Fast 5 Millionen Ticket-Anfragen in Verkaufsphase 2

Lesezeit: 2 Min.

Nach Abschluss des ersten Teils der zweiten Verkaufsphase, der am 31. Januar um 12:00 Uhr Moskauer Zeit zu Ende ging, sind bereits fast 5 Millionen Ticket-Anfragen für die Fußball-WM 2018 bei der FIFA eingegangen.

So wurden seit dem Start der zweiten Verkaufsphase am 5. Dezember insgesamt 4.905.169 WM-Tickets angefragt. Dies gab der Weltfußballverband heute auf seiner Webseite bekannt. In Verkaufsphase 1 wurden bereits 742.760 Karten vergeben.

Große Nachfrage aus Deutschland

Vor allem bei Fans aus dem Gastgeberland Russland sind Eintrittskarten für die Endrunde 2018 heiß begehrt. So wurden in Verkaufsphase 2 rund 2.504.000 Millionen Ticket-Anfragen aus Russland gestellt.

Auch zahlreiche Anhänger des amtierenden Weltmeisters Deutschland wollen nach Russland reisen und sich die Spiele in den WM Stadien 2018 vor Ort ansehen. Rund 339.000 Tickets wurden aus Deutschland, das auch diesmal wieder zu den WM-Favoriten zählt, angefragt.

Die nächst meisten Anfragen kommen aus Argentinien (186.005), Mexiko (154.611), Brasilien (140.848), Polen (128.736) und Spanien (110.649).

Nächste Chance auf WM-Tickets im März

Während Tickets, die im ersten Teil der zweiten Verkaufsphase angefragt wurden, noch per Losverfahren vergeben werden und der Zeitpunkt der Anfrage keinerlei Einfluss auf die Vergabe der Karten hat, heißt es zum Start des zweiten Teils der zweiten Verkaufsphase schnell sein.

Denn von 13. März bis 3. April gilt im zweiten und letzen Teil der Verkaufsphase 2 das „First-come, first-served“-Prinzip. Wer also die heiß begehrten Tickets für die Weltmeisterschaft ergattern will, sollte sich bestmöglich gleich am 13. März auf der Website der FIFA um Karten bemühen.

Wer auch in dieser Phase nicht erfolgreich war, hat in der abschließenden dritten Verkaufsphase von 18. April bis 15. Juli noch einmal die Möglichkeit, Tickets für das Turnier im Sommer 2018 zu erwerben.

Weiteres zur WM-Endrunde:


Vertrag von Serbien-Trainer Krstajic bis 2019 verlängert

Lesezeit: 2 Min.

Die serbische Nationalmannschaft wird auch bei der Weltmeisterschaft 2018 von Ex-Bundesliga-Profi Mladen Krstajic trainiert. Wie der serbische Fußballverband (FSS) am Montag bekannt gab, wurde der Vertrag des 43-Jährigen bis 31. Dezember 2019 verlängert.

Krstajic bisher nur Interimstrainer

Der damalige Co-Trainer Mladen Krstajic hatte das serbische Nationalteam erst Ende Oktober überraschend von Slavoljub Muslin übernommen, der mit seinem Heimatland erfolgreich die WM-Qualifikation 2018 durchlaufen hatte und sich somit mit Serbien zum ersten Mal seit 2010 wieder für eine WM-Endrunde qualifiziert hatte.

Aufgrund unüberbrückbaren Differenzen mit den serbischen Nationalspielern war jedoch eine Trennung von dem 64-Jährigen notwendig.

Zunächst wurde Krstajic nur als Interimstrainer eingestellt und absolvierte nach seiner Übernahme im Oktober 2017 erst zwei internationale Freundschaftsspiele mit der serbischen Nationalmannschaft, blieb dabei aber zweimal ungeschlagen (2:0 Sieg vs. China, 1:1 vs. Südkorea).

Die serbische Nationalmannschaft ist die erste Station des ehemaligen Abwehrspielers als Cheftrainer.

Duell mit der Schweiz um Platz 2?

Bei der Endrunde in Russland trifft Serbien in WM Gruppe E 2018 auf Rekordweltmeister Brasilien, die Schweiz und Costa Rica und hat damit keine einfache Aufgabe auf dem Weg ins WM-Achtelfinale erwischt.

Der erste Platz ist wohl an Brasilien vergeben, ein Duell mit der Nati um Platz 2 erscheint aufgrund der Kaderstärke aber durchaus realistisch. Gegen Außenseiter Costa Rica darf das serbische Nationalteam allerdings nichts anbrennen lassen.

Der WM Spielplan sieht die entscheidenen Partien gegen Costa Rica (17.06.) und gegen die Schweiz (22.06.) gleich zu Beginn vor, den Abschluss macht die Partie gegen Brasilien am 27. Juni.

>> Serbien WM Kader 2018


Naldo darf auf WM-Endrunde hoffen

Lesezeit: 2 Min.

Das Wochenende hätte für Naldo nicht besser laufen können. Zum einem gelang dem Innenverteidiger vom FC Schalke der Führungstreffer gegen den VfB Stuttgart, mit dem er die Türe zum 2:0 Sieg öffnete.

Zum anderen bestritt der 35-Jährige mit dieser Partie sein 337. Bundesligaspiel und ist nun der Brasilianer mit den meisten Einsätzen in der deutschen Bundesliga. Bisher hatte Ze Roberto den Rekord mit 336 Partien gehalten.

Tite macht Naldo Hoffnung

Aufgrund seiner konstant guten Leistungen bei seinem Verein Schalke 04, der derzeit auf Rang 3 der deutschen Bundesliga steht, darf sich Naldo nun sogar Hoffnungen auf eine Nominierung für die Fußball WM 2018 machen, wie Brasiliens Nationaltrainer Tite in einem Interview mit dem „kicker“ versicherte.

Naldo ist einer der Spieler, die wir im Blick haben. Die Stellen für Innenverteidiger sind nicht alle vergeben. Ich habe ihn bekanntlich nicht berufen. Aber alle, die auf hohem Niveau spielen, haben Chancen„, so der 56-Jährige.

Naldo hatte bisher nur 4 Länderspiele für die Selecao bestritten, davon drei internationale Testspiele (2007) und eines beim Sieg der Copa America 2007. Zuletzt stand der 35-Jährige im Jahr 2009 zur WM-Quali im Kader der brasilianischen Nationalmannschaft, blieb aber ohne Einsatz.

Hohe Konkurrenz

Die Chance, dass Naldo es wirklich in den brasilianischen WM-Kader 2018 schaffen könnte, schätzen wir allerdings eher gering ein. Denn mit Thiago Silva (Paris St. Germain) und Miranda (Inter Mailand) stehen Tite zwei routinierte Innenverteidiger zur Verfügung, die schon zahlreiche Einsätze im Brasilien-Trikot absolviert haben.

Zudem war der 23-jährige Marquinhos (PSG) in der erfolgreichen WM-Quali Südamerika in der Innenverteidigung gesetzt. Auch David Luiz (FC Chelsea), der zuletzt mit einer Knieverletzung zu kämpfen hatte, darf sich wohl noch Hoffnungen auf eine Nominierung machen, obwohl er während der WM-Quali für Chefcoach Tite überhaupt keine Rolle spielte.

Sollte sich keiner der soeben genannten Spieler mehr verletzen, dann wird es für Naldo schwer werden, es ins brasilianische Aufgebot zu schaffen. Eine Liste der verletzten Spieler bei der WM 2018 findest du hier.

>>> WM 2018 Spielplan deutsche Zeit


Van Marwijk übernimmt das australische Nationalteam

Lesezeit: 2 Min.

Die australische Nationalmannschaft hat einen neuen Teamchef. Niemand geringerer als der Niederländer Bert van Marwijk, der die Niederlande bei der WM 2010 ins Finale führte, übernimmt die Nachfolge des zurückgetretenen Ange Postecoglou und wird die Socceroos bei der Fußball WM 2018 coachen.

Erfolgreiche WM-Quali mit Saudi-Arabien

Van Marwijk hat in seiner bisherigen Trainerkarriere zahlreiche prominente Vereine gecoacht. So war der 65-Jährige von 2000 bis 2004 und von 2007 bis 2008 der Cheftrainer von Feyenoord Rotterdam und die Mannschaft zum UEFA Cup Titel (2002) und zum niederländischen Pokalsieg (2008). In Deutschland trainierte Van Marwijk zudem die Traditionsvereine Borussia Dortmund (2004-2006) und den HSV (2013-2014).

Auf Nationalteam-Ebene war der ehemalige Offensivspieler von 2008 bis 2012 als Trainer seines Heimatslandes tätig, wo er 2010 mit dem Vize-Weltmeistertitel seinen bisher größten Erfolg feierte.

Zuletzt coachte der 65-Jährige die saudi-arabische Nationalmannschaft (2015-2017), mit der er sich frühzeitig für die WM-Endrunde qualifizierte und dabei unter anderem auch Australien hinter sich ließ. Aufgrund von Streitigkeiten mit dem saudi-arabischen Fußballverband weigerte sich der Niederländer allerdings zu einer Vertragsverlängerung.

Ambitionierte Ziele

Obwohl die Socceroos in Gruppe C der WM 2018 mit Frankreich, Peru und Dänemark keine einfachen Gegner erwischt haben, zeigt sich der neue Teamchef motiviert: „Wir fahren nicht nach Russland, um dabei zu sein. Ich möchte unsere Spiele gewinnen“, so van Marwijk.

Australien, das sich in WM-Playoffs gegen Honduras durchsetzte, gilt in Gruppe C dennoch als klarer Außenseiter. Während sich alle drei Gruppengegner derzeit in den Top 12 der Fußball-Weltrangliste befinden, weilen die Socceroos nur auf dem 36. Platz. Ein Aufstieg ins WM-Achtelfinale 2018 käme also einer Sensation gleich.

>>> Alle WM-Teams auf einen Blick.


WM 2018: Die Tendenz geht klar zum Videobeweis

Lesezeit: 3 Min.

In der Bundesliga hat der anfänglich überwiegend befürwortete Videobeweis in den vergangenen Monaten zu reichlich kontroversen Diskussionen geführt.

Kritiker bemängeln, dass dem Fußball viele Emotionen verloren gehen, weil Spieler nach einem Torerfolg immer noch fürchten müssen, dass der Treffer nachträglich wegen eines Regelverstoßes aberkannt wird und deshalb auch so mancher Fan beim Jubel eher zurückhaltend ist.

Dass trotz des Videobeweises krasse Fehlentscheidungen passiert sind wie etwa ein für den 1. FSV Mainz 05 im Spiel gegen den 1. FC Köln trotz klarer Schwalbe von Pablo de Blasis gegebener Elfmeter, war Wasser auf die Mühlen aller Kritiker.

Als Reaktion darauf wurden in den letzten Wochen und Monaten mehrere Anpassungen bei der Anwendung des Videobeweises vorgenommen, sodass die Anzahl der Überprüfungen reduziert wurde und sich in der Regel der Schiedsrichter auf dem Platz strittige Szenen noch einmal ansieht.

Nichtsdestotrotz wird der Videobeweis in Deutschland mittlerweile äußerst skeptisch begleitet. In Italien hingegen fällt die Zwischenbilanz positiver aus und auch in anderen Ländern ist die Zufriedenheit deutlich größer als in Deutschland.

Grundsatzentscheidung Anfang März

Das für Regeländerungen zuständige International Football Association Board (IFAB) hat nun bei einem Treffen ebenfalls ein zufriedenes Zwischenfazit gezogen: „Die Auswertung von über 800 Spielen mit Videobeweis hat positive und ermutigende Ergebnisse gebracht“, so IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud, der im Rahmen einer Pressekonferenz noch genauere Zahlen nannte.

So wurde der Videobeweis in 20 Ländern und in 804 Spielen angewandt. Dabei waren 98,9 Prozent aller Entscheidungen des Video-Assistenten (VAR) korrekt. Im Schnitt waren es pro Spiel weniger als fünf Situationen, die per Video überprüft wurden. Und in über zwei Drittel aller Spiele wurde der VAR gar nicht benötigt.

Auf der nächsten IFAB-Generalversammlung am 3. März in Zürich soll nun grundsätzlich über die Zulassung des VAR entschieden werden. Die gezogenen Erkenntnissen seien laut Brud schon ausreichend und “keine weiteren Experimente nötig“, um eine solche Grundsatzentscheidung treffen zu können.

Werbung während Spielunterbrechungen?

Während vom Votum des IFAB auch das weitere Prozedere in den nationalen Ligen abhängt, fällt die Entscheidung über den Einsatz des Videobeweises bei der WM-Endrunde in Russland voraussichtlich am 15. und 16. März, wenn das FIFA-Council zu einer Sitzung in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota zusammenkommt.

Die Tendenz freilich ist bereits klar und geht eindeutig in Richtung Videobeweis auch bei der WM 2018. Und bei der FIFA macht man sich offenbar bereits Gedanken, wie man die Neuerung zu noch mehr Einnahmen nutzen kann.

Gegenüber der Nachrichtenagentur AP erklärte der Marketing-Chef des Weltverbandes, Philippe Le Floc’h, dass die Einführung des Videobeweises schon beschlossene Sache sei und die sich daraus ergebenden Spielunterbrechungen bei den WM TV-Übertragungen zur Einblendung von Werbung genutzt werden könnten.

Mehr zur Fußball-WM:


WM-Tickets: FIFA mit einstweiliger Verfügung gegen Viagogo

Lesezeit: 3 Min.

In weniger als fünf Monaten fällt in Russland der Startschuss zur Weltmeisterschaft 2018.

Wenn ab dem 14. Juni beginnend mit dem Eröffnungsspiel zwischen der gastgebenden Sbornaja und Saudi-Arabien der Ball bis zum 15. Juli rollt, sind die Chancen auf ausverkaufte oder zumindest sehr gut gefüllte WM-Stadien groß.

Denn wie die FIFA vergangene Woche in einem Zwischenbericht bekannt gab, liegen bereits mehr als drei Millionen Anfragen für WM-Tickets vor. Der Großteil der Interessenten stammt mit 38 Prozent wenig überraschend aus Russland, aber auch aus dem Ausland wollen zahlreiche Fans im Sommer 2018 anreisen, um die Spiele vor Ort zu verfolgen.

Die aktuelle Ticket-Verkaufsphase geht noch bis zum 31. Januar, aber auch danach ist es in zwei weiteren Verkaufsphasen noch möglich, an Karten zu kommen.

Einstweilige Verfügung gegen Viagogo

Verzichten sollte man dagegen, Tickets auf inoffiziellem Weg zu kaufen, wie die FIFA nun in einer offiziellen Mitteilung anlässlich eines zumindest vorerst gewonnenen Rechtsstreits mit der umstrittenen Ticketplattform Viagogo betonte.

Vor dem Landgericht Hamburg erwirkte die FIFA eine einstweilige Verfügung gegen Viagogo und legte anschließend die Geschäftspraktiken des in der Schweiz ansässigen Unternehmens offen: „Das Gericht stellte fest, dass die Viagogo AG potenziellen Käufern vorspiegelt, über gültige und lieferbare Tickets für die WM 2018 in Russland zu verfügen, obwohl dies nicht der Fall ist, und erkannte hierin ein irreführendes Verhalten, das gegen das deutsche Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verstößt.“

Die FIFA erklärte zudem, dass Viagogo mit dem Angebot nicht vorhandener Karten den Verkauf des Weltverbandes behindere und gar keine Tickets haben könne, da die FIFA selbst erst ab April 2018 mit dem Versand beginne. In diesem Zusammenhang warnte der Weltverband auch davor, dass der Weiterverkauf von Tickets ein enormes Sicherheitsrisiko darstelle.

Viagogo drohen Konsequenzen

Dass Viagogo wie auch weitere sogenannte Zweitmarkt-Anbieter generell für Tickets, unabhängig davon, ob es sich um Fußballspiele, Konzerte oder sonstige Events handelt, weitaus mehr als den Originalpreis verlangt, ist hinlänglich bekannt.

Ebenso wie das Risiko, auf diesem Weg keine gültigen oder sogar gar keine Karten zu erhalten. “Für Fans, die Tickets über nicht zugelassene Kanäle beziehen, besteht daher das Risiko, dass sie ihre bestellten und bezahlten Tickets letztlich nicht erhalten“, warnt auch die FIFA in ihrer Mitteilung.

Sollte Viagogo nach der einstweiligen Verfügung durch das Landgericht Hamburg doch wieder Karten anbieten ohne tatsächlich in deren Besitz zu sein, droht ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder den Verantwortlichen eine Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten.

Mehr zur Fußball-WM: 


Schweiz bei der WM mit Stürmersorgen?

Lesezeit: 4 Min.

Nach der Vorrundenauslosung der WM 2018 hielt sich die Freude in der Schweiz in Grenzen.

In WM 2018 Gruppe E hat die Nati nicht nur mit Brasilien einen der Top-Favoriten auf den Titelgewinn als Gegner erwischt, sondern mit Serbien und Costa Rica noch zwei weitere Teams, gegen die drei Punkte sicher nicht im Spaziergang einzufahren sind.

Serbien ist mit vielen in den europäischen Top-Ligen aktiven Spielern ein einigermaßen bekannter Gegner, aber auch Costa Rica darf nicht unterschätzt werden.

Schon alleine aufgrund der Erinnerung an die WM 2014 in Brasilien, als das kleine mittelamerikanische Land in der Gruppe Italien und England hinter sich ließ, im Achtelfinale Griechenland eliminierte, ehe erst die Niederlande im Viertelfinale und da auch erst nach Elfmeterschießen Endstation war.

Zum Auftakt gegen Brasilien

Klar ist, dass die Schweiz von Anfang an voll da sein muss, geht es doch gleich im ersten Gruppenspiel am 17. Juni in der Rostow-Arena gegen Rekordweltmeister und WM-Favorit Brasilien.

Mit einer Niederlage, die allseits erwartet wird, zu starten, würde vor den verbleibenden Partien am 22. Juni im Kaliningrad-Stadion gegen Serbien und am 27. Juni im Nischni-Nowgorod-Stadion gegen Costa Rica schon für enormen Druck sorgen.

Um diesen Stand halten zu können, benötigt die Mannschaft von Trainer Vladimir Petkovic nicht nur gute Nerven und ein stabiles Selbstvertrauen, sondern quer durch alle Mannschaftsteile auch Qualität und Spieler in guter Form.

Just die letzten beiden Punkte bereiten fünf Monate vor dem WM-Start aber vor allem mit Blick auf den Angriff große Sorgen. Ein zuverlässiger Torjäger von gehobenem internationalen Format steht momentan nicht zur Verfügung und alle Kandidaten für den in der Regel nur einen Platz im Angriff der Schweiz haben mit Problemen zu kämpfen.

Seferovic ohne Stammplatz bei Benfica

In der Schweizer WM-Qualifikation war Haris Seferovic mehr oder weniger gesetzt, musste sich aber nicht nur im entscheidenden Play-off-Spiel gegen Nordirland (0:0) wegen einiger vergebener Torchancen Pfiffe vom eigenen Anhang anhören.

Bei seinem Verein Benfica Lissabon hat der 25-Jährige seinen Stammplatz schon seit Wochen verloren und droht ohne große Spielpraxis zur WM nach Russland zu fahren.

Sicher eine alles andere als optimale Situation, doch bei den Alternativen sieht es nicht viel besser aus. Der fraglos hochveranlagte Breel Embolo hat zwar im Herbst sein Comeback gefeiert, ist nach einjähriger Verletzungspause aber noch immer weit von seiner alten Form entfernt und auch deshalb beim FC Schalke 04 meist nur Reservist.

Auch Mehmedi und Drmic fehlt die Spielpraxis

Admir Mehmedi teilt dieses Schicksal bei Bayer Leverkusen und kommt, wenn überhaupt, nicht in der Spitze, sondern eher auf dem Flügel zum Einsatz, oftmals mit vielen Defensivaufgaben.

Der Schweizer Angreifer Josip Drmic hat wie Embolo eine lange Verletzungspause hinter sich, ist bei Borussia Mönchengladbach aber nur zweite Wahl und muss angesichts starker Konkurrenten wie Raffael, Lars Stindl oder Thorgan Hazard fürchten, bis zum Ende der Saison nicht allzu oft zum Einsatz zu kommen.

Auch Routinier Eren Derdiyok ist bei Galatasaray Istanbul kein Stammspieler, sondern stand in dieser Saison erst zwei Mal in der ersten Elf. Der 29-Jährige verspricht mit seiner Erfahrung und nachgewiesenen Treffsicherheit auch auf höherem Niveau aber dennoch noch am ehesten Tore.

Dagegen hat Mario Gavranovic, der letztmals im Sommer 2014 kurz vor der WM im Schweiz-Trikot zum Einsatz kam, zuletzt aber wieder zum Kader gehörte, in den vergangenen Jahren nur in international zweitklassigen Ligen wie der Schweiz und aktuell in Kroatien gespielt, wo der 28-Jährige aber immerhin regelmäßig trifft und nun von Rekordmeister Dinamo Zagreb verpflichtet wurde.

Talente als Hoffnungsträger

Bleiben mit Außenseiterchancen auf den WM-Kader die beiden 20-jährigen Talente Dimitri Oberlin und Albian Ajeti vom FC Basel, die ihre Qualitäten aber bisher auch nur angedeutet und nicht über einen längeren Zeitraum hinweg abgerufen haben. Beide haben zudem noch kein Länderspiel für die Schweizer A-Nationalmannschaft absolviert.

Letztlich wird bei der Schweiz auch 2018 in puncto Torgefahr wieder die gesamte Mannschaft gefragt sein, sei es bei Standardsituationen über die kopfballstarken Defensivkräfte oder aus dem Mittelfeld heraus etwa mit Xherdan Shaqiri oder Steven Zuber, die aber auch keine ausgewiesenen Torjäger sind.

>> Alle Gruppen der Weltmeisterschaft 2018.
>> WM 2018 Spielplan chronologisch