Polen mit vorläufigem 35-Mann Aufgebot

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Gut einen Monat vor dem Start der FIFA Fußball WM 2018 hat nach Russland (hier alles zum Russland WM Kader) auch Polen einen vorläufigen Kader benannt. Nationaltrainer Adam Nawalka berief gleich 35 Profis in sein Aufgebot, aus dem bis zur endgültigen Kadernominierung am 4. Juni noch zwölf Akteure gestrichen werden müssen. Darunter einer der vier nominierten Torhüter Bartosz Bialkowski, Lukasz Fabianski, Lukasz Skorupski und Wojciech Szczesny.

Angeführt wird der Polen WM Kader bei der ersten  Teilnahme seit 2006 natürlich von Torjäger Robert Lewandowski, der als Torschützenkönig der Bundesliga anreist und in Russland wieder der große Hoffnungsträger seines Landes ist.

Wie schon bei der EM 2016 in Frankreich, als eine starke polnische Mannschaft im Achtelfinale unglücklich nach Elfmeterschießen am späteren Europameister Portugal scheiterte, und beim bitteren Vorrunden-Aus bei der Heim-EM 2012. Auch 2006 in Deutschland, damals natürlich noch ohne Lewandowski, kam Polen nicht über die Vorrunde hinaus.

Auftakt gegen den Senegal

Bei der WM-Endrunde in Russland hat die polnische Auswahl mit Kolumbien, dem Senegal und Japan eine sehr ausgeglichene WM Gruppe H erwischt, in der allen Teams das Weiterkommen zuzutrauen ist.

Kleinigkeiten werden den Ausschlag geben, ob der Sprung in das WM 2018 Achtelfinale gelingt. Eine optimale Vorbereitung vorausgesetzt muss für Polen aber auch dort noch nicht zwingend Schluss sein, wenngleich dann mutmaßlich mit Belgien oder England aus WM Gruppe G ein Hochkaräter wartet.

Vor dem Auftaktspiel am 19. Juni (17 Uhr) gegen den Senegal im Spartak-Stadion bestreitet die polnische Nationalmannschaft noch zwei WM-Freundschaftsspiele.

Am 8. Juni wartet mit Chile eines der stärksten nicht für die WM qualifizierten Teams und vier Tage später geht es bei der Generalprobe dann gegen Litauen, ehe die Abreise nach Russland erfolgt.

Vor der finalen Kadernominierung am 4. Juni steht hingegen kein Testspiel mehr an. Entscheidend für das endgültige Aufgebot werden deshalb die Eindrücke sein, die Coach Nawalka im Trainingslager in Arlamow gewinnt.


Brasiliens Dani Alves muss um WM-Teilnahme bangen

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Einen Tag vor Bundestrainer Joachim Löw, der am 15. Mai seinen vorläufigen DFB WM Kader benennen wird, will Brasiliens Coach Tite bekannt geben, mit welchen Spielern er die Reise zur Fußball WM nach Russland plant.

Wie Löw wird aber vermutlich auch Tite am 14. Mai mehr als die 23 Spieler nominieren, die letztlich den endgültigen Brasilien WM Kader bilden werden. Neben der großen Auswahl an Klassespielern ist ein wesentlicher Grund für ein zunächst noch erweitertes Aufgebot, dass Brasilien um sichere WM-Kandidaten bangen muss.

Während es bei Superstar Neymar nach einer Ende Februar erlittenen und Anfang März operierten Mittelfußverletzung tendenziell für die WM reichen wird, steht nun ein dickes Fragezeichen hinter seinem Klubkollegen Dani Alves, der sich im Endspiel des Coupe de France verletzte. Für den WM-Favoriten Brasilien wäre ein Ausfall des Rechtsverteidigers ein herber Rückschlag.

Es wird eng für die WM

Beim 2:0 von Paris Saint-Germain gegen Drittligist Les Herbiers musste Dani Alves in der 86. Minute ausgewechselt und durch Thomas Meunier ersetzt werden. Schnell sickerte durch, dass dieser Tausch nicht dafür gedacht war, um dem drei Tage zuvor 35 Jahre alt gewordenen Rechtsverteidiger eine Extra-Portion Applaus zu gönnen, sondern einen ernsten Hintergrund hatte.

Denn offenbar diente die Auswechslung vor allem dazu, eine noch schwerwiegendere Verletzung zu vermeiden. Laut ersten Medienberichten, die sich auf die Kommunikation der Ärzte von PSG mit Brasiliens Teamarzt Rodrigo Lasmar beziehen, soll Dani Alves eine Verletzung am Sprunggelenk erlitten haben.

Inzwischen meldete sich aber Alves‘ Berater sowie sein Verein Paris St. Germain zu Wort und teilen mit, dass es ihren Schützling am Kreuzband erwischt habe und die Blessur eine Schonung über drei Wochen hinweg erfordere.

Eine genaue Diagnose wurde der Öffentlichkeit bisher ebenso vorenthalten wie eine Prognose hinsichtlich der WM 2018, wobei klar sein dürfte, dass es ein Rennen gegen die Zeit wird.

Danilo oder Fagner als Nachrücker?

Sollte Dani Alves in letzter Konsequenz ausfallen, müsste Coach Tite einen seiner unumstrittenen Stammspieler und gleichzeitig einen seiner erfahrensten Profis ersetzen.

Dass Dani Alves in 17 der 18 Qualifikationsspiele im Brasilien-Trikot auf dem Platz stand, verdeutlicht die Bedeutung des ehemaligen Spielers des FC Barcelona, dessen Fehler sowohl auf dem Spielfeld als auch als Führungsfigur in der Kabine kaum zu kompensieren wäre.

Erster Nachrücker wäre vermutlich der 26-jährige Danilo (Manchester City), der im Verein allerdings meist nicht erste Wahl war und bei den Citizens häufiger auch auf der linken Abwehrseite eingesetzt wurde.

Eine andere Alternative wäre der 28-jährige Fagner, der bislang allerdings erst vier Länderspiele auf dem Buckel hat und sich 2012/13 beim VfL Wolfsburg in letzter Konsequenz nicht durchsetzen konnte. Seit der Rückkehr aus Europa hat sich Fagner allerdings bei Corinthians Sao Paulo zu einem der herausragenden Außenverteidiger im brasilianischen Fußball aufgeschwungen.

Brasilien spielt in WM 2018 Gruppe E gegen Schweiz, Serbien und Costa Rica. Das erste Spiel der Selecao findet am 17. Juni in der Rostow-Arena gegen die Schweiz statt.

>> Fußball WM 2018 Spielplan


Kevin Kuranyi erweitert die WM Experten-Riege der ARD

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Am nächsten Dienstag gibt Bundestrainer Joachim Löw seinen vorläufigen Deutschland WM 2018 Kader mit voraussichtlich deutlich mehr als den 23 Spielern, die dann letztlich mit nach Russland zur WM 2018 fahren dürfen, bekannt.

Bis zum 4. Juni muss dann das endgültige Aufgebot stehen und schon vor der Nominierung herrscht reichlich Spannung. Setzt Löw auf Manuel Neuer, obwohl die eigentliche Nummer eins seit September 2017 kein Spiel mehr bestritten und nicht mehr viele Gelegenheiten für ein Comeback noch in dieser Saison hat?

Reicht es für die derzeit außer Gefecht gesetzten Jerome Boateng und Mesut Özil oder baut Löw mit der zusätzlichen Nominierung von potentiellen Nachrückern vor? Schafft es mit Mario Götze der Finalheld von 2014 ins Aufgebot? Erhält Mario Gomez im Angriff den Zuschlag oder doch Sandro Wagner?

Viele Fragen ranken sich um das deutsche Aufgebot und auch Überraschungen sind erfahrungsgemäß nicht ausgeschlossen. Gut möglich indes, dass aktuell selbst der Bundestrainer noch nicht bis ins letzte Detail weiß, wie er für die WM-Endrunde plant.

Ex-Nationalspieler Kuranyi als TV-Experte

Weiter als Löw ist bei der Planung für die Endrunde schon die ARD, die nun gut einen Monat vor dem WM 2018 Eröffnungsspiel zwischen Russland und Saudi-Arabien am 14. Juni einen weiteren Experten präsentierte.

Der ehemalige DFB-Teamspieler Kevin Kuranyi ergänzt das Team der ARD und wird direkt beim Eröffnungsspiel an der Seite von Moderatorin Julia Scharf aus dem Moskauer Luschniki-Stadion berichten und seine Einschätzungen abgeben.

Weil der mittlerweile 36 Jahre alte Ex-Nationalspieler von 2010 bis 2015 für Dynamo Moskau in der russischen Premier Liga aktiv war und aus dieser Zeit natürlich beste Kenntnisse über den Fußball im WM-Gastgeberland besitzt, ist Kuranyi als Experte prädestiniert.

Auch über den russischen Fußball hinaus, besitzt Kuranyi doch auch die Staatsbürgerschaften von Brasilien und Panama, die ebenfalls WM 2018 Mannschaften sind. Bereits beim Confed Cup im vergangenen Jahr war Kuranyi als TV-Experte für die ARD im Einsatz.

Nur Kuranyi in Russland vor Ort

Kuranyi ist nach jetzigem Stand auch der einzige Experte der ARD, der entweder mit Julia Scharf oder mit Ralf Scholt vor Ort ist. Das übrige Experten-Team bestehend aus Thomas Hitzlsperger, Stefan Kuntz und Hannes Wolf sitzt im SWR-Studio in Baden-Baden und sieht die Spiele mit den Moderatoren Alexander Bommes und Matthias Opdenhövel auch nur am Bildschirm.

Ebenfalls nicht live vor Ort bei der WM 2018 Übertragung ist der von der ARD verpflichtete Philipp Lahm, der vor vier Jahren nach dem Endspiel in Rio de Janeiro als Kapitän der deutschen Mannschaft noch den Weltpokal in Empfang nehmen durfte und nun gemeinsam mit Jessy Wellmer im neuen Format „Weltmeister im Gespräch“ live vom Tegernsee zugeschaltet wird.

Mehr zur WM 2018: 


7 Gründe warum Lionel Messi nicht Weltmeister wird

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Bei der Fußball WM 2018 in Russland hat Superstar Lionel Messi wohl letztmals die Chance, Weltmeister zu werden.

Der fünffache Weltfußballer wäre im Finale der WM 2022 bereits 35 Jahre alt. Vermutlich hat der Argentinier seine Nationalmannschaftskarriere zu diesem Zeitpunkt bereits seit geraumer Zeit beendet.

Klappen wird es unserer Meinung nach aber auch 2018 nicht. Messis Karriere mit der argentinischen Nationalmannschaft wird unvollendet bleiben. Wir haben 7 Gründe für Euch zusammengetragen, weshalb Messi auch 2018 nicht Weltmeister wird.

7 Gründe, warum Messi 2018 nicht Weltmeister wird

Nr. 1: Argentinien ist zu schwach

Messi wird seine schwache Mannschaft zum Verhängnis. Der Superstar des FC Barcelona musste aus dem Ruhezustand zurückkehren, um Argentinien zu einer erfolgreichen WM-Qualifikation zu verhelfen.

Ohne ihren Kapitän ist die Albiceleste keine Spitzenmannschaft und es scheint so, als wäre die argentinische Nationalmannschaft von ihrem Superstar abhängig. Im WM-Testspiel Ende März gegen Spanien ging Argentinien beispielsweise ohne Messi (Adduktorenbeschwerden) mit 6:1 unter.

Im Argentinien WM Kader befinden sich zwar viele weitere Top-Spieler wie Angel di Maria (PSG) oder Sergio Agüero (Manchester City), eine eingespielte Mannschaft wie beispielsweise das DFB-Team ist die Albiceleste aber nicht.

Flagge WM 2018 Quali RusslandFlagge WM 2018 Quali RusslandWM 2018 Quoten

Nr. 2: Messi erlebte international eine enttäuschende Saison

Messi selbst ist für seine Verhältnisse ebenfalls nicht in Form – zumindest, wenn man sich auf seine internationale Leistungen mit dem FC Barcelona beschränkt.

Zwar erzielte er beispielsweise in der Champions League sechs Treffer, doch in sechs von zehn Spielen blieb Messi ohne jede Torbeteiligung. Vor allem beim enttäuschenden Viertelfinal-Aus gegen den AS Rom konnte Messi überhaupt nicht auffallen.

Nr. 3: Die Konkurrenz ist deutlich stärker als 2014

Die Endrunde in Russland ist deutlich stärker besetzt als die WM 2014 in Brasilien vor vier Jahren. Neben Deutschland sind auch Spanien und Brasilien in den Kreis der WM-Favoriten zurückgekehrt. 2014 waren beide Mannschaften am Tiefpunkt. Unvergessen ist das 1:7 der Brasilianer gegen Deutschland im Halbfinale.

Frankreich ist zudem ebenfalls deutlich stärker als noch vor vier Jahren. Portugal als Europameister ist ebenfalls ein Team, das man auf der Rechnung haben sollte. Im Vergleich mit 2014 ist die Zahl der Mannschaften, die sich realistische Hoffnungen auf den Titelgewinn machen dürfen, also deutlich größer.

Für Argentinien steigt so die Gefahr, möglicherweise schon im WM Achtelfinale auf eine Mannschaft zu treffen, der das Team nicht gewachsen ist.

Doch zuerst heißt es, die WM Gruppe D zu überstehen, was alles andere als einfach wird. Mit Kroatien, Island und Nigeria geht es gegen deutlich stärkere Gegner als in der WM-Qualifikation, in der Argentinien schon sehr viel Mühe hatte.

Fußball WM Gruppe D 2018 Argentinien, Island, Kroatien, Nigeria

Nr. 4: Verletzungspech von Argentinien

Argentinien könnten einige Schlüsselspieler bei der WM verletzt fehlen – oder zumindest könnten die betroffenen Akteure noch nicht wieder in Form sein, wenn die Endrunde in Russland los geht.

Kurz vor der WM verletzt sind beispielsweise Lucas Biglia, Diego Perotti und Sergio Agüero, definitiv ausfallen wird Innenverteidiger Emanuel Mammana mit einem Kreuzbandriss (hier alle WM Ausfälle 2018).

Insbesondere die Verletzung von Manchester City Angreifer Agüero wiegt sehr schwer. Er konnte in der Vergangenheit zumindest teilweise dafür sorgen, dass das argentinische Offensivspiel nicht zu sehr auf Messi zugeschnitten war. Fehlt dieser oder ist außer Form, wird Argentinien zu leicht ausrechenbar.

Nr. 5: Trainer Sampalo kann mit Stars nicht umgehen

Jorge Sampalo scheint nicht der richtige Trainer für Argentinien zu sein. Auf dem Papier war er 2017 keine schlechte Wahl. Der gebürtige Argentinier konnte beispielsweise mit Chile die Copa America gewinnen. In den 53 Partien als Chefcoach des FC Sevilla machte er seine Sache ebenfalls nicht schlecht.

Mit ganz großen Stars hatte der 58-Jährige allerdings vor seiner Zeit als Coach von Argentinien noch nie gearbeitet. Seit der Übernahme der argentinischen Nationalmannschaft mache Sampalo bislang nicht den Eindruck, als wäre er dieser Aufgabe gewachsen.

Nr. 6: Messi ist überspielt

Wenn die WM 2018 am 14. Juni mit dem WM-Eröffnungsspiel zwischen Russland und Saudi-Arabien beginnt, hat Messi in der Saison 2017/18 fast 55 Pflichtspiele absolviert.

Dadurch, dass es in Spanien keine echte Winterpause gibt, hat der 30-Jährige seit fast einem Jahr keinen Urlaub gehabt – abgesehen von einem kurzen Sonderurlaub im März. Messi ist überspielt und müde.

Für einzelne Spiele wie beispielsweise das Finale der Copa del Rey konnte Messi dieses Problem zuletzt ausblenden. Für ein ganzes Turnier im Argentinien-Trikot wird dies unserer Meinung nach nicht gelingen.

Nr. 7: Messi hat ein Finaltrauma

Bereits dreimal stand „La Pulga“ (der Floh“) mit der argentinischen Nationalmannschaft im Finale eines großen Fußballturniers, doch jedesmal musste Messi ohne Titel nach Hause fahren.

Die bitterste Niederlage war wohl im Finale der WM 2014, als sich Deutschland in der Verlängerung durch einen Götze-Treffer mit 1:0 zum Weltmeister krönte.

2015 verlor Argentinien im Finale der Copa América, dem südamerikanischen Pendant zur Europameisterschaft, gegen Chile mit 4:1 nach Elfmeterschießen.

Ein weiteres Jahr später musste Messi in der Copa America Centenario 2016 eine weitere Finalniederlage gegen Chile einstecken (2:4 nach Elfmeterschießen), wobei der Superstar selbst einen Elfer verschoss.

Lionel Messi emotional after heartbreaking loss in Copa America final | FOX SOCCER

 

Mit den Worten  „Es tut mir mehr als jedem anderen weh, dass ich nicht im Stande bin, mit Argentinien einen Titel zu gewinnen“ trat der fünffache Weltfußballer des Jahres danach sogar vorübergehend vom Nationalteam zurück.

Fazit: Messi bleibt „der Unvollendete“

Sicherlich zählt Argentiniens Lionel Messi zu den besten Spielern in der Fußball-Geschichte. Eines wird dem Superstar aber höchstwahrscheinlich fehlen, wenn er seine Karriere beendet: Ein großer Titel mit der Nationalmannschaft!

In der WM-Qualifikation präsentierte sich Argentinien äußerst schwach und schaffte es nur mit Müh und Not zur Endrunde nach Russland.

Die schwierige Gruppe, der im Vergleich zu anderen Top-Mannschaften schwache Kader sowie das Finaltrauma von Messi sind weitere Gründe dafür, warum Messi als „der Unvollendete“ in die Fußball-Geschichte eingehen wird!

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Wird Islands Gylfi Sigurdsson rechtzeitig fit?

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Zwei Jahre nach der aufsehenerregenden Premiere bei der EM 2016, als nach einem sensationellen 2:1-Erfolg im Achtelfinale gegen England erst im Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich (2:5) Schluss war, ist die isländische Nationalmannschaft im Sommer 2018 erstmals auch bei einer Weltmeisterschaft dabei.

Dass sich die Mannschaft von Trainer Heimir Hallgrímsson in einer nicht einfachen Qualifikationsgruppe sogar als Erster vor Kroatien, der Ukraine und der Türkei durchsetzen würde, war im Vorfeld ebenso wenig zu erwarten wie die Erfolge bei der EURO 2016.

Auch bei der WM 2018 in Russland startet Island natürlich als Außenseiter, der nach den letzten Jahren aber kaum mehr unterschätzt werden dürfte.

Mit Argentinien, Nigeria und abermals Kroatien hat die isländische Auswahl abermals eine schwierige Gruppe erwischt (hier mehr zur Gruppe D WM 2018), an deren Ende das Weiterkommen ins WM Achtelfinale schon eine Überraschung wäre.

Qualität im isländischen Kader

Sicherlich unterstützt wieder von Tausenden Fans, deren bei der EM in Frankreich populär gewordener Schlachtruf “Hu“ auch in den WM Stadien in Russland zu hören sein dürfte, sollten die Inselkicker aber auch diesmal nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Insbesondere auch deshalb nicht, weil viele Spieler vom Island WM Kader 2018 in den letzten Jahren in stärkeren Ligen Erfahrungen sammeln konnten und fraglos über gehobene individuelle Qualität verfügen.

Zu nennen sind in diesem Zusammenhang sicherlich Torjäger Alfred Finnbogason, der beim FC Augsburg zu einem der besten Angreifer der Bundesliga avanciert ist und regelmäßig trifft.

Johann Berg Gudmundsson (FC Burnley), Kapitän Aron Gunnarsson (Cardiff City) oder Birkir Bjarnason (Aston Villa) wurden derweil im englischen Fußball gestählt.

Ebenso wie Gylfi Sigurdsson, der als unumstrittener Superstar Islands gilt. Der 28-Jährige hat in 55 Länderspielen 18 Tore im Island Trikot erzielt und nicht von ungefähr war der FC Everton im vergangenen Sommer dazu bereit, umgerechnet knapp 50 Millionen Euro Ablöse an Swansea City zu bezahlen.

Sigurdsson seit Mitte März außer Gefecht

Bei den Toffees lief es für den einst auch in der Bundesliga für die TSG 1899 Hoffenheim aktiven Sigurdsson indes bisher nicht optimal. Drei Tore und vier Vorlagen sind bei 27 Einsätzen in der Premier League eine gemessen an den Qualitäten des offensiven Mittelfeldspielers eher mäßige Ausbeute.

Hinzu kommen ein Tor in fünf Spielen der Europa League, die für Everton allerdings nach der Gruppenphase enttäuschenderweise schon beendet war, und ein Treffer beim Aus im FA-Cup beim FC Liverpool (1:2).

Und zu einem vor allem aus Sicht der Nationalmannschaft äußerst ungünstigen Zeitpunkt hat sich Sigurdsson auch noch verletzt. Seit Mitte März fällt der Techniker mit einer Knieverletzung aus, was Nationalcoach Hallgrímsson Sorgen bereitet.

Zwar soll Sigurdsson den ärztlichen Prognosen bis zur WM wieder fit sein und auch im Vorfeld ausreichend Gelegenheit zum Training haben, doch Spielpraxis wird dem Offensivmann sicherlich fehlen.

Zu befürchten ist daher, dass Sigurdsson zumindest anfangs nicht in Top-Form ist. Bei einer WM mit nur drei Vorrundenspielen kann man sich freilich keine lange Anlaufzeit erlauben.

Die Endrunde in Russland startet am 14. Juni mit dem Eröffnungsspiel Russland gegen Saudi-Arabien, Island bekommt es zum Auftakt am 16. Juni mit Argentinien – einem der WM-Favoriten – zu tun.

>> Fußball WM 2018 Spielplan
>> WM Verletzungen 2018


Frankreich bei WM wohl ohne Koscielny

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Den Donnerstagabend hat man sich beim FC Arsenal sicher ganz anders vorgestellt. Anstatt nach dem 1:1 im Halbfinal-Hinspiel der Europa League gegen Atletico Madrid in der spanischen Hauptstadt doch noch den Sprung ins Endspiel zu schaffen, ist der Traum der Gunners vom Endspiel geplatzt. Ebenso das Wunschszenario, dass sich Trainer Arsene Wenger nach 22 Jahre mit einem Titel aus dem Norden Londons verabschieden kann.

Nach der 0:1-Niederlage im Stadion Wanda Metropolitano waren die Gedanken indes vor allem auch bei Frankreichs Nationalspieler Laurent Koscielny, für den in Madrid wohl nicht nur der Traum vom Gewinn der Europa League geplatzt ist, sondern vermutlich auch die Teilnahme an der FIFA Weltmeisterschaft 2018.

Verdacht auf Achillessehnenriss

Es waren erst acht Minuten gespielt, als Koscielny plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Spielfeld lag und nach einigen Minuten Behandlung mit der Trage vom Feld gebracht werden musste.

Zuvor hatte sich der französische Nationalspieler abseits des Spielgeschehens und ohne Einwirkung eines Gegenspielers unglücklich vertreten und dabei wohl eine schwerwiegende Verletzung zugezogen.

Es besteht der Verdacht auf einen Achillessehnenriss. Vielleicht gibt es ja noch gute Neuigkeiten, aber die ersten Anzeichen sind nicht besonders gut„, ließen die Aussagen von Coach Wenger gegenüber “BT Sport“ nichts Gutes erahnen.

Und natürlich weiß Wenger auch, dass sein langjähriger Abwehrspieler bereits in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit chronischen Entzündungen an beiden Achillessehnen hatte und somit, dass dieser Körperteil bei Koscielny besonders verwundbar ist.

Sofern sich die erste Diagnose bestätigt, müsste Koscielny mehrere Monate pausieren und die Endrunde in Russland würde dann natürlich ohne den Innenverteidiger im Frankreich WM Kader stattfinden.

Aber auch wenn es sich nur um eine leichtere Blessur handeln sollte, wäre die Weltmeisterschaft für den 32-Jährigen in großer Gefahr. Definitive Klarheit werden die anstehenden Untersuchungen bringen, die nach der Rückkehr nach London geplant sind.

Varane und Umtiti wohl gesetzt 

Fällt Koscielny für die WM aus, wovon nach jetzigem Stand auszugehen ist, wären wohl Raphael Varane und Samuel Umtiti in der Innenverteidigung Frankreichs gesetzt.

Lucas Hernandez (Atletico Madrid) und Presnel Kimpembe (Paris St. Germain), die beide Ende März bei den WM-Testspielen ihr Debüt feierten, wären zusammen mit Deutschland-Legionär Benjamin Pavard (VfB Stuttgart) wohl die ersten Alternativen.

Aber auch zuletzt nicht berücksichtigte Akteure wie Routinier Adil Rami (Olympique Marseille) oder Kurt Zouma (Stoke City) könnten vom Verletzungspech profitieren und möglicherweise im Frankreich WM-Trikot auflaufen dürfen.

Klar ist aber, dass Trainer Didier Deschamps in der zweiten Reihe (noch) nicht über die große Qualität und Erfahrung verfügt, die Varane, Umtiti und eben auch Koscielny besitzen. Weitere WM-Ausfälle im zentralen Defensivbereich wären daher nicht mehr ohne Weiteres zu kompensieren.

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DFB WM-Vorbereitung mit fast allen Stars

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Zum fünften Mal in Folge ist der FC Bayern München in der Champions League auf dem angepeilten Weg ins Finale an einer spanischen Mannschaft gescheitert.

Wie im letztjährigen Viertelfinale war nun im Halbfinale Real Madrid die Endstation – wie auch schon 2014 ebenfalls im Halbfinale, was man aus Sicht der deutschen Nationalmannschaft im Vorfeld der Fußball WM 2018 als gutes Omen werten kann.

Denn bekanntlich wurde Deutschland mit vielen Bayern-Stars 2014 dann in Brasilien Weltmeister, woran sicherlich auch eine sehr gut verlaufene Vorbereitung mit von Beginn an annähernd komplettem Kader ihren Anteil hatte. 

Lediglich Sami Khedira, der mit Real Madrid das Finale der Champions League gegen Atletico Madrid bestritt und gewann, reiste mit Verspätung an. Und auch heuer kann DFB-Bundestrainer Joachim Löw bei der WM-Vorbereitung 2018 wieder auf fast alle Stars zählen.

Kroos reist nach CL-Finale nach

Auch diesmal fehlt mit Toni Kroos, der ebenfalls mit Real Madrid zum dritten Mal in Serie die Königsklasse gewinnen kann, nur ein Spieler zum Start der WM-Vorbereitung am 23. Mai.

Kroos wird vermutlich wenige Tage nach dem Champions-League-Finale, das am 26. Mai in Kiew ausgetragen wird, ins deutsche Trainingslager nach Südtirol nachreisen, in dem bis 7. Juni die Feinheiten für die WM-Endrunde erarbeitet werden sollen.

Bei den WM-Testspielen am 2. Juni in Klagenfurt gegen Österreich und sechs Tage später in Leverkusen gegen Saudi-Arabien wird Kroos sicherlich schon dabei sein.

Ein durchaus mögliches Szenario mit dem FC Bayern im Finale der Königsklasse und dadurch mit einem deutlich dezimierten Kader in die Vorbereitung zu starten, bleibt dem Bundestrainer ebenso erspart wie die Ankunft von erschöpften und im Falle einer Endspielpleite demoralisierten Akteuren.

Wenn der Bundestrainer am 15. Mai sein Aufgebot verkündet, werden diesem aller Voraussicht nach mehr als die 23 Spieler angehören. Bis zum 4. Juni muss Löw dann seinen Deutschland WM Kader 2018 mit 20 Feldspielern und drei Torhütern benennen.

Bierhoff bei Neuer und Boateng zuversichtlich

Wer letztlich mit nach Russland reist, hängt zumindest ein Stück weit auch von Manuel Neuer und Jerome Boateng ab, deren Mitwirken noch unklar ist. Neuer befindet sich nach neunmonatiger Verletzungspause zwar auf einem guten Weg, hat aber keine Spielpraxis und muss erst noch nachweisen, bis Mitte Juni seine Top-Form erreichen zu können.

Bei Boateng bleibt der Heilungsverlauf nach einer im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real erlittenen Muskelverletzung im linken Oberschenkel abzuwarten.

Oliver Bierhoff zeigt sich sowohl bei Neuer als auch bei Boateng noch zuversichtlich: „Momentan drücken wir alle die Daumen, dass Jeromes Verletzung irgendwie doch noch gut verheilt und auch bei Manu alles weiter wie geplant läuft“, so der Nationalmannschaftsdirektor auf der Webseite des DFB.

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