Martínez wird neuer Belgien-Trainer

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Der belgische Fußballverband hat einen neuen Nationaltrainer gefunden. Wie der KBFV am Mittwochabend bekannt gab, wird der Spanier Roberto Martinez die Nachfolge von Marc Wilmots übernehmen, der nach der blamablen 3:1 Niederlage gegen Wales im Viertelfinale der EM 2016 seinen Rücktritt erklärt hatte. Ob sich der Ex-Everton-Coach auf die Online-Stellenanzeige des belgischen Fußballverbandes beworben hatte (siehe Belgien sucht neuen Nationalcoach via Online-Jobanzeige), ist derzeit noch nicht bekannt 😉 .

Martinez Karriere als Trainer

Roberto Martínez begann seine Trainerkarriere im Jahr 2007 bei Swansea City, wo ihm ein Jahr später der Aufstieg in die zweite englische Liga gelang. Von 2009 bis 2013 trainierte er den Premier League Verein Wigan Athletic, mit dem er in seiner letzten Saison mit dem Gewinn des FA-Cup-Titels seinen bisher größten Erfolg feiern konnte. Zuletzt war der 43-Jährige als Trainer beim FC Everton tätig (2013 – 2016), wurde aber am vorletzten Spieltag aufgrund schlechter Ergebnisse entlassen.

Erfolgreiche WM-Quali als Ziel

Martínez soll nun das belgische Nationalteam rund um Stars wie Eden Hazard, Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku zur WM 2018 in Russland führen. In der WM Quali treffen die Roten Teufeln in Gruppe H auf Bosnien & Herzegowina, Griechenland, Estland, Zypern und Gibraltar (hier geht’s zu allen WM Quali 2018 Gruppen). Sein erstes Pflichtspiel bestreitet Roberto Martínez am 06. September auswärts gegen Zypern.


Wales hält an Chris Coleman fest

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Vor der Europameisterschaft nur Fußball-Experten und Insidern ein Begriff, kennt mittlerweile jeder Fan des Runden Leders den Namen Chris Coleman. Der 46-jährige Waliser sorgte mit seinem Heimatland bei der EM-Endrunde für Furore und zog mit Wales sensationell ins Halbfinale ein. Auf dem Weg dorthin schalteten die Dragons unter anderem Russland und Titel-Favorit Belgien aus.

Chris Coleman Wales
Jon Candy (CC BY-SA 2.0)

Seit 2012 coacht Coleman die walisische Nationalelf mit den Superstars Gareth Bale und Aaron Ramsey, bereits die Qualifikation für die EM 2016 war ein unglaublicher Erfolg. Eine Vertragsverlängerung war die Folge: im Mai diesen Jahres wurde sein Arbeitspapier vom nationalen Verband FAW um zwei Jahre bis 2018 verlängert. Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Russland ist das erklärte Ziel.

Die jüngsten Erfolge haben allerdings auch Interesse an Coleman geweckt. So soll Premier League-Aufsteiger Hull City, der nach dem Rücktritt von Steve Bruce einen neuen Trainer sucht, ein erstes Angebot beim walisischen Verband hinterlegt haben. Allerdings will der FAW seinen Erfolgstrainer unbedingt halten und hat die Offerte dementsprechend zurückgewiesen. „Nach Diskussionen unter den Führungsmitgliedern des Verbandes haben wir die Anfrage abgelehnt. Alle im Verband konzentrieren sich komplett auf die Qualifikation für die Weltmeisterschaft“, wurde in einer offiziellen Mitteilung verlautbart.

Somit muss Hull City seine Suche nach einem neuen Trainer fortsetzen, während sich Coleman mit seinem Betreuerstab voll und ganz auf die bevorstehenden Aufgaben in der WM-Qualifikation 2018 konzentrieren kann. Dort trifft Wales in Gruppe D auf Österreich, Irland, Serbien, Georgien und Moldawien.

 


Wer stürmt in Zukunft im DFB-Trikot?

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Philipp Lahm, Per Mertesacker und Miroslav Klose 2014, Bastian Schweinsteiger 2016 – im deutschen Nationalteam geht mittlerweile ein Generationenwechsel vonstatten. Nur mehr Lukas Podolski ist von jenem Team, das bei der Heim-WM 2006 für das Sommermärchen sorgte, noch dabei. Er, Mario Gomez und Manuel Neuer sind die einzigen Spieler über 30.

Obwohl allen drei Kickern wohl noch einige Jahre Profifußball im Deutschland-Trikot bevorstehen, wird Joachim Löw schon in der anstehenden WM-Qualifikation die Verjüngung fortführen. Problematisch könnte vor allem die Position des Mittelstürmers sein. Denn hier ist die Auswahl begrenzt.

Zwar gibt es mit Kevin Volland, der mit seinem Wechsel zu Bayer Leverkusen den nächsten Schritt machte, einen Stürmer von internationalem Format, doch der fühlt sich auf der Seite wohler. Zudem wurde er bereits im EM-Kader von Bundestrainer Löw nicht berücksichtigt. Ein klassischer Mittelstürmer, wie von Gomez verkörpert, ist momentan nicht in Sicht.

Denn die möglichen Kandidaten sind entweder noch zu jung oder liefern keine konstante Leistungen. Zu zweiter Kategorie zählt etwa Pierre-Michel Lasogga. Der 24-Jährige ist ein bulliger Strafraumstürmer, der schon Erfahrung gesammelt hat, seine besten Jahre aber noch vor sich hat. Der Stürmer vom HSV wurde im Februar 2014 sogar schon einmal in den deutschen Kader berufen, kam damals jedoch nicht zum Einsatz. In den letzten Jahren wurde es wieder ruhig, viele Verletzungen warfen den talentierten Striker zurück. Kann er in der kommenden Saison an alte Leistungen anschließen, ist er in Zukunft ein Thema für Joachim Löw.

Davie Selke
Christian Bier (CC BY-SA 4.0)

Zur Kategorie der Youngsters zählen Timo Werner und Davie Selke. Beide Stürmer absolvierten etliche Partien in den Nachwuchs-Nationalmannschaften und spielen mittlerweile in Leipzig. Für den 20 bzw. 21-Jährigen kommt eine Einberufung für die WM-Qualifikation 2018 im Herbst allerdings wohl noch zu früh. Sollten die beiden aber in der kommenden Saison in der Bundesliga explodieren, könnten sie doch noch eine Option für Löw werden.


Marcel Koller analysiert EM-Desaster

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Groß waren die Erwartungen in Österreich vor dem Start der Europameisterschaft 2016. Das Nationalteam hatte die zweitbeste Qualifikation aller Teams hinter sich und neun von zehn Spielen gewonnen. In Gruppe F traf man zudem auf Island, Ungarn und Portugal – die Losfee hatte es gut gemeint. Das große Ziel war das Erreichen des Viertelfinales, mindestens aber das Überstehen der Gruppenphase.

Doch es sollte anders kommen. Nach einem enttäuschenden Auftritt und einer 0:2-Niederlage gegen Ungarn zum Auftakt stand Österreichs Elf bereits mit dem Rücken zur Wand. Im zweiten Gruppenspiel gegen Portugal legte das ÖFB-Team den Fokus auf die Defensive und erkämpfte ein glückliches 0:0 gegen den späteren Europameister. Im letzten Spiel gegen Island musste also ein Sieg her. Bereits nach wenigen Minuten aber der Nackenschlag: 1:0 für die Wikinger. Österreich zeigte sich bemüht, mehr als der Ausgleich durch Alessandro Schöpf kurz nach der Pause war aber nicht drinnen. In der Nachspielzeit erzielten die Isländer dann sogar noch das 2:1 und schickten die Österreicher nach Hause.

Gründe für Österreichs EM Aus

Marcel Koller
Wikimedia, Steindy (CC BY-SA 3.0)

Rund eineinhalb Monate nach dem blamablen Aus analysierte Marcel Koller in einer ersten Pressekonferenz nun schwache Abschneiden. Der Schweizer sprach über die nach wie vor vorhandene Enttäuschung, suchte die Schuld aber bei den Spielern. „Über das ganze Turnier hindurch hatten wir kein qualitatives Spiel in Ballbesitz. Wir haben in entscheidenden Situationen Chancen vergeben. Konzentration, Präzision und Konsequenz haben gefehlt. Es war auffällig, wie viele Fehlpässe wir gespielt haben. Wir hatten wenig Selbstvertrauen und im Pressing nicht unser übliches Selbstverständnis.“

Der technische Direktor, Willi Ruttensteiner, wies zudem auf mangelnde Form einiger Spieler hin: „Jeder Teamchef ist abhängig, wie die Spieler zum Nationalteam kommen. Es waren acht Spieler die mit physischen oder mentalen Problemen in das Trainingslager in der Schweiz eingerückt sind.“

Zudem sei auch die unrealistische Erwartungshaltung mit ein Grund für das frühe Aus gewesen. Der Hype rund um das Team sei zur Last geworden, nur wenige Spieler hätten in dieser Situation mit Sportpsychologen gearbeitet. Weitere Faktoren für die schwachen Leistungen sollen der verspätete Abflug nach dem Portugal-Spiel und die zu kurze Aktivierung vor einem weiteren EM-Spiel.

Die nächste Chance, wieder an frühere Leistungen anzuknüpfen, haben die Teamspieler bereits in rund einem Monat. Denn dann beginnt in Tiflis die WM-Qualifikation 2018 für Österreich. Am 5. September gastiert die ÖFB-Elf in Georgien und will dann das EM-Aus vergessen machen.


Schweinsteiger tritt aus DFB-Elf zurück

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Bastian Schweinsteiger hat seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft verkündet! Via Twitter und Facebook ließ der 31-jährige Kapitän der DFB-Elf die Öffentlichkeit wissen, dass er Teamchef Jogi Löw darum gebeten habe, ihn bei der Nominierung für die Nationalmannschaft nicht mehr zu berücksichtigen.

WM-Titel nicht wiederholbar

Bastian Schweinsteiger bestritt für Deutschland insgesamt 120 Länderspiele und erzielte dabei 24 Tore. Im Jahr 2014 krönte er sich mit seinem Team nach aufopferungsvoller Leistung zum Weltmeister. Mit dem Gewinn des Weltmeistertitels 2014 sei der DFB-Elf laut Schweinsteiger historisch und auch emotional etwas gelungen, was sich in seiner Karriere nicht mehr wiederholen lasse. Zudem schreibt er: „Jogi Löw wusste, wie viel mir die EM 2016 in Frankreich bedeutet hat, denn ich wollte diesen Titel unbedingt gewinnen, den wir seit 1996 nicht mehr nach Deutschland holen konnten. Es sollte nicht sein und ich muss es akzeptieren.“ Es sei richtig und vernünftig nun Schluss zu machen und er wünsche der Mannschaft für die WM-Qualifikation und die WM 2018 das Allerbeste.

Ob Schweini in einem Abschiedsspiel noch einmal im Deutschland Trikot auflaufen wird, ist noch unklar. Auch bei Manchester United soll der 31-jährige übrigens vor dem Aus stehen. Medienberichten zufolge habe Trainer Jose Mourinho Schweinsteiger mitgeteilt, dass er ohne ihn planen würde. Beim gestrigen Training war Schweini, dessen Vertrag bei Man United noch bis 2018 läuft, jedenfalls nicht anwesend.


Niersbach legt Berufung gegen Sperre ein

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Ex-DFB-Präsident Wolfgang Niersbach wird gegen die über ihn verhängte Sperre vom Weltfußballverband FIFA rechtlich vorgehen. Die FIFA-Ethik-Kommission hatte den 65-jährigen am Montag von allen Tätigkeiten im nationalen sowie internationalen Fußball für ein Jahr gesperrt. Damit verlor Niersbach seine Ämter als Mitglied des Exekutivkomitees der UEFA und im FIFA-Council.

Sommermärchen-Affäre als Auslöser

Grund für die Sperre war die Affäre rund um die WM 2006 in Deutschland, bei der bei der Vergabe dubiose Zahlungen im Wert von 6,7 Millionen Euro geflossen sein sollen. Niersbach hätte laut FIFA-Anklage davon gewusst, aber weder den DFB noch die FIFA-Ethik-Kommission darüber informiert. Damit verstoße er gegen die Paragrafen 18 („Anzeige-, Mitwirkungs- und Rechenschaftspflicht“) und 19 („Interessenkonflikte“) des FIFA-Ethik-Codes.

Berufung gegen das Urteil

Ex-DFB-Präsident Wolfgang Niersbach
Ralf Roletschek (CC BY 3.0)

Nachdem sich der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes von seinen Anwälten über die Sperre beraten ließ, legte er nun Berufung gegen den FIFA-Entscheid ein. Niersbach halte das Urteil für überzogen und sei sich deshalb auch selber schuldig, dagegen anzugehen. Dadurch wolle er von der FIFA auch eine schriftliche Begründung über die Sperre erhalten.

Bereits im November 2015 hatte Wolfgang Niersbach aufgrund des WM-Skandals seinen Rücktritt als DFB-Präsident erklärt. Der bisherige Schatzmeister Reinhard Grindel trat im April 2016 seine Nachfolge an. Diesen habe Niersbach über seine Vorgehensweise bereits telefonisch informiert.


Infantino weiterhin für WM mit 40 Teams

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Schon in seiner Wahlrede hatte sich der neue FIFA-Präsident Gianni Infantino für eine Weltmeisterschaft mit 40 Teams eingesetzt. Trotz der Kritik am neuen Modus der EM 2016 in Frankreich, bei der erstmals 24 statt 16 Mannschaften teilnahmen, bekräftigte Infantino nun sein Vorhaben, die zukünftigen Fußball-Weltmeisterschaften auf 40 Teams aufzustocken. Für die WM 2018 in Russland und die WM 2022 in Katar wäre dies zu kurzfristig, ab dem Jahr 2026 soll die Weltmeisterschaft laut Infantino jedoch mit 40 Mannschaften ausgetragen werden.

2 zusätzliche Startplätze für Afrika

Bei seinem zweitägigen Besuch in Nigeria meinte der 46-jährige FIFA-Präsident zudem, dass mindestens zwei der acht zusätzlichen Startplätze an Mannschaften aus Afrika vergeben werden sollen. Damit würden ab 2026 sieben statt bislang fünf afrikanische Nationalmannschaften an der Weltmeisterschaft teilnehmen.

Kritik an Aufstockung

Gianni Infantino
Piotr Drabik (CC BY 2.0)

Bereits die Aufstockung der EURO 2016 von 16 auf 24 Mannschaften sorgte vor allem im Nachhinein für viel Kritik. Der spätere Europameister Portugal durfte beispielsweise nach drei Unentschieden in der Gruppenphase nur aufgrund dieser neuen Regelung als einer der vier besten Drittplatzierten ins Achtelfinale aufsteigen. Auch das Niveau der EM-Partien wurde von vielen Experten kritisiert. Dementsprechend trifft die Idee zur WM-Aufstockung von 32 auf 40 Teams ebenfalls vielerorts auf Skepsis.

Bei der Sitzung des neuen FIFA-Rats im Oktober 2016 in Zürich soll Gianni Infantinos Vorhaben noch einmal diskutiert werden.