragen, die auch erst im Oktober 2016 als offizielle Spielorte bestätigt wurden. Das Eröffnungsspiel, das Finale sowie jeweils eine Partie im Viertelfinale und Halbfinale fanden im 2011 eröffneten Stade d’Angondjé statt, in dem 40.000 Zuschauer Platz finden.

Die drei übrigen Stadien in Port-Gentil, Oyem und Franceville sind deutlich kleiner. Das Stade de Port-Gentil fasst ebenso 20.000 Zuschauer wie das Stade d’Oyem. Das 2005 erbaute und eröffnete Stade de Franceville ist für 22.000 Zuschauer zugelassen.

Alle vier Stadien waren auch schon vor fünf Jahren beim gemeinsam mit Äquatorial-Guinea ausgerichteten Afrika Cup 2017 Austragungsstätten und haben sich damals bewährt.

Geschichte des Afrika Cups

Erstmals wurde der Afrika Cup im Jahr 1957 ausgetragen, damals allerdings mit lediglich drei Teilnehmern. Seitdem wechselte der Austragungsmodus mehrfach, doch seit 1998 nehmen stets 16 Mannschaften an der Endrunde teil und es wird im auch bei anderen Turnieren (z.B. EM 1996 bis EM 2012) bewährten System mit einem Viertelfinale im Anschluss an die Gruppenphase gespielt.

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Zwischen 1968 und 2012 fand der Afrika-Cup, der aus klimatischen Gründen in den meisten Ländern Afrikas nicht im Sommer, sondern nur zu Jahresbeginn ausgetragen werden kann, stets alle zwei Jahre in gerade Jahren statt. Um nicht mehr im gleichen Jahr eine WM spielen zu müssen, plädierten die afrikanischen Nationen dann aber für eine Verlegung in ungerade Jahre, sodass 2013 nach nur einem Jahr Pause gleich wieder ein Turnier ausgetragen wurde und seitdem eben in ungeraden Jahren gespielt wird.

Die bisherigen Afrikameister im Überblick

Insgesamt 14 Nationen konnten sich bisher in die Siegerliste des Afrika Cups eintragen. Rekordgewinner mit sieben Titeln ist Ägypten, das die erste Auflage 1957 für sich entscheiden konnte und vor allem zwischen 2006 und 2010 mit drei aufeinanderfolgenden Triumphen dominierte. Seitdem wartet Ägypten allerdings auf Titel Nummer acht. Auf den Plätzen zwei und drei liegen mit jeweils vier Turniersiegen Ghana und Kamerun, deren letzte Erfolge aber auch schon einige Zeit zurückliegen und aus den Jahren 1982 und 2002 datieren.

Rang Land Titel Jahre
1. VA Republik / Ägypten 7 1957, 1959, 1986, 1998, 2006, 2008, 2010
2. Ghana 4 1963, 1965, 1978, 1982
3. Kamerun 4 1984, 1988, 2000, 2002
4. Nigeria 3 1980, 1994, 2013
5. Elfenbeinküste 2 1992, 2015
6. DR Kongo / Zaire 2 1968, 1974
7. Sambia 1 2012
8. Tunesien 1 2004
9. Sudan 1 1970
10. Algerien 1 1990
11. Äthiopien 1 1962
11. Marokko 1 1976
13. Südafrika 1 1996
14. Republik Kongo 1 1972

Vierter mit drei Titeln ist Nigeria, das letztmals 2013 ganz oben stand, diesmal aber gar nicht dabei ist. Dahinter folgt mit zwei Triumphen die Elfenbeinküste, die trotz stets hervorragend besetzter Teams bis ins Jahr 2015 warten musste, ehe mit einem Sieg nach Elfmeterschießen über Ghana 23 titellose Jahre zu Ende gingen. Ebenfalls zweimal gewonnen hat den Afrika Cup die DR Kongo bzw. das ehemalige Zaire. Jeweils einmal krönten sich der Südafrika, Sambia, die Republik Kongo, Marokko, Algerien, Äthiopien, der Sudan und Tunesien zum (Fußball-)König von Afrika.