Riskiert Wagner beim FC Bayern sein WM-Ticket?

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Stolze 13 Millionen Euro Ablöse war dem FC Bayern München die Verpflichtung von Sandro Wagner wert, der nach knapp zehn Jahren Abwesenheit zu dem Klub zurückgekehrt ist, zu dem er 1995 schon mit sieben Jahren vom FC Hertha München kam und dessen komplette Nachwuchsabteilung er durchlaufen hat.

Nach durchwachsenen bis weniger erfolgreichen Stationen beim MSV Duisburg, bei Werder Bremen, beim 1. FC Kaiserslautern und bei Hertha BSC hat Wagners Karriere, die mit dem Gewinn der U21-EM 2009 samt Doppelpack beim 4:0 im Finale gegen England einen frühen Höhepunkt hatte, erst vergleichsweise spät richtig Fahrt aufgenommen.

Der Durchbruch gelang Wagner 2015/16 im Trikot des SV Darmstadt 98, woraufhin ihn die TSG 1899 Hoffenheim verpflichtete, bei der Wagner mit 29 Jahren im Sommer 2017 sogar noch zum Nationalspieler reifte. Sieben Länderspiele und fünf Tore stehen für den Angreifer mittlerweile zu Buche und definitiv auch eine intakte Chance auf eine Nominierung für die Fußball Weltmeisterschaft 2018.

WM-Kader: Gomez oder Wagner?

Allerdings ist die Konkurrenz im deutschen Nationalteam in Sachen Offensive groß. Timo Werner scheint nach seinen überragenden Leistungen der jüngeren Vergangenheit gesetzt und auch an Leroy Sane führt aufgrund seiner Vorstellungen bei Manchester City kaum ein Weg vorbei.

Große Wertschätzung bei Bundestrainer Joachim Löw genießt überdies Lars Stindl als spielstarker Angreifer, der gut mit Werner harmoniert. Sicher dabei sein wird auch Thomas Müller, den Löw auch schon als zentrale Spitze eingesetzt hat.

Angesichts dieser unterschiedlicher Alternativen könnte im WM-Kader von Deutschland nur Platz sein für einen großgewachsenen Mittelstürmer vom alten Schlag, sodass es auf einen Zweikampf zwischen Wagner und Mario Gomez um ein WM-Ticket hinauslaufen könnte.

Gomez hofft, mit seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg zurück zum VfB Stuttgart, wo für den mittlerweile 32-Jährigen einst alles begann, wieder in Form zu kommen und zu einer Treffsicherheit zu finden, die Löw nur schwerlich an ihm vorbeikommen lässt. Auf jeden Fall dürfte Gomez in Stuttgart die Gelegenheit erhalten, Woche für Woche Eigenwerbung zu betreiben.

Das trifft auf Wagner dagegen nur sehr bedingt zu, ist sich der einsatzfreudige Angreifer doch darüber im Klaren, nur als Backup für den gesetzten Robert Lewandowski geholt worden zu sein. Und solange Lewandowski nicht signalisiert, gerne eine Pause zu haben, werden sich Wagners Einsatzzeiten eher im kurzen Bereich am Ende einer Partie bewegen.

Spielpraxis ein Argument für Joachim Löw

Anders als bei der TSG 1899 Hoffenheim, bei der Wagner bei einer durchaus auch guten internen Konkurrenz zwar auch manchmal auf der Bank blieb, überwiegend aber in der Startelf stand, wird es in München nicht zu einem Stammplatz reichen, sofern Lewandowski gesund bleibt.

Und Spieler mit eher geringer Spielpraxis haben es bei der Nominierung für ein großes Turnier stets schwerer als Akteure, die voll im Saft stehen und regelmäßig spielen.

Daher ist nicht ausgeschlossen, dass Wagner mit seinem Wechsel nach München aus familiärer, finanzieller und auf mögliche Titel bezogen auch sportlicher Sicht vieles richtig gemacht, mit Blick auf die Nationalmannschaft und die WM 2018 aber den falschen Schritt getan hat.

Ob Wagner beim Turnier im Sommer im Deutschland-Trikot auflaufen darf, wird spätestens am 04. Juni feststehen. Denn spätestens zu diesem Zeitpunkt muss DFB-Bundestrainer Joachim Löw so wie alle anderen WM-Teilnehmer 2018 auch den finalen Kader für die Endrunde bekanntgeben.


Pjaca über Schalke zur WM 2018?

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Gleich zu Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde, die diesmal wegen des frühen Bundesliga-Auftaktes sehr kurz ausfällt, hat der FC Schalke 04 mit Cedric Teuchert vom 1. FC Nürnberg einen ersten Neuzugang präsentiert. Der U21-Nationalspieler, der eine Basisablöse von knapp einer Million Euro kosten soll, wird aber aller Voraussicht nach nicht der letzte Offensivspieler bleiben, der zum Kader von Trainer Domenico Tedesco stößt.

Denn mit Marko Pjaca wird schon bald ein weiteres neues Gesicht im Schalker Trainingslager im spanischen Benidorm erwartet. Der 22 Jahre alte Kroate steht unmittelbar vor einem Wechsel auf Leihbasis von Juventus Turin zu den Königsblauen. Bis zur endgültigen Vollzugsmeldung fehlen nur noch Details.

Mündlich ist laut S04-Manager Christian Heidel aber schon alles besprochen, sodass letztlich die Unterschrift die finale Formalität zu sein scheint.

Ausleihe ohne Kaufoption

Pjaca wird indes nach jetzigem Stand nur ein kurzes Gastspiel in Gelsenkirchen geben, lehnte es Juventus Turin doch in den Gesprächen klar ab, Schalke eine Kaufoption einzuräumen.

Aus gutem Grund, ist man beim italienischen Meister doch nach wie vor voll von Pjaca überzeugt, für den Juventus im Sommer 2016 nicht ohne Grund stattliche 23 Millionen Euro Ablöse an Dinamo Zagreb überwiesen hat.

Lange Leidenszeit

Allerdings stand Pjacas Zeit in Turin bislang unter keinem guten Stern. Nachdem eine Entzündung am Wadenbeinkopf schon in der Hinrunde der Saison 2016/17 eine längere Zwangspause zur Folge hatte, zog sich der flexibel einsetzbare Offensivspieler im Frühjahr 2017 nach 14 überwiegend kurzen Einsätzen in der Serie A sowie vier Partien in der Champions League einen Kreuzbandriss zu und fiel monatelang aus.

2017/18 kam Pjaca in der ersten Mannschaft noch gar nicht zum Zug, feierte aber in der Nachwuchsmannschaft ab Mitte November mit zwei Toren und drei Vorlagen in vier Spielen ein vielversprechendes Comeback.

Nichtsdestotrotz rieten die Turiner Verantwortlichen dem Techniker zu einem vorübergehenden Abschied, um andernorts regelmäßig Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln zu können, was bei Juve wegen der großen internen Konkurrenz unter anderem mit Paulo Dybala, Juan Cuadrado, Mario Mandzukic, Douglas Costa oder Federico Bernadeschi kaum möglich gewesen wäre.

Große Konkurrenz auch im Nationalteam

Spielpraxis benötigt Pjaca indes nicht nur, um sich dauerhaft bei Juventus durchsetzen zu können, sondern vor allem auch mit Blick auf die Fußball WM 2018, bei der der 1,86 Meter große Rechtsfuß zum Kader Kroatiens zählen möchte.

Auch bei den Vatreni, die derzeit auf Rang 17 der FIFA-Weltrangliste liegen, ist die Konkurrenz im Offensivbereich aber enorm, sodass Pjaca seine Zeit in der Bundesliga schon nutzen muss, um mit guten Leistungen auf sich aufmerksam zu machen.

Nach bislang 13 Länderspielen im Kroatien Trikot (ein Tor) wird es mit einer Nominierung angesichts anderer Alternativen wie wiederum Mandzukic, Ivan Perisic, Nikola Kalinic, Andrej Kramaric, Ante Rebic, Marcelo Brozovic, Ante Coric, Marko Rog oder Nikola Vlasic wohl sehr knapp werden.

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Goretzka vor Wechsel zum FC Bayern München

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Nach seinen starken Auftritten beim Confederations Cup 2017 und in den letzten Qualifikationsspielen für die WM 2018 im September und Oktober ist Leon Goretzka endgültig zum festen Bestandteil der deutschen Nationalmannschaft geworden.

Der 22-Jährige dürfte seinen Platz im deutschen WM-Kader von Bundestrainer Joachim Löw sicher haben und hat darüber hinaus auch reelle Chancen auf die Startelf.

Im zentralen Mittelfeld verfügt Löw unter anderen mit Toni Kroos, Sami Khedira, Ilkay Gündogan oder Emre Can zwar über weitere, hochkarätige Optionen im DFB-Trikot, doch gesetzt ist nur Kroos, als dessen Nebenmann Goretzka durchaus gut vorstellbar wäre. Denn anders als Kroos stößt Goretzka sehr gerne mit in die Spitze und wäre damit prädestiniert für die offensivere Position auf der Doppelsechs, während Kroos etwas defensiver eher als Ballverteiler und Stratege fungiert.

Bayern-Wechsel im Sommer?

Wenn die Endrunde im Juni mit dem WM-Eröffnungsspiel Russland gegen Saudi-Arabien beginnt, wird Goretzka noch offiziell als Spieler des FC Schalke 04 geführt werden. Doch schon am Ende des Turniers dürfte Goretzka auf Schalke ein Ex-Spieler sein. Offiziell bestätigt ist zwar noch nichts, doch wie an Silvester zunächst die spanische “Marca“ und danach auch die “Sport Bild“ berichteten, steht Goretzka vor einem Wechsel zum FC Bayern München.

Der deutsche Rekordmeister scheint die Konkurrenz aus der europäischen Fußball-Elite ausgestochen und von Goretzka den Zuschlag bekommen zu haben, obwohl unter anderem auch der FC Barcelona, Real Madrid, Manchester United, der FC Liverpool und Juventus Turin ihre Fühler nach dem gebürtigen Bochumer ausgestreckt hatten.

Für Schalke ist der Verlust des torgefährlichen Mittelfeldspielers natürlich extrem bitter. Zum einen, weil ein absoluter Leistungsträger und eine Identifikationsfigur den Verein verlässt, zum anderen, weil dieser Abgang nicht einmal durch eine Ablöse abgefedert wird.

Schalke hat sich im vergangenen Sommer trotz diverser, lukrativer Angebote bewusst dazu entschieden, Goretzka nicht abzugeben und mit einem auslaufenden Vertrag in die Saison 2017/18 zu gehen. Natürlich in der Hoffnung, Goretzka im Verlauf dieser Spielzeit von einem längerfristigen Engagement in Gelsenkirchen überzeugen zu können.

Die sportliche Entwicklung unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco mit Platz zwei in der Winterpause wäre auch durchaus vielversprechend, doch für Goretzka bieten sich beim FC Bayern schlichtweg ganz andere Möglichkeiten. Und diese hat der 22-Jährige offenbar höher gewichtet als die Chance, auf Schalke Kapitän zu werden und zum am besten verdienenden Schalker Profi aller Zeiten aufzusteigen.

Größere Konkurrenz in München

In München wird Goretzka freilich noch mehr kassieren als die von Schalke dem Vernehmen nach offerierten zwölf Millionen Euro pro Jahr. Und bei den Bayern hat Goretzka in jedem Jahr die Chance, um drei Titel zu spielen, wohingegen internationaler Fußball auf Schalke nicht garantiert ist, wie die aktuelle Saison zeigt.

Die Konkurrenz in München ist zwar enorm, doch ist es Goretzka fraglos zuzutrauen, sich dort durchzusetzen. Wer in der Nationalmannschaft Khedira, Can und Gündogan hinter sich lassen könnte, hat sicher auch die Qualität, um sich bei den Bayern einen Stammplatz zu sichern.


Löw rechnet erst im Frühjahr mit Neuer-Comeback

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In den vergangenen Monaten musste der deutsche Rekordmeister FC Bayern München sowie die deutsche Nationalmannschaft auf ihren Stammtorhüter Manuel Neuer aufgrund eines Mittelfußbruchs verzichten. Und auch in den kommenden Wochen wird der 31-Jährige wohl noch verletzt aussetzen müssen.

DFB-Bundestrainer Joachim Löw rechnet überhaupt erst im Frühjahr mit einem Comeback seines Nationaltorwarts. „Der Plan ist, dass er irgendwann im Februar, März wieder vollumfänglich trainieren kann, dass er sicherlich noch Zeit braucht„, so der 57-Jährige in einem Radio-Interview mit „B5 aktuell“.

 

Neuer sieht sich als Nummer 1

Manuel Neuer, der sich im September schon zum zweiten Mal den Mittelfuß gebrochen hatte, arbeitet derzeit hart an einem Comeback und will auch bei der Weltmeisterschaft in Russland als Nummer 1 im Tor stehen: „Ich gehe fest davon aus, dass ich bei der WM im Tor bin„, so der 31-Jährige bei einem Fanclub-Besuch.

Und auch Löw hält seinem Stammtorhüter die Treue: „Wir werden dem Manu natürlich alle Möglichkeiten offenhalten“, sagte Löw nun. Neuer sei „der beste Torhüter der Welt, unser Kapitän und mit seiner Ausstrahlung brauchen wir ihn unbedingt.“

Manuel Neuer lief bisher 74 Mal im DFB-Trikot auf und krönte sich bei der WM 2014 in Brasilien mit dem DFB-Team zu Weltmeister. Bei der WM-Endrunde in Russland trifft Deutschland, das auch in der gestern neu erschienenen FIFA-Weltrangliste auf Rang 1 liegt, in Gruppe F auf Mexiko, Schweden und Südkorea.

>>> Alle Gruppen der WM 2018


Paolo Guerrero doch für WM 2018 spielberechtigt

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Gute Nachrichten für Paolo Guerrero und die peruanische Nationalmannschaft. Der Weltfußballverband FIFA reduziert die Doping-Sperre von Perus Top-Torjäger Guerrero von einem Jahr auf sechs Monate, womit der 33-Jährige damit nun doch an der WM-Endrunde 2018 in Russland teilnehmen kann.

Ab Mai wieder spielberechtigt

Der Peruaner war am 05. Oktober nach dem Spiel in der südamerikanischen WM-Qualifikation gegen Argentinien (0:0) positiv auf die Substanz Benzoilecgonin getestet worden, die unter anderem in Kokain enthalten ist.

In weiterer Folge wurde Guerrero von der FIFA am 03. November für ein ganzes Jahr für alle Spiele auf Vereinsebene sowie Länderspielebene gesperrt. Nun verkürzte aber die Berufungskommission der FIFA die einjährige Sperre von Guerrero auf sechs Monate, womit der ehemalige FC Bayern München- und HSV-Stürmer ab Mai wieder spielberechtigt ist.

Nominiert Teamchef Gareca Guerrero für das WM-Aufgebot?

Somit könnte der 33-Jährige, der bei Flamengo Rio de Janeiro unter Vertrag steht, bei seinem Verein noch knapp ein Monat Spielpraxis sammeln und sich für den peruanischen WM-Kader zu empfehlen. Dieser muss von Nationaltrainer Ricardo Gareca spätestens am 04. Juni bekannt gegeben werden.

Es wäre aber schon eine große Überraschung, wenn der 59-jährige Teamchef bei der WM-Endrunde freiwillig auf seinen Kapitän und Top-Stürmer der peruanischen Nationalmannschaft verzichten würde.

In Gruppe C trifft Peru auf WM-Mitfavorit Frankreich sowie Australien und Dänemark und kämpft dort um den Aufstieg in das WM-Achtelfinale 2018.

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Videobeweis-SMS bei der WM 2018?

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Ein halbes Jahr vor Turnierbeginn zieht die Weltmeisterschaft 2018 in Russland kontinuierlich wachsende Aufmerksamkeit auf sich. In vielen Bereichen wird daran gearbeitet, dass im Sommer ein Fußballfest gefeiert werden kann und das sowohl auf als auch abseits des Platzes.

Der Videobeweis, der seit dieser Saison in einigen Ligen wie der deutschen Bundesliga und der italienischen Serie A angewandt wird, sorgt Woche für Woche für neue Diskussionen und Irritationen.

Insbesondere bei den Zuschauern in den Stadien, die anders als die Fans an den TV-Geräten nicht mittels Zeitlupe erfahren, warum der Schiedsrichter ein Tor aberkannt, einen Spieler nachträglich mit der roten Karte bestraft oder plötzlich einen Elfmeter verhängt hat.

FIFA testet SMS-Informationssystem

Damit im Sommer die Zuschauer in den WM-Stadien 2018 nicht im Ungewissen bleiben und auch an den TV-Bildschirmen schnell eine Erklärung für eine möglicherweise auch nach einem Videobeweis noch strittige Entscheidung geliefert werden kann, testen die FIFA und das Regelboard IFAB aktuell ein SMS-Informationssystem.

Dieses sieht vor, dass der Assistent des Video-Schiedsrichters eine getroffene Entscheidung per Kurzmitteilung erklären, die sowohl an die Verantwortlichen der Stadionregie als auch an die TV-Kommentatoren gehen soll.

Damit würde sichergestellt, dass die Fans im Stadion und am TV nach kurzer Zeit den Grund für eine Entscheidung erfahren und nicht in manchen Fällen rätseln müssen. Während die TV-Kommentatoren die Nachricht des Video-Schiedsrichters schnell weitergeben könnten, könnte diese im Stadion entweder per Durchsage oder über die Anzeigetafel vermittelt werden.

Dieses System wird auch deshalb getestet, weil es nach Einschätzung des IFAB nicht ausreiche, nur die jeweiligen Szenen im Stadion zu zeigen, da die Verantwortlichen offenbar die Regelfestigkeit nicht weniger Zuschauer anzweifeln.

Britische Polizei bei der WM vor Ort

Während die FIFA aktuell in Sachen Videobeweis eine Neuerung prüft, die in den Stadien für mehr Transparenz sorgen soll, haben die die russische und die britische Polizei eine Kooperation zur Steigerung der Sicherheit vereinbart.

Denn in Russland weiß man um die weit verbreitete Sorge, die WM 2018 könnte von Ausschreitung überschattet werden, Bescheid. Geschürt werden die Befürchtungen vor allem durch die Erinnerung an die Geschehnisse bei der EM 2016, als es vor, während und nach dem Vorrunden-Duell zwischen England und Russland schwere Randale gab.

Um die Fans aus Großbritannien besser kontrollieren und bekannte Hooligans gegebenenfalls früh festsetzen zu können, werden britische Polizisten an den Spielorten der englischen Nationalmannschaft in speziell eingerichteten Kontrollzentren sitzen und ihre russischen Kollegen unterstützen.

Mehr zur WM-Endrunde in Russland


WM 2018 ohne Spanien? – Regierung unbesorgt

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Zwei Wochen nach der Auslosung der WM 2018 Gruppen gibt es ausgerechnet um einen der WM Top-Favoriten große Aufregung.

Ein halbes Jahr, bevor der Ball in Russland rollt, ist aktuell nicht ganz sicher, ob die Auswahl Spaniens dann tatsächlich wie ausgelost in einer Gruppe mit Portugal, Marokko und dem Iran um den Einzug ins WM-Achtelfinale spielen wird.

Politische Einflussnahme?

Grund für die Ungewissheit ist eine offenbar vorhandene Drohung seitens des Weltverbandes FIFA, den spanischen Verband RFEF von der WM 2018 auszuschließen, weil der Verdacht auf eine politische Einflussnahme bei den Verbandspräsidentschaftswahlen besteht.

Mehreren spanischen Medien zufolge soll die FIFA, laut deren Regularien jeglicher politische Einfluss auf die Verbände untersagt ist, Vorgänge in Spanien genau unter die Lupe nehmen.

So soll der oberste Nationale Spanische Sportrat (CSD) auf Neuwahlen beim RFEF gedrängt haben, weil gegen den ehemaligen Verbandspräsidenten Angel Maria Villar Korruptionsvorwürfe im Raum standen und noch immer stehen.

Dabei soll es sich um eine Einflussnahme von Seiten des Staates respektive der Politik gehandelt haben, die die FIFA nicht toleriert und für die schwerwiegende Strafen bis hin zu einem Ausschluss von großen Turnieren oder sogar komplett aus dem Weltverband möglich sind.

Untersuchungen vor Ort

Die FIFA bestätigte mittlerweile, dass Vertreter des Weltverband sowie des europäischen Verbandes UEFA nach Madrid reisen und sich vor Ort ein Bild von der Lage der Dinge machen sollen. Zugleich soll die FIFA den RFEF in einem Schreiben auf die gebotene Unabhängigkeit des Verbandes hingewiesen und zugleich mit einem Ausschluss von der WM 2018 gedroht haben.

In Spanien nimmt man das Thema durchaus ernst. So kündigte der spanische Verband zwar an, nach der sportlichen Qualifikation auch definitiv an der WM-Endrunde in Russland teilzunehmen, baut aber zugleich für den Fall vor, dass die FIFA ihren Drohungen Nachdruck verleiht.

So habe sich der neue RFEF-Präsident Juan Luis Larrea bereits am Rande der Gruppenauslosung mit Vertretern von FIFA und UEFA ausgetauscht. Zugleich besteht Kontakt zum Sportministerium in Madrid und es ist angedacht, dass zeitnah alle Beteiligten zusammenkommen, um über die Vorfälle zu sprechen und die Problematik aus der Welt zu schaffen.

Ministerpräsident Rajoy macht sich keine Sorgen

Die spanische Regierung indes reagierte gelassen auf die Ankündigung der FIFA, die Vorgänge näher beleuchten zu wollen.

Ministerpräsident Mariano Rajoy ließ am Rande des EU-Gipfels in Brüssel keinen Zweifel daran, dass die Furia Roja bei der Weltmeisterschaft 2018 antreten wird und zeigte sich überdies auch noch siegesgewiss: “Dass Spanien nicht zur WM fahren könnte, ist ein Szenario, das ich überhaupt nicht in Betracht ziehe. Wir werden nicht nur hinfahren, wir werden gewinnen.“

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